Nitratdienst Juli 2008

Nmin-Bodenprobe

N-Freisetzung läuft weiter

Der Nitratdienst im Juli berichtet über die Stickstoffdynamik im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Juli. Die zweite Junidekade war geprägt von sehr kühlen Temperaturen und einer wechselhaftem Witterung. In der dritten Dekade stiegen die Temperaturen zwar an, sommerlich mit bis zu 30 °C waren sie aber nur am 22. Juni. An diesem Tag waren heftige Hitzegewitter zu verzeichnen, die mit Starkniederschlägen und Hagel erhebliche Schäden verursachten. Der Juli begann hingegen mit sommerlichen 30 °C. Eine stabile Wetterlage sollte sich aber auch hier nicht einstellen. In den fünf Wochen zwischen den Nitratdienstbeprobungen fielen Niederschlagssummen zwischen 62 mm in Krefeld und 142 mm in Aachen. Die Mengen differieren kleinräumig sehr stark was somit auch für die Bodenfeuchte gilt. Lokal kann die Nachlieferung durch mangelndes Bodenwasser unterbrochen worden sein.

Zur Probenahem waren vier Gerstenflächen noch nicht gedroschen. Da eine Stoppelbearbeitung auf den geernteten Flächen noch nicht stattgefunden hat unterscheiden sich die Werte nicht grundlegend. Sie liegen im Bereich von 11 bis 42 kg/ha. Gegenüber dem Vormonat sind die Werte leicht angestiegen, da die Pflanzen keinen Stickstoff mehr aufnahmen, führte die fortlaufende Mineralisation zu dieser Erhöhung. Auch unter Roggen und Triticale sind gegenüber dem Vormonat höhere Werte zu finden. Wo eine ausreichende Bodenfeuchte vorhanden war, waren gute Nachlieferungsbedingungen bei Bodentemperaturen von ca. 17 °C in 20 cm Tiefe gegeben. Beim Weizen sind leichte Veränderungen sowohl nach oben wie nach unten an den verschiedenen Standorten zu beobachten. Hier ist die N-Aufnahme über die Wurzeln noch nicht abgeschlossen gewesen. Die fortlaufende N-Freisetzung dürfte die Rohproteingehalte positiv beeinflussen.

Der einzige noch in der Beprobung befindliche Rapsschlag in Bad Münstereifel zeigt deutlich die bereits vor der Ernte einsetzende starke Stickstofffreisetzung. Die abgeworfenen und sehr leicht zersetzbaren Blätter des Rapses werden zum Teil bereits vor der Ernte wieder von Mikroben verarbeitet und in mineralischen Stickstoff überführt.

Hohe N-Aufnahme unter Hackfrüchten

Bei den Hackfrüchten hat ein enormer Massenzuwachs mit einer entsprechend hohen N-Aufnahmerate stattgefunden. So haben die Nmin-Gehalte unter Zuckerrüben um 124 bis 207 kg/ha innerhalb von 5 Wochen abgenommen. Auch der Mais hat große N-Mengen aufgenommen. Auf den Schlägen   ohne Vornutzung in Form von Zwischenfruchtgras oder Grünroggen lagen die Unterschiede zum Vormonat zwischen 84 und 196 kg/ha. Mit Vornutzung ist hingegen nur eine Abnahme zwischen 6 und 42 kg/ha erfolgt. In Kevelaer hat sogar eine Zunahme um 22 kg/ha N stattgefunden. Die Messwerte zweigen, dass die N-Freisetzung aus den Wurzelrückständen zu einem erheblichen Teil zur N-Versorgung der Folgefrucht beiträgt. Leider lässt sich die N-Menge über diesen Weg aber nicht quantifizieren, so dass ein konkreter Düngebedarf so nicht ermittelt werden kann.

Auch die Kartoffeln zeigen hohe N-Aufnahmeraten aufgrund der großen Abnahmen gegenüber dem Vormonat.

Autor: Theo Remmersmann