Wie wird ein Tibouchina-Veilchenbaum gepflegt?
"Vor drei Jahren habe ich mir einen Tibouchina-Veilchenbaum aus einem Steckling gezogen. Die Pflanze ist super gewachsen, im Herbst 80 cm hoch und über vollen Knospen, aber keine ganz offen. Bitte senden Sie mir Pflanzanweisungen oder was falsch sein könnte."
Antwort:
Der Prinzessinnenstrauch mit seinen violettblauen Blüten hat seine Heimat in Brasilien. Die Herkunft von Pflanzen läßt oftmals Rückschlüsse auf die benötigten Standortbedingungen zu. Für diese Pflanze ist ein warmer und sonniger Standort unbedingt erforderlich. Die Entwicklungsgeschwindigkeit der gesamten Pflanze und vor allem die Entwicklung der Blüten ist von der Licht- und Wärmemange abhängig. Sollte der Standort Ihrer Pflanze diesem nicht gerecht werden, ist die Ursache für die sehr spät (Herbst) erscheinenden Knospen und die ausgebliebene Weiterentwicklung der Blüten sicherlich darin zu suchen.
Pflegeanleitung für den Prinzessinnenstrauch (Tibouchina urvilleana)
Standort:
sonnig, im Schatten tritt keine Blüte und Laubfall auf.
Bewässerung:
Hoher Wasserbedarf im Sommer. Während der Überwinterung trocken halten, ohne daß die
Pflanze vertrocknet. Möglichst nur mit Regenwasser gießen.
Düngung:
Der Nährstoffanspruch der Pflanze liegt im mittleren Bereich. Im Sommer sollte 1x
wöchentlich flüssig gedüngt werden. Die Düngerkonzentration (handelsüblicher
Volldünger) sollte bei 2 g/l Wasser liegen. Alternativ kann auch zu Langzeitdünger
gegriffen werden. Hier bietet der Handel praktische Düngerkegel, die leicht zu dosieren
und in die Erde zu stecken sind. Bei jedem Bewässerungsgang von oben wird ein Teil der
Nährstoffe gelöst. Eine zusätzliche Flüssigdüngung ist dann nicht erforderlich.
Rückschnitt:
Die Pflanze erfordert beim Schnitt erhöhte Aufmerksamkeit. Sie verzweigt sehr schlecht
und häufiges Stutzen ist erforderlich. Anfangs muß nach jedem neuen Blattpaar gestutzt
werden, um einen guten Pflanzenaufbau zu erzielen. Die Triebknospen in den Achseln des
oberen Blattpaares wachsen nach der Blüte weiter. Diese müssen wiederum auf die unterste
Knospe zurückgeschnitten werden. Rückschnitt in das mehrjährige Holz wird nicht gut
vertragen, da am alten Holz keine entwicklingsfähigen Knospen sitzen.
Überwinterung:
Einräumen ins Winterquartier, sobald die Temperaturen nachts öfters unter 10°C sinken.
Das Quartier sollte Hell und Kühl (5 bis 15 °C) sein.
Umtopfen:
Je nach Durchwurzelung nach 1-2 Jahren in einen etwas größeren Topf umtopfen. Es sollten
nur hochwertige Erden verwendet werden, die möglichst lange strukturstabil bleiben und
Langzeitdünger enthalten (keine Billigerden).