Über 200 neue Führungskräfte für den Gartenbau aus Essen

180 neue Meisterinnen und Meister sowie 37 neue Bachelor Professional des Gartenbaus verabschiedete die Fachschule für Gartenbau in Essen am 2. Juli 2021, dem letzten Schultag in NRW vor den Sommerferien. Bachelor Professional – das ist gemäß Schulministerium NRW die seit diesem Jahr erlaubte Zusatzbezeichnung für unsere Agrarbetriebswirtinnen und Agrarbetriebswirte (vormals Techniker). Damit wird ihre Niveaugleichheit im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) mit dem Hochschul-Bachelor – beide Stufe 6 - endgültig und anschaulich dokumentiert.

Bachelor Professional im Gartenbau aus Essen 2021Bild vergrößern
Die ersten Bachelor Professional im Gartenbau aus Essen – mit Ehrengästen und auf Abstand


Meisterinnen Und Meister Friedhofsgärtnerei sowie Beraten und Verkaufen aus Essen 2021Bild vergrößern
Meisterinnen und Meister Friedhofsgärtnerei sowie Beraten und Verkaufen aus Essen – mit Ehrengästen und auf Abstand

Schulleiter Dr. Kerstjens dankte zunächst allen Beteiligten an Fachschule und Prüfungen für die große Disziplin in der Pandemiezeit. Alle Prüfungen konnten termingerecht und in vollem Umfang durchgeführt werden, das gilt beispielsweise auch für die praktischen Arbeitsunterweisungen zur Erlangung der Ausbildereignung. Damit kann der Führungskräftenachwuchs termingerecht seine nächsten beruflichen Aufgaben in Angriff nehmen. Die Ehrung der Absolventinnen und Absolventen erfolgte nicht in der gewohnt großen Festveranstaltung im GRUGA-Park, sondern klassenweise in den Räumen der Schule.

Eva Kähler-Theuerkauf als Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW sprach die Glückwünsche der Branche aus und bestätigte die Qualifikanten in ihrem eingeschlagenen Berufsweg. Neben der aktuellen Achtsamkeit für Natur und eigenem Garten in der Pandemie sei das große Thema der drohende Klimawandel und seine Folgen. Hier werde unsere Branche zu Recht aktuell ständig um Rat und Strategien seitens der Politik angefragt. Hier an leitender Stelle mitwirken zu dürfen, sei eine dankbare Aufgabe für die neuen Meister und Bachelor.

Präsident Hans Christian Leonhards vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW unterstrich in seinem Glückwunsch, dass wir als Branche alle Mittel haben, um durch eine pflanzenbestimmte Umgebung gerade in den Städten den Folgen der Wetterextreme zu begegnen. Die Studierenden hätten in der Fachschule das Rüstzeug bekommen, um an öffentlichen Diskussionen um das Grün und seine Wohlfahrtswirkung mit großer Fachlichkeit teilzunehmen und gefährlichem Halbwissen sachlich zu begegnen.

Präsident Karl Werring von der Landwirtschaftskammer NRW erinnerte an ein von Anfang an schwieriges Schuljahr für die jetzigen Absolventinnen und Absolventen unter den Corona-Einschränkungen. Gleichfalls vermute er, dass im Distanz- und Wechselunterricht Selbstmanagement, Medienkompetenz, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein wichtige Anforderungen an die Studierenden waren. Diese Schlüsselqualifikationen hätten, als Chance in der Krise sozusagen, wohl besonders gut trainiert werden können. In den erworbenen fachlichen wie auch überfachlichen Kompetenzen jetzt auch junge Berufsanfänger zu schulen, darum ersuchte Präsident Werring die Qualifizierten ganz besonders.

Gemeinsam mit den jeweiligen Prüfungsausschussvorsitzenden gaben die Ehrengäste die Meisterbriefe und Agrarbetriebswirturkunden samt der Zeugnisse aus. Der klassische Händedruck dazu musste in diesem Jahr pandemiebedingt unterbleiben.

Gleichfalls gab es in diesem Jahr wieder einen Preis des Fördervereins für die jeweils von der Klasse bestimmten „sozialste Schüler“, der oder die sich für die Klassengemeinschaft besonders engagiert hatte. Eine Zeichnung von Armin Müller-Stahl in nummerierter Auflage war Zeichen der Anerkennung.

Anschließend tauschten die früheren Klassenmitglieder sich noch eine Weile aus auf Einladung der Ehemaligenvereinigung, bevor die jeweils betont kleine Feierlichkeit zu Ende ging.

Autor: Dr. Karl-Heinz Kerstjens