Mixed-ERFA: Zusammen erfolgreich

Jeder kennt die Aussagen in der heutigen Wirtschaftswelt: Der Wettbewerb wird größer, der berühmte Kampf um die Kunden härter oder es ist nur der erfolgreich, der flexibel und kundenorientiert handelt. Diese Aussagen kann bestimmt jeder Gartenbaubetrieb für sich nachvollziehen. Die Frage, die sich daraus ergibt ist, wie schaffe ich es für meinen Betrieb, Antworten hierauf zu finden, um langfristig Erfolg zu haben.

Die Aborigines weisen den Weg

Einen Hinweis auf eine mögliche Antwort gibt ein altes Sprichwort der Aborigines, den Ureinwohner Australiens:

Wenn man schnell vorankommen will,
muss man alleine gehen.
Wenn man weit kommen möchte,
muss man zusammen gehen.

Die Sichtweise dieses Zitates ist gut nachvollziehbar. In der Gemeinschaft konnte wesentlich leichter den zum Teil unwirtlichen Lebensbedingungen in Down Under getrotzt werden. Denn jedes Mitglied der Gemeinschaft hat mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen der Gruppe weitergeholfen und das langfristige Überleben gesichert.

Nun herrschen in Nordrhein-Westfalen trotz des Klimawandels nicht Extrembedingungen wie in Australien, aber auch hier können das Wetter - wie Anfang 2013 geschehen - intensive Wettbewerbssituationen, Veränderungen im Kundenverhalten, neue Gartentrends usw. die Betriebe vor ebenfalls große Herausforderungen stellen. Um unter diesen Bedingungen erfolgreich in die Zukunft gehen zu können, ist es von Vorteil, einen Teil des Weges nicht allein sondern gemeinsam zu gehen.

Die Lösung: Mixed ERFA

Das Instrument gemeinsam diesen Herausforderungen zu begegnen, ohne seine eigene Stärke der Schnelligkeit einzubüßen, ist Mixed-ERFA. Wofür steht Mixed-ERFA? Mixed-ERFA ist eine neue Form der Arbeit in Erfahrungsaustauschgruppen (ERFA), die sich gezielt nur um Fragen des Marketings dreht. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die jeweilige ERFA-Gruppe gemischt (mixed) ist. Das heißt, in der Gruppe kommen Zierpflanzen- und Galabau-Betriebe, Friedhofsgärtnereien und bzw. oder Gärtnereien mit Endverkauf zusammen und lernen voneinander und unterstützen sich gegenseitig.

Kern von Mixed-ERFA ist, dass in der Gruppe nicht nur Branchengleiche Betriebe, sondern „Lieferanten“ und „Kunden“ zusammenkommen. So kann z.B. die Baumschule seinen „Kunden aus dem Galabau“ und dessen Bedürfnisse besser kennenlernen oder der Zierpflanzenproduzent erfährt von der Gärtnerei, wie der Vertrieb seiner Ware an ihn als seinen Endkunden optimiert werden kann. Oder der Friedhofsgärtner könnte Anregungen hinsichtlich des Vertriebs von Grabneugestaltungen vom Galabau-Betrieb, der täglich Gärten neu anlegt, bekommen.

Marketing, zentraler Aspekt

Da bei Mixed-ERFA die Marketingarbeit im Vordergrund steht, besteht für jedes ERFA-Mitglied somit erstmals die Chance, seine Marketingmaßnahmen mit potenziellen Kunden auf die mögliche Wirkung hin zu diskutieren und zu optimieren.

Marketing beschränkt sich nicht nur auf Werbung. Marketing bedeutet Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Durch eine dauerhafte Befriedigung der Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmensziele verwirklicht werden. (Klassische Definition des Marketings nach Meffert)

Um die verschiedenen Aspekte des Marketings zielgerichtet zu erarbeiten, sollen diese in Analogie zur Erstellung eines Marketingkonzeptes von der ERFA-Gruppe sukzessive in Angriff genommen werden.

Themenkomplexe der ERFA-Arbeit Marketing

  • Analyse Markt- und Wettbewerbssituation( Zielgruppen, Wettbewerber, eigenes Unternehmen, Partner, Mitarbeitersituation)
  • Marketingziele (Zielhierarchie, eigene Zielsetzung und Zielerreichung,….)
  • Marketingstrategie (Geschäftsfeld-, Wettbewerbs-, Preisstrategie,…)
  • Marketing-Mix-Instrumentarium (Kommunikation, Produkt, Preis, Distribution)
  • Budgeterstellung
  • Marketingcontrolling

Jeder der beschriebenen Themenkomplexe beinhaltet im Detail weiterführende Aspekte, deren Erarbeitung und Vertiefung in Abhängigkeit von den Bedürfnissen und Wünschen der Gruppe abhängt. Für das Gesamtverständnis und den späteren Erfolg ist es jedoch wichtig, dass die Themenkomplexe in der vorgestellten Reihenfolge behandelt werden. Denn ohne konkrete Ziele und Strategie besteht eine große Gefahr nicht die richtigen Instrumente einzusetzen. Mit der Folge, Geld zu investieren, ohne den gewünschten Erfolg nachher zu erzielen und messen zu können.

Was die mögliche Detailtiefe eines Themenkomplexes anbelangt seien beispielhaft für das Marketinginstrument Kommunikation genannt:

  • Homepage: Gestaltung, Benutzerfreundlichkeit, Suchmaschinenoptimierung, Onlinewerbung
  • Printwerbung: Anzeigen, Flyer, Broschüren, Direktmailing
  • Beschwerdemanagement
  • Maßnahmen zur Neukundengewinnung
  • Pflege bestehender Kunden
  • Sponsoring

Wenn Sie schnell vorankommen aber auch mit Ihrem Betrieb mittels Marketing und Mixed-ERFA weit kommen wollen, dann melden Sie sich gleich bei uns, dem Team Unternehmensführung Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Wir sagen Ihnen wie die nächsten Schritte aussehen und stehen Ihnen nicht nur für Rückfragen gern zur Verfügung.

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