Fördermaßnahmen Gülleausbringung

Förderung der bodennahen Gülleausbringung nach den Richtlinien der Landesförderung "Umweltfreundliche Produktion"

Seit 1997 bis Mitte Mai 1999 sind im Kreis Olpe insgesamt 6 Güllefässer mit bodennahen Verteilsystemen nach dem Programm der "umweltfreundlichen Produktion" angeschafft worden. Bei diesen Güllefässern handelt es sich um 4 Fässer mit Schleppschlauchverteilung und 2 Fässer mit Schleppschuhverteilung. Die Höhe der Landesförderung betrug insgesamt 53144 DM. Die zusätzliche Förderung aus Mitteln der Kooperation erfolgte in Höhe von 10 % der Landesmittel.

Problematisch in unserer Region ist der relativ geringe Anteil "größerer" Landwirte mit entsprechend großen und möglichst noch arrondierten Flächen, damit sich die Investition in die moderne, aber auch teure Technik lohnt. Vielfach müssen die Betriebe vorhandene kleinere Güllefässer behalten, um hängige Flächen noch mit Gülle düngen und diese somit gleichmäßig auf die Flächen verteilen zu können.

Der durchschnittliche Gülleanfall in den Betrieben, die sich zum Kauf neuer Güllefässer entschlossen haben, liegt bei ca. 900 m³ im Jahr. Bei dieser Menge ist aus ökonomischer Sicht keine Auslastung der Geräte gegeben.

Förderung der bodennahen Gülleausbringung durch die Kooperation

Aufgrund der oben geschilderten Probleme und um den Landwirten die bodennahe Gülleausbringung "schmackhaft" zu machen, bezuschusst die Kooperation seit Frühjahr 1998 die Gülleausbringung mit Schleppschlauch- und Schleppschuhverteiler, wenn der Landwirt eine Rechnung des Lohnunternehmers oder eines Landwirtes, der über die entsprechende Technik verfügt, vorweist. Im zweiten Fall kann der Landwirt, der in moderne Technik investiert hat, sein Gerät besser auslasten.

Die Förderung durch die Kooperation betrug anfangs 2,50 DM je m³. Dies entspricht im Schnitt den Mehrkosten bei Lohnunternehmerausbringung gegenüber der konventionellen Breitverteilung. Aufgrund der hohen Nachfrage und sich gezeigt hat, dass die kalkulierten Mehrkosten in der Realität geringer sind, wurde der Zuschuss im Jahr 2000 auf 2,00 DM je m³ reduziert. Ab dem Jahr 2001 zahlt die Kooperation einen Zuschuss von 1,50 DM je m³. Seit dem 01.01.2002 werden 0,80 Euro je m³ gezahlt.

Folgende Güllemengen sind seit Mitte 1998 bodennah ausgebracht worden, die ansonsten ohne den Zuschuss der Kooperation vielleicht breit verteilt worden wären:

     1998       1999       2000      2001       2002   
Güllemenge gesamt m³ 1117 7457 5392 6161 4330
Fläche ha 63 572,5 303 333 261,5
durchschnittliche m³ je ha 18 13 18 18,5 16,5

Diese geringen Mengen je Hektar sind mit der konventionellen Verteilung nicht zu realisieren. Des weiteren hat sich gezeigt, dass ein Großteil der Gülle im Getreide als Schossergabe gefahren wurde und somit mineralischer Dünger durch betriebseigenen Dünger ersetzt worden ist.

Auch die verbesserte Stickstoffwirkung auf Grünlandflächen vor allem nach dem ersten Schnitt und der flexiblere zeitliche Einsatz der Schleppschuhverteiler wird von den Landwirten bisher ebenso wie der verringerte Mineraldüngeraufwand durchweg positiv beurteilt.

Autor: Marius Bußmann