Hinweise zur Auswahl der Spritzdüsen bei der Düngung mit Flüssigdüngern

Grundsätzlich bei der Flüssigdüngung gilt, je empfindlicher die Pflanze, desto geringer sollte der Spritzdruck und umso größer sollte der Tropfen sein. In Bezug auf die Pflanzenverträglichkeit ist die Auswahl der Düse mit entscheidend.

Bei empfindlichen Kulturen oder Beständen und für alle Zeitpunkte sind spezielle Mehrlochdüsen oder Flüssigdünger-Düsen (FD-Düsen) zu bevorzugen. Die Vorteile dieser Düsenarten sind, dass der Dünger „regnend“, schonend und Abdrift-arm aufgebracht wird. Allerdings sollten sie nicht nach dem Ährenschieben und nicht in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln angewendet werden. In der Phase vom Vegetationsbeginn bis zum Schossen werden Injektor-Flachstrahldüsen eingesetzt. Mit Hilfe dieser Düsen lässt sich mit niedrigem Spritzdruck (ca. 2 bar) ein grobes Tropfenspektrum erzielen, wobei der Flüssigdünger „regnend“ auf die Kultur fällt. Die Düsenhersteller stellen dafür Tabellen für Flüssigdünger (AHL) bereit, die genutzt werden sollten. Dieser Düsentyp eignet sich auch für die kombinierte Ausbringung mit Spurennährstoffen, Wachstumsreglern und Pflanzenschutzmitteln. Kann die Pflanzenverträglichkeit nicht garantiert werden, eignen sich Schleppschläuche oder -rohre für die Flüssigdüngerapplikation. Diese Art an Applikation eignet sich besonders während und nach dem Ährenschieben. Vermieden werden sollte die Applikation mit dieser Technik zu Vegetationsbeginn in Wintergetreide, weil es dann zur Streifenbildung kommen kann.

Autor: Holger Fechner und Harald Kramer