Mit welchem Melksystem in die Zukunft

Melkroboter

Baulehrschau-Sondertag am 20. Januar 2011 auf Haus Düsse Mit welchen Melksystemen in die Zukunft?

Die Milchviehherden werden immer größer und die Arbeitsbelastung steigt. Da der größte Teil der Arbeitszeit in Milchviehbetrieben für das Melken aufgewendet werden muss, liegt es nahe, hier zu rationalisieren, zu automatisieren und zu optimieren. Das soll aber nicht zu Lasten der Arbeitsqualität geschehen, denn Tiergesundheit, Eutergesundheit und Milchqualität müssen auf hohem Niveau verbleiben, um eine effiziente Milchviehhaltung dauerhaft zu gewährleisten.

Ein erster Ansatzpunkt ist die Auswahl eines für den jeweiligen Betrieb geeigneten Melksystems. Familienbetriebe haben andere Ziele vor Augen als Betriebe mit Lohnarbeitskräften, passionierte Züchter haben vielleicht andere Ansprüche als Abmelkbetriebe. Das Angebot an Melkstandsformen reicht von FGM über SwingOver bis zu AMS, hinzu kommen eine Vielzahl von technischen Ausstattungsmerkmalen von Nachtrei¬behilfe über Abnahme- und Nachmelkautomatiken bis zu Selektionstoren, die alle Einfluss auf den Durchsatz und die Arbeitsqualität haben können. Herr Osthues von der Firma BouMatic wird aus Sicht eines Betriebsleiters herausarbeiten, welche Kriterien wichtig sind und wie man daraus die Auswahl des richtigen Melksystems ableiten kann.
Eine brandneue Entwicklung zur Automatisierung in (großen) Melkkarussellen hat die Firma DeLaval auf der EuroTier 2010 vorgestellt mit dem AMR-Automatic Milking Rotary System. Damit können die Eutervorbereitung, das Ansetzen der Melkbecher sowie das Zitzendippen durch mehrere Roboterarme automatisiert erfolgen. DeLaval wird die Arbeitsweise anschaulich beschreiben, aber auch auf die Auswirkungen eingehen. Wie viele menschliche Melker sind noch für welche Arbeiten notwendig, und wie wird dieses neue Melken denn überhaupt ablaufen?
Ganz wesentlichen Einfluss auf die Arbeitsabläufe haben auch die Gestaltung des Stalles und die Zuordnung der Melktechnik. AMS im Stall erfordern andere Konzepte als freistehende Melkhäuser. Herr Tel von der Landwirtschaftskammer NRW wird für verschiedene Herdengrößen und Melksysteme einige baulichen Konzepte vorstellen, den Raumbedarf und Baukosten beleuchten und Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe und den Arbeitszeitbedarf diskutieren.

Nach den Vorträgen haben die Besucher in der Baulehrschau die Möglichkeit, sich bei den anwesenden Ausstellerfirmen für dieses Sonderthema und den Bauberatern der LWK beraten zu lassen. Ein Stallrundgang durch den Rinderbereich von Haus Düsse wird angeboten.