Nitratdienst April 2009

Bodenprobenahme auf dem Feld

Gute N-Versorgung der Böden

Seit dem letzten Nitratdienst sind 5 Wochen vergangen. Bis Mitte März war das Wetter zunächst noch wechselhaft. Vom 15. bis 22. März folgte eine trockene sonnige Woche. Bis zum Ende des Monats brachte ein Tiefdruckgebiet erneut regnerisch trübes Wetter. Die Temperaturen lagen dabei bei kühlen Werten unter 10 °C. Mit dem Monatswechsel stieg das Thermometer rapide auf über 20 °C an. Auch die Nächte waren mit Temperaturen um 15 °C sehr warm. Bei intensiver Sonneneinstrahlung trockneten die Flächen schnell ab. Die Rüben und Kartoffelbestellung konnte zügig zum Abschluss gebracht werden. Die Bodentemperaturen stiegen entsprechend an, so dass schon höhere Mineralisationsraten zu erwarten sind. Mit Ausnahme vom Bergischen Land lagen die Niederschlagssummen im Berichtzeitraum lediglich zwischen 40 und 60 mm. Auf sandigen Böden ist bereits Wassermangel zu spüren. Erst nach der Probenahme fielen im Rheinland nach Norden abnehmend erhebliche Niederschläge.

Das Getreide ist auf den untersuchten Flächen gut bis sehr gut versorgt. Die durchaus größeren Schwankungen in den Werten sind auf die Unterschiede der Düngungshöhe und Terminierung zurückzuführen. Lediglich in Greven ist ein sehr niedriger Wert zu finden, der durchaus schon auf die dortige Trockenheit zurückzuführen ist. Der Stickstoff befindet sich zum weit überwiegenden Teil in den oberen 30 cm. Die Werte in den unteren Beprobungsschichten haben sich so gut wie nicht verändert. Die geringen Niederschlagsmengen führten bereits zu einer negativen Wasserbilanz, die keine weitere Verlagerung zuließ nachdem im Vormonat dort deutliche Veränderungen festzustellen waren. In den Untersuchungsergebnissen sind nur noch geringe Ammoniumwerte zu finden, was auf die mit dem Anstieg der Temperaturen nun sehr schnelle Nitrifikation des Stickstoffs zu erklären ist. Auch der Raps ist mit Ausnahme eines Standortes sehr gut versorgt. Für das Massenwachstum der Winterungen steht somit ausreichend Stickstoff zur Verfügung. Im westfälischen Landesteil kann aufgrund der Trockenheit auf leichteren Standorten das Wachstum begrenzt werden.

Bereits deutliche Mineralisationsgewinne bei Hackfrüchten

In der Beprobungsroutine stehen dieses Jahr drei Zuckerrübenflächen. In Lage und Beckrath ist die Düngung bereits erfolgt. Mit den gefunden N-Mengen von rund 240 kg/ha sind die Rüben ausreichend versorgt. Am Standort Kevelaer wurde noch nicht gedüngt. Der Anstieg um 30 kg/ha N gegenüber dem Vormonat ist also ausschließlich auf die Freisetzung zurückzuführen. Auch bei den Kartoffeln ist der Anstieg am Standort Lippstadt von 48 kg/ha nur durch die Mineralisation bedingt. In beiden Fällen stand Ölrettich als Vorfrucht, aus dem noch eine weitere Stickstofflieferung zu erwarten ist. Der Anstieg um 101 kg/ha N auf der Ölrettichfläche am Standort Essen-Kettwig bedingt sich allerdings auch durch eine Düngung und nicht nur durch die Mineralisation. Die zum Teil sehr üppigen Zwischenfruchtbestände sollten bei der Düngeplanung der Hackfrüchte unbedingt mit berücksichtigt werden. Senf ist aufgrund seines zeitigen Abfrierens ein nur mäßiger Stickstofflieferant, da ein Teil des früh freigesetzten Stickstoffs noch in der Sickerwasserperiode verloren geht. Der sehr hohe Wert von 311 kg/ha unter Kartoffeln in Geldern ist auf die noch frische Düngung zurückzuführen, die am hohen Ammonium-Gehalt erkennbar ist. Er muss als noch nicht repräsentativ angesehen werden.

Für die Überprüfung der freigesetzten N-Menge bietet sich nach wie vor die späte Nmin-Probenahme im 6-8 Blattstadium des Mais an. Sofern kein länger dauernder Kälteeinbruch kommt, führt die sehr zeitige Saat zu einer ebenfalls frühen Probenahme. Mit dem nächsten Nitratdienst können erste Aussagen zur N-Dynamik auf den Maisflächen getroffen werden.

Autor: Theo Remmersmann