Tagung der amtlichen und unternehmensgebundenen Fütterungsberatung

Mitte November fand die diesjährige Tagung der amtlichen und unternehmensgebundenen Fütterungsberatung auf Haus Riswick statt. Die Veranstaltung findet traditionell im jährlichen Wechsel zwischen den Versuchs- und Bildungszentren Haus Riswick und Haus Düsse statt. Dabei stehen schwerpunktmäßig auf Haus Riswick die Wiederkäuer- und auf Haus Düsse die Schweinefütterung im Fokus. Das Leitthema der diesjährigen Veranstaltung war das Potenzial der Fütterung im Themenkomplex Ressourceneffizienz sowie die Reduzierung von klimarelevanten Emissionen in der Tierproduktion.

Zum Auftakt wurden die aktuellen Analysen der Ernte 2021 durch Frau Feldmann und Herr Dr. Krieg, LWK NRW, vorgestellt. Die diesjährige Ernte besticht nach drei Dürrejahren durch hohe Erträge bei mangelhafter bis befriedigende Qualität.

Im Themenkomplex Ressourceneffizienz stellten Dr. Pries, LWK NRW, und Herr Cizelsky, FH Soest, die Potenziale der stickstoff- und phosphorreduzierten Fütterung in der Spätlaktation und in der Kälbermast vor. Zur Umsetzung können Landwirte im Internet auf aktuelle Handlungsempfehlungen in den DLG-Merkblättern 444 und 462 zugreifen. Außerdem wurden von Dr. Krieg die Ergebnisse eines deutschlandweiten Ringversuchs zur Phosphorreduktion in der Ferkelaufzucht vorgestellt.

Ein Großteil der klimawirksamen Emissionen der Milchkuh entsteht durch die Methanbildung beim mikrobiellen Abbau im Pansen. Verschiedene Zusatzstoffe wurden auf die Hemmung der Methanbildung geprüft. Leider führte dies in der Regel zu Leistungseinbußen. Ein vielversprechendes Produkt zur Methanreduktion ohne Leistungsbeeinträchtigungen ist das 3 Nitrooxypropanol. Herr Dr. Wiemann von DSM erläuterte die Potenziale und den Wirkungsmechanismus des Produkts.

Nach der Mittagspause referierte Frau Feldmann über den Futterwert der heimischen Proteinfutterpflanze weiße Lupine, deren Ergebnisse aus der Futterwertprüfung auf Haus Riswick erhoben worden sind. Danach konnten die Teilnehmer bei einem Rundgang einen Blick in den Hammelstall und der Futterwertprüfung werfen.

In einem Impulsvortrag mit dem Titel: „Können wir uns in Zukunft überhaupt noch Nutztiere leisten?“ setzte sich Prof. Windisch von der technischen Universität München kritisch mit der Vorstellung der zukünftigen Lebensmittelproduktion auseinander. Prof. Windisch machte dem Auditorium deutlich, dass Landwirte in erster Linie nicht Lebensmittelproduzenten, sondern Biomasseproduzenten sind. Um die Weltbevölkerung auch in Zukunft zu ernähren, muss die Transformation von nicht essbarer Biomasse durch Tiere in hochwertige Nahrungsmittel maximiert werden. Durch eine effiziente Verwertung sollen dabei minimalste Treibhausgasemissionen entstehen. Im Anschluss zeigte Frau Braam, LWK NRW, die Ergebnisse zweier abgeschlossener Fütterungsversuche auf Haus Riswick. Dabei ging es um den Vergleich drei unterschiedlicher Erntesysteme für Grassilage sowie den Einsatz von hydrogenierten Rapsfett in der Milchkuhfütterung. Schließlich klang der Tag mit Gesprächen aus aktuellen Forschungen aus.