Fachschule setzt auf neue Zukunftsmodelle

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Das Auditorium erwartet gespannt die Verleihung der Zeugnisse, Urkunden und Förderpreise.© Dr. Walter von Danwitz, Bildungszentrum Gartenbau Essen


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Voller Stolz nehmen die Absolventinnen und Absolventen der Fachschule Gartenbau Essen ihre Meisterbriefe in der Gruga entgegen, wie hier die Klasse MGb. © Dr. Walter von Danwitz, Bildungszentrum Gartenbau Essen


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Hier nehmen die Klassen Meister Zierpflanzenbau und Meister Baumschule ihre Zeugnisse entgegen. © Dr. Walter von Danwitz, Bildungszentrum Gartenbau Essen


Essen ehrt Absolventinnen und Absolventen im Gartenbau

Am 5. Juli 2024 wurden auf dem Abschlussfest der Fachschule Gartenbau Essen insgesamt 154 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Neben ihren Meisterbriefen erhielten die Studierenden auch Zeugnisse und Urkunden als Agrarbetriebswirtinnen und -wirte sowie Förderpreise und Auszeichnungen. Einige der verabschiedeten Klassen lernten noch nach alten Studienordnungen. Denn: Ab dem Schuljahr 2024/25 gibt es nur noch Teilzeit- und Online-Klassen nach neuem System.

Nicole Hörnemann, die Schulleiterin der Fachschule für Gartenbau Essen, begrüßte die Ehrengäste, Lehrkräfte sowie die Absolventinnen und Absolventen und ihre Familien und Freunde. Im Verlauf der Veranstaltung sollten 128 Meisterbriefe und 26 Urkunden als Agrarbetriebswirt/innen feierlich überreicht werden. In ihrer Begrüßungsrede betonte sie die Bedeutung des Gärtnerberufs, die Leidenschaft, die er erfordert, aber auch die Notwendigkeit, sich neuen Veränderungen immer wieder anzupassen – sowohl als Schule als auch als Gärtner/in.

Dr. Martin Berges, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dankte der Fachschule für ihre Leistungen und ihre Rolle als Förderin und Ausbilderin von Gartenbauexpertinnen und -experten. „Nordrhein-Westfalen ist das Gartenbauland Nr. 1 in Deutschland. Es freut mich wirklich sehr, dass wir in Zeiten des viel diskutierten Fachkräftemangels in unserem Bundesland so viele Absolventinnen und Absolventen haben, die ihre berufliche Zukunft im Gartenbau sehen.“ Zugleich hob der Staatssekretär hervor: „Was uns in NRW auszeichnet, sind innovative Schulen, die neue Konzepte entwickeln und umsetzen. Wir begrüßen es daher sehr, dass die Fachschule für Gartenbau Essen ihre Teilzeit- und Online-Klassen modern weiterentwickelt und damit auch den Wunsch nach mehr Flexibilität der Bildungsangebote aufgreift.“

Für die ehemaligen Teilzeitstudierenden bedeutete das alte System: arbeiten von montags bis donnerstags, freitags und samstags Fachschule und nebenbei lernen. „Das alte System mit dem Freitags- und Samstagsunterricht war schon hart“, hält Absolvent Jean Arved Hellbeck fest. „Es zermürbt einen durch die fehlenden Wochenenden und lässt kaum Spielraum für das Privatleben.“ Bereits im Schuljahr 2023/24 wurde das neue Fortbildungsprogramm für zwei neue Teilzeitklassen eingeführt. Über zwei Jahre lang arbeiten die Studierenden nun an drei Tagen in der Woche beispielsweise auf der Baustelle und an zwei Wochentagen lernen sie in der Fachschule in Essen. Zum Unterricht am Wochenende müssen sie nicht mehr.

Ab dem neuen Schuljahr kann außerdem die neue Online-Teilzeitklasse stärker digital lernen und hat weniger Präsenzphasen, in denen sie an der Fachschule an der Gruga sein muss. „Damit wollen wir das digitale und eigenverantwortliche Lernen stärken“, erklärt Martin Dahlmann, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NRW, beim Podiumstalk auf der Abschlussfeier. Auch das neue Teilzeitmodell befürwortet er, da es die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Weiterbildung verbessert.

Neben der Überreichung der Urkunden und Meisterbriefe wurden bei der Feier in der Messe Essen zahlreiche Förderpreise verliehen. Brigitte Engemann, Vorsitzende des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung NRW (vlf), und Wilfried Dinger, ehemaliger Vorsitzender der Vereinigung Ehemaliger Auweiler & Friesdorfer Fachschüler, zeichneten zwei innovative Projektarbeiten der ehemaligen Studierenden aus. Dazu zählen die Idee eines digitalen Leitfadens für die Einarbeitung neuer Ausbilder/innen und die Nutzung moderner Energieträger wie Wasserstoff im Gartenbau.

Mehrere Fachschülerinnen und Fachschüler erhielten Anerkennung für ihr besonders soziales Engagement. Die Förderpreise bekamen sie von Thomas Banzhaf, dem Vorsitzenden des Vereins Förderer Bildungszentrum Gartenbau Essen und Präsidenten des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).

Nach der offiziellen Überreichung begaben sich die Absolventinnen und Absolventen mit ihren Familien und Freunden, den Ehrengästen und Lehrkräften von der Messe Essen zurück zum Bildungszentrum Gartenbau Essen. Dort feierten sie ihren Abschluss bis in den Abend hinein auf dem Campus der Fachschule.