Biogasanlage

Die Biogasanlage dient hauptsächlich zu Demonstrations- und Versuchszwecken. Den Besuchern von Haus Riswick soll der Einsatz der innovativen Energietechnologie Biogas dargestellt werden. Die Landwirte können dann besser entscheiden, ob eine Biogasanlage als Einkommensalternative für ihren Betrieb in Frage kommt.

In der Biogasanlage im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick wird Rindergülle aus zwei Ställen mit rund 180 Tieren verwertet. In die Gülle gelangt noch Reinigungswasser aus den Melkständen. In Abhängigkeit des Wasserverbrauches ist mit einem Trockensubstanzgehalt der Gülle zwischen 5,5 und 7,5 % zu rechnen.

Mit einer füllstands- und zeitgesteuerten Verdrängerpumpe wird die Rindergülle aus dem Pumpschacht über einen externen Wärmetauscher dem Fermenter, dem Gärbehälter, in dem das Biogas entsteht, zugeführt.

Neben der Gülle werden auch Feststoffe, wie Silage, Pflanzen- und Futterreste, verarbeitet. Diese Stoffe werden mit einem Radlader von der Siloplatte aufgenommen und in einen Aufgabebehälter mit Beschickungseinrichtung gegeben. Die Zuführung in den Fermenter erfolgt zeitgesteuert.

Die Verweilzeit des Gärschlammes im Fermenter beträgt 40 Tage. Das Gas wird im Speicher oberhalb des Fermenters aufgefangen und bevorratet. Über Gasleitungen gelangt es anschließend zum Blockheizkraftwerk.

Das Endlager ist ebenfalls überdacht und mit einem Gasspeicher ausgerüstet, so dass dort noch entstehendes Biogas aufgefangen wird. Im Blockheizkraftwerk dient das Biogas als Treibstoff für einen Motor, der einen Generator antreibt.

Der erzeugte Strom wird ins Netz der Stadt Kleve eingespeist. Die durch Motor- und Abgaskühlung gewonnene Wärme dient zum einen als Prozesswärme, um die richtige Temperatur im Fermenter zu halten, zum anderen geht Überschusswärme in den Heizkreislauf des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick. Nach der Faulung im Fermenter läuft der Gärschlamm nach dem Prinzip der Verdrängung in das Güllelager. Ist dieses gefüllt, tritt der freie Überlauf in das benachbarte Güllesilo.