Aufgaben und Ziele

Zur Verwirklichung eines prophylaktischen, ganzheitlichen Gewässer- und Bodenschutzes beschloss der Kreistag am 18.12.1995 eine Kooperation Landwirtschaft-Wasserwirtschaft zu gründen. Am 22.12. des vergangenen Jahres wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Kreis Olpe, der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, Kreisstelle Olpe, und dem Landwirtschaftlichem Kreisverband Olpe mit seinen rund 1400 Mitgliedern unterschrieben.

Diese am 01.01.1996 ins Leben gerufene Kooperation ist die siebzehnte ihrer Art in Westfalen-Lippe und erfüllt damit den von der Landesregierung seit Ende der achtziger Jahre geforderten flächendeckenden Gewässerschutz zum Schutz des Trinkwassers und des Naturhaushaltes in Nordrhein-Westfalen.

Die Arbeit der Kooperation setzt in der Landwirtschaft an, da diese der größte Flächennutzer ist. Ohne äußeren Druck (KOOPERATION STATT KONFRONTATION) und auf freiwilliger Basis sollen die Landwirte durch gezielte Beratung in den Bereichen Düngung, Pflanzenschutz und Pflanzenbau zu einer gewässer- und bodenschonenden Bewirtschaftungsweise geführt werden, die über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinaus geht. Hierzu gehören der gezielte Einsatz von Wirtschaftsdüngern (Gülle, Mist), der verminderte Einsatz von mineralischen Düngern und der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch sollen Mist und Gülle auf ihren Nährstoffgehalt untersucht werden, um einen gezielten, umweltverträglichen Einsatz dieser wirtschaftseigenen Dünger zu ermöglichen. Durch die Beratung, für die an der Landwirtschaftskammer in Olpe der Agraringenieur Marius Bußmann als Kooperationsberater eingestellt wurde, soll gleichzeitig sichergestellt werden, dass den Landwirten durch die gewässerschonenden Maßnahmen kein wirtschaftlicher Nachteil entsteht.

Speziell im Kreis Olpe sollen Landwirte motiviert werden, Nährstoffgehaltsuntersuchungen des Bodens in einem kürzeren und praxisgerechteren Abstand als von der Düngeverordnung vorgeschrieben durchzuführen, da der Nährstoffgehalt im Boden die Grundlage jeder Düngungsmaßnahme ist. Auch sollen die Landwirte, die aufgrund ihrer Betriebsgröße nicht zu Bodenuntersuchungen verpflichtet sind, für diese Grundlage der Düngung gewonnen werden.

Mit Hilfe der EDV wird dann ein Düngeplan erstellt. Mit Hilfe dieses Düngeplans, der auch über die Vorgaben der Düngeverordnung hinausgeht, wird die Düngung für jeden Acker und jede Weide auf das unbedingt notwendige optimiert.

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Kooperationsarbeit liegt aber auch in Beratung der von Nichtlandwirten. Untersuchungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass gerade Pflanzenschutzmittelanwendungen im Haus und Gartenbereich z.B. zur Bekämpfung von "Unkräutern" auf versiegelten Flächen wie Garageneinfahrten zu einer nicht zu unterschätzende Wasserverschmutzung geführt haben. Hier soll die Öffentlichkeit verstärkt über die Presse informiert werden. Außerdem bietet die Kooperation auf Anfrage direkte Beratung vor Ort sowie Dienstags von 14.00 bis 18.00 Uhr Sprechstunden im Haus der Landwirtschaft, In der Stubicke 8 in Olpe (Tel. 02761/924745) für die Bevölkerung an.

Autor: Marius Bußmann