Rosen: Kulturpflege und Antreiben winterkalter Kulturen

Saftwaage bei Rosen beachtenBild vergrößern
Saftwaage bei Rosen beachten. Foto: Jörg Braunsmann

Es ist wieder soweit - wer zum Muttertag den zweiten Flor ernten möchte, muss Mitte Januar anheizen. Egal ob die Bestände ohne Laub mit traditionellem Rückschnitt, oder mit Laub geknickt kultiviert werden, sollte wieder folgendes Beachtung finden:

  • beim Rückschnitt und beim Knicken muss die Saftwaage eingehalten werden, damit alle Augen gleichberechtigt austreiben können!
  • Rosentriebe sind leichter zu knicken, wenn 2 Tage vorher angeheizt wurde!
  • der Austrieb der Augen wird gefördert, wenn die Temperaturen anfänglich auf 18° C Tag und 18° C Nacht eingestellt werden. Auch das Einhalten von Luftfeuchten über 70 % fördert den gleichzeitigen Austrieb mehrerer Knospen. Achten Sie dabei auf Mehltaubefall!
  • härtere Kulturbedingungen fördern die Knospendominanz, das heißt es treiben nur die dominanten Augen aus - damit nehmen in der Regel die Erntemengen ab, aber die Qualitäten zu!
  • die aktuellen Kulturbeobachtungen zeigen, dass infolge der milden Witterung der vergangenen 6 Wochen schon viele Augen ausgetrieben sind, bzw. untere Augen am Rosenstrauch vorgetrieben sind. Diese Augen können die Rückschnittebene überwachsen und damit zahlreiche Augen im Austrieb unterdrücken. Diese Triebe sollten daher nach 2-3 Wochen auf der Rückschnittebene gestutzt werden.
  • die eingestellte Heiztemperatur von 18° C Tag und 18° C.Nacht sollte für die ersten 4 Wochen eingehalten werden. Wenn die Austriebe ca. 10 cm Länge haben, kann bei geringem Lichtangebot die Temperatur stufenweise auf 16° C Tag 16° C Nacht reduziert werden, um die Triebqualität zu erhalten.
  • wer gelochte Folie für die ersten Wochen zum Anheizen der Rosen einsetzt, spart Heizkosten und fördert die relative Luftfeuchte und auch den Austrieb. Die Folie sollte aber spätestens nach 3-4 Wochen entfernt werden - bitte achten Sie dabei auf die Tageswitterung; plötzlich einsetzende Sonneneinstrahlung kann nachhaltige Schäden schon binnen 10 Minuten verursachen. Auch ein Botrytis- und Mehltaubefall der Kulturen wird durch den Folieneinsatz begünstigt.