NRW Schaftage 2014

schaftage_2014_01
Im Bild der Landessieger Kat.-Nr. 14 der Veranstaltung vom 20. August. Ein Mutterlamm aus der Zuchtstätte Bernd Brüggemann in Ahlen.


schaftage_2014_03
Links im Bild der Landessieger der Landschafrassen, ein schwarzer Jährlingsbock (Kat.-Nr. 30) der Rasse Skudde aus dem Zuchtbetrieb Christoph Münter in Vlotho Rechts im Bild der Landessieger der Fleischschafrassen, Mutterlamm Kat.-Nr. 33 der Rasse Suffolk aus der Zucht Meinolf Koerdt, Beckum


Gelungene NRW Schaftage 2014 auf Haus Düsse

In der vergangenen Woche trafen sich Schafinteressierte in Bad Sassendorf. Der Schafzuchtverband NRW und die Schafzüchtervereinigung NRW hatten zu dieser traditionellen Veranstaltung eingeladen. Erster Tag: Gute Nachfrage nach Zuchtschafen der Rasse Texel!

Am ersten Tag standen Texel und Dorperschafe sowie Ostfriesische Milchschafe aus maediunver-dächtigen Zuchttierbeständen im Fokus. Die Körung erfolgte bereits am Dienstag der vergangenen Woche, am Mittwochvormittag dann die Prämierung durch das eingespielte Preisrichterteam Heinz Wessendorf aus Duisburg und Karl-Dieter Fischer aus Sommerland.
Frank Drössler aus Bad Arolsen konnte alle hervorragend präsentierten Lammböcke der Rasse Dorper verkaufen. Katalog-Nr. 3 aus seiner Zucht erzielte den Ia-Preis. Leider war er einziger Beschicker dieser Rasse. Die Nachfrage nach Zuchtschafen der Rasse Ostfriesisches Milchschaf war begrenzt. Lediglich zwei rahmige Mutterlämmer aus der Zucht von Dr. Fritz Bergmann, Extertal - ebenfalls einziger Beschicker dieser Rasse - wechselten den Besitzer.

Ganz anders der Verlauf bei den Texelschafen: Hier wurden 66 von 73 gemeldeten Zuchtschafen zur Körung vorgestellt. Lediglich einen Lammbock ließ die Körkommission nicht zur Veranstaltung zu. Das zeugte von einer guten Qualität. Erstmalig beteiligte sich auch ein bayrischer Züchter an dieser für die Texel und Dorperschafe bundesweit ausgeschriebenen Veranstaltung.
Die Prämierung der Mutterlämmer erfolgte in zwei Altersklassen. Die Zuchtstätte Brüggemann aus Ahlen stellte mit den Katalog-Nummern 13 und 14 beide 1a-prämierten Zuchtlämmer.

In sieben Altersklassen wurden anschließend die Lammböcke gerichtet. Die Zuchtstätten Kurt Tillmann in Much und Martin Heming aus Billerbeck stellten mit den Kat.-Nr. 28 und 39 bzw. 57 und 67 jeweils zwei Klassensieger. Erfolgreichster Züchter auch hier: Bernd Brüggemann aus Ahlen. Er konnte mit seinen Böcken Kat.-Nr. 35, 55 und 74 sogar drei Klassensiege für sich entscheiden. Bei der Ermittlung des Siegerbockes musste sich Bock Kat.-Nr. 28 aus Zucht Tillmann geschlagen geben. Die Preisrichter sahen hier Kat.-Nr. 55 aus Zucht Brüggemann vorn und erklärten diesen zum Siegerbock der Rasse Texel.

Bestes Schaf des Tages: Kat.-Nr. 14 - ebenfalls aus der Zuchtstätte Brüggemann. Dieses konnte sich im weiteren Wettbewerb gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen und wurde zum Landessieger erklärt. Im anschließenden Sammlungswettbewerb waren vier Bocknachzuchtsammlungen angetreten. Auch hier präsentierten sich die vier Söhne der Zuchtstätte Brüggemann wie aus einem Guss. Sie verwiesen die ansprechende Sammlung der Zuchtstätte Johannes van den Berg auf den zweiten Platz, gefolgt von Tillmann, Much und Johlen, Altenbeken.

Bei der anschließenden Versteigerung gelang es Auktionator Rochus Rupp auf ansprechende Art und Weise die allermeisten Zuchtschafe an den Mann zu bringen. Die Dorperschafe waren mit einem Durchschnittspreis von 662 Euro exakt 55 Euro günstiger als in 2013. Mutterlämmer der Rasse Texel wurden im Schnitt für 327 Euro zugeschlagen. Hier mussten die Käufer 79 Euro mehr ausgeben. Bemerkenswert: An diesem Tag dürfte wohl das teuerste weibliche Lamm der Vereinsgeschichte verkauft worden sein. Der Landessieger Mutterlamm Kat.-Nr. 14 aus der Zuchtstätte Brüggemann wechselte nach einem zähen Ringen bei einem Gebot von 900 Euro in einen ostwestfälischen Zuchtbetrieb.

Mit 47 verkauften Lammböcken (Vorjahr 39) der Rasse Texel wurde der Markt zu 89 % geräumt. Die Käufer konnten beste Qualitäten zu günstigen Kursen ersteigern: Mit durchschnittlich 395 € waren die Böcke exakt 96 € günstiger als in 2013. 12 Böcke wechselten bereits beim Einstiegsgebot von 250 € den Besitzer. Lediglich ein einziges Mal wurde die Schallgrenze von 1.000 € erreicht.

Am zweiten Tag der NRW Schaftage war die gesamte Vielfalt der Schafhaltung und- zucht im Lande präsent. Neben der Körung und Prämierung von Zuchtschafen konnten sich die Besucher an diversen Wettbewerben erfreuen.

Spinnwettbewerb:
Hier war es die Aufgabe der Teilnehmer aus 20 Gramm Wolle mit einem Handspinnrad einen möglichst langen Faden zu spinnen. Silvia Hillemeyer aus Delbrück (leider nicht im Bild) konnte sich gegen 8 Mitbewerberinnen sowie drei Mitbewerber durchsetzen und entschied mit einer Fadenlänge von 289 Meter den Wettbewerb für sich.
In der NRW Meisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden waren sechs Hundehalter mit 9 Hunden angetreten, um die Nolana Schafe von Ulf Helming über den mit Hindernissen gespickten Parcours zu führen. Vorjahressiegerin Dr. Viola Hebeler aus Reichshof erreichte mit 92,5 Punkten und Border-Collie Rüden Byron ihre beste Platzierung. Michael Krumme aus Hille schaffte es in diesem Jahr den Wettbewerb für sich zu entscheiden. Mit seinem Kelpierüden Roy erzielte er mit 93 Punkten die beste Platzierung des Tages und freute sich endlich einmal den Wanderpokal mit nach Hause zu nehmen.
Im Wettbewerb "Schäfchen zählen" am Stand der Schafberatung NRW ging Schäfer Georg Münstermann aus Bad Wünnenberg als Sieger hervor. Ihm gelang es in einer Punktlandung exakt die gezeigten 129 Schafe zu schätzen. Als Preis kann er sich über ein Lesegerät für elektronische Ohrmarken gesponsert durch die Firma Köhler aus Trendelburg freuen.

Landschafrassen
Zuchtschafe aus 6 Landschafrassen wurden aufgetrieben. Bei den Coburger Fuchsschafen stellte Martin Sutter aus Spenge mit den Kat.-Nrn. 3 und 9 sowohl bei den Mutterlämmern als auch bei den Lammböcken beide 1a prämierten Zuchttiere. Von drei Jährlingböcken der Rasse Graue Gehörnte Heidschnucke sah Preisrichter Andreas Humpert den Bock mit der Katalog-Nr. 11 aus der Zuchtstätte Bruno Becker, Wipperfürth vorn. Drei Zuchtbetriebe stellten Alt- und Jährlingböcke der Rasse Skudde vor. Christoph Münter aus Vlotho konnte mit seinem schwarzen Jährlingsbock Kat.-Nr. 30 den 1a-Preisträger stellen. Bei der späteren Ermittlung des Landessiegers der Landschafrassen konnte sich das hervorragende Zuchtschaf gegenüber Kat.-Nr. 11 aus Zucht Becker durchsetzten. Tiroler Bergschafe wurden von Burkhard Schmücker aus Büren vorgestellt. Sein Lammbock mit der Kat.-Nr. 48 erzielte den 1a-Preis. Bei den Mutterlämmern der Weißen Gehörnten Heidschnucke wurde das Lamm mit der Kat.-Nr. 50 aus der Zuchtstätte Wolf-Dieter Deter in Spenge mit dem 1a-Preis ausgezeichnet. Gleicher Züchter stellte bei den Lammböcken mit der Kat.-Nr. 55 sowie bei den Alt- und Jährlingsböcken mit der Kat.-Nr. 54 ebenfalls die 1a-Preisträger. Bei der Weißen Hornlosen Heidschnucke wurde Jährlingsbock Kat.-Nr. 61, gezogen von Klaus-Peter Bax in Lage, vorgestellt von A.& O. Humpert, mit dem 1a-Preis ausgezeichnet. Sieben Jährlingsböcke des Zuchtversuches Nolana wurden vorgestellt. Neben dem natürlichen Wollabwurf zeichneten sich diese allesamt durch eine enorme Bemuskelung aus. Die Zuchtstätte Ulf Helming, Augustdorf stellte mit Jährlingsbock Kat.-Nr. 19 den 1a-Preisträger.

Fleischschafrassen
Bei den Fleischschafrassen wurden neben Shropshireschafen auch Mutterlämmer und Lammböcke der Rasse Suffolk angeboten. Rainer Gravemeier aus Ladbergen erzielte mit Lammbock Kat.-Nr. 23 den 1a-Preisträger bei den Shropshireschafen. Bei den Suffolks waren vier Zuchtstätten angetreten. Hier stellte Preisrichter Burkhard Schmücker aus Büren sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Vertretern die Kat.-Nr. 33 & 43 beide aus der Zuchtstätte Meinolf Koerdt, Beckum an die Spitze. Beide wurden mit dem 1a-Preis ausgezeichnet. Das Mutterlamm mit der Kat.-Nr. 33 wurde zum Landessieger der Fleischschafrassen erklärt. Bei der anschließenden Auktion der Fleischschafrassen fand Auktionator R. Rupp nur für Suffolkschafe einen Abnehmer. Mutterlämmer kosteten im Durchschnitt 312 Euro. Wie im Vorjahr konnten 6 Lammböcke abgesetzt werden. Allerdings mussten die Käufer mit 295 € gegenüber dem Vorjahr 45 € mehr investieren um gutes Tiermaterial zu ersteigern.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von Ausstellungen rund ums Schaf von A wie Anhänger bis Z wie Zubehör wurde den Besuchern Nützliches wie Stricke, Halfter etc. Hürden, Raufen etc. ange-boten. Auch eine Wollannahme war vor Ort vertreten. Während der Veranstaltungstage war für das leibliche Wohl gesorgt. Unter anderem wurden Heidschnuckenprodukte zur Verköstigung angeboten. Die nächste Kör- und Absatzveranstaltung von Zuchtschafen findet am Samstag, 30. August in Krefeld statt.

Text u. Foto: Markus Barkhausen