Brandschutz bei Tierhaltungsanlagen

Feuerwehr

Baulehrschau - Sondertag Schweinehaltung am 03.11.2011 ab 10.00 Uhr auf Haus Düsse

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Brände sind eine Gefahr für Mensch und Tier und können auch durch die Zerstörung großer Sachwerte Existenzen bedrohen. Der vorbeugende Brandschutz ist deshalb nicht als Willkür der Genehmigungsbehörden zu verstehen, sondern gehört zum verantwortungsvollen Handeln eines jedes Betriebsleiters und eines jeden Bauherrn. Die Kenntnis um die Ge-fahrenquellen in landwirtschaftlichen Gebäuden, besonders aber in Tierhaltungsanlagen, ist deshalb für alle am Bau beteiligten Personen besonders wichtig. Erst dann können sinnvolle Brandschutzmaßnahmen getroffen werden, um schon das Entstehen von Bränden zu ver-meiden.

Brandschutz ist Ländersache, und somit sind in den Bauordnungen der Länder durchaus unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich des baulichen Brandschutzes zu finden. In den letzten Jahren haben sich die Produktionsverfahren in der Landwirtschaft extrem gewandelt. Die Stallanlagen sind in Dimensionen gewachsen, die mit den standardisierten Bauvorschrif-ten nicht mehr zu greifen sind.

Brandschutzvorschriften fußen aber in der Regel auf Vorschriften zur Rettung von Menschen, und unterstellen, innerhalb eines bestimmten Zeitfensters, ein mögliches Selbstretten von Personen im Brandfall. Erst nach Eintreffen der Feuerwehr kann eine Fremdrettung vorgenommen werden. Die dafür benötigte Zeit ist ausgelegt für die Anfahrt in Wohngebieten.

Eine besondere Verantwortung für den vorbeugenden Brandschutz erwächst daher aus den Anforderungen zur Tierrettung. Tiere in Stallanlagen können sich nicht selbst retten, sondern müssen gerettet werden.

Auf dem Baulehrschausondertag am 3 November 2011 auf Haus Düsse in Bad Sassendorf Ostinghausen wird dieses brandheiße Thema von Fachleuten vorgestellt.

Für die Definition von Brandschutzanforderungen und bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten ist deshalb ein guter Kenntnisstand über die Regelwerke für den baulichen Brandschutz auch für den Bauherrn unumgänglich. Herr Brandrat Michael Bartels vom Institut der Feuerwehr aus Münster wird dieses Thema anschaulich darstellen und brandschutztechnische Anforderungen an Baustoffe, Zugänge und Zufahrten vorstellen.

Als Grundlage für die Beurteilung des vorbeugenden Brandschutzes von großen Stallanlagen im Genehmigungsverfahren hat die Arbeitsgemeinschaft der Brandschutzdienststellen im Regierungsbezirk Münster ein Arbeitspapier erstellt. Herr Dirk Kleiböhmer von der Bezirksregierung Münster wird dieses Anforderungsprofil für die Genehmigung von Ställen erläutern und aufzeigen, dass die einschlägigen Bauvorschriften durchaus Lösungsmöglichkeiten bieten.

Die Kenntnis von Regelwerken in praktische Genehmigungsplanungen umzusetzen ist die Aufgabe von Beratern, Architekten und Brandschutzgutachtern. Herr Dipl. Ing. Rainer Thieken vom Architektur- und Ingenieurbüro Thieken GmbH aus Dorsten plant und baut landwirt-schaftliche Anlagen Er wird seine Erfahrungen bei der Umsetzung von Brandschutzvorschrif-ten in Planungen und in Genehmigungsverfahren darlegen.

Ein wesentlicher Punkt zur Vermeidung von Bränden und zur Verminderung von Brandschä-den ist ein frühzeitiges Erkennen von Bränden. Technische Lösungen können helfen, einen Brand schon in der Entstehungsphase zu erkennen. Rechtzeitiges Eingreifen verhindert dann den Brand, zumindest größere Brandschäden. Herr Tamer Karayel, Geschäftsführer der Firma Elotec Deutschland aus Kaiserslautern stellt sein System zur Brandraucherkennung vor.