Blauzungenkrankheit bei Schafen in den Niederlanden

Am 05.09. wurden erstmals seit Jahren Fälle von Blauzungenkrankheit in den Niederlanden bestätigt. Das Virus wurde in 4 Schafhaltungen nachgewiesen. Im Gegensatz zu den vergangenen Ausbrüchen, bei denen vorwiegend Serotyp 4 und 8 eine Rolle spielten, handelt es sich hier um den Serotyp 3.

In den Niederlanden wurde der BTV-Freiheitsstatus vorläufig ausgesetzt; zum aktuellen Zeitpunkt unterliegt Deutschland, v.a. die angrenzenden Bundesländer NRW und Niedersachsen, noch keinen Beschränkungen hinsichtlich Verbringen und Export von Tieren, jedoch dürfen empfängliche Tierarten (Rind, Schaf, Ziege, Wildwiederkäuer und Neuweltkameliden) nicht aus den Niederlanden nach Deutschland verbracht werden.

Da man davon ausgehen muß, dass das Virus in den nächsten Wochen auch Deutschland erreicht, werden alle Schafhalter gebeten, bei ihren Schafen besonders auf die Symptome der Blauzungenkrankheit zu achten. Das Krankheitsbild ähnelt dem des ersten Ausbruchs in den Jahren 2006/2007: Nasen- und Augenausfluss, Rötungen und krustige Auflagerungen an Nase und Maulbereich, Entzündungen an den Klauen und somit Lahmheiten, z.T. sehr hohes Fieber (42°) und lethargisches Verhalten.

Ein Impfstoff steht derzeit nicht zur Verfügung; Kreuzimmunitäten zu den anderen Serotypen sind nicht zu erwarten Eine Behandlung der Tiere ist nur symptomatisch möglich, d.h. zum einen über die Vermeidung von Kontakt zu Gnitzen und anderen Insekten, die das Virus übertragen, z.B. durch Aufstallen oder Auftragen von Repellentien, zum anderen über Wundversorgung am Einzeltier und Behandlung mit entzündungshemmenden Mitteln.