Nitratdienst Novenber 2024

Wintergerste im NovemberBild vergrößern
Die geringen Niederschläge ließen bisher keine Nitratauswaschung befürchten

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte November. Die Tagestemperaturen pendeln im Beobachtungszeitraum zwischen 6 und 13 °C. Die Bodentemperatur fällt laut Deutschem Wetterdienst zeitweise auf unter 7,5 °C. Die Sonnenscheindauer betrug in Münster/Greven (Münsterland) 94 Stunden und in Nörvenich (südl. Rheinland) 76 Stunden. Im Beobachtungszeitraum fiel vergleichsweise wenig Niederschlag. Im Durchschnitt der Wetterstationen fielen in NRW rund 30 mm Niederschlag. Im letzten Jahr sind in diesem Zeitraum 108 mm Niederschlag gefallen. Den geringsten Niederschlag gab es in Münster/Greven (21mm), den meisten in Bad Salzuflen (44mm). Trotz des geringen Niederschlags bewegt sich die nutzbare Feldkapazität an den Wetterstationen in NRW um die 100%.

Durch die geringen Niederschlagsmengen konnte die Feldarbeit gut verrichtet werden. Während die Mais- und Kartoffelernte weitestgehend abgeschlossen ist, steht dies für einige Zuckerrübenflächen noch bevor. Gleichzeitig wurde auch die Winterweizenaussaat, bis auf die Spätsaattermine, größtenteils abgeschlossen. Die geringen Niederschläge ließen bisher auf mittelschweren bis schweren Böden keine Nitrat-Auswaschung befürchten. Dies zeigt auch der aktuelle Nitratdienst. Auf den Flächen mit leichten Bodenarten hat ebenfalls keine Auswaschung, dafür hat aber auf vereinzelten Flächen eine leichte Verlagerung in 60 bis 90 cm stattgefunden. Bei den meisten Flächen befindet sich der Großteil des mineralisierten Stickstoffs (N) in der Bodenschicht 0 bis 60 cm. Hinzu kommt, dass durch die noch vorherrschenden milden Bodentemperaturen die Mineralisation von Nährstoffen weiterhin von statten geht. Durch die nun deutlich fallenden Temperaturen und die einsetzenden Niederschläge ist jedoch damit zu rechnen, dass der Prozess langsamer stattfindet und Stickstoff anteilig vom Oberboden in tiefere Schichten verlagert wird.

Je nach Vorfrucht, Saatzeitpunkt und Bodenbearbeitung sowie anderer Faktoren schwanken die Nmin-Werte auch innerhalb einer Kulturart. Auf den Referenzflächen mit Wintergerste reichen die Nmin-Werte in der Tiefe 0 bis 90 cm von 9 bis 164 kg/ha. Im Durchschnitt sind unter Wintergerste 79 kg N/ha analysiert worden. Im Winterweizen beträgt der Durchschnitt der Nmin-Werte in der Tiefe 0 bis 90 cm hingegen 58 kg/ha. Der Winterraps, der zu dieser Jahreszeit für gewöhnlich eine hohe N-Aufnahme zeigt, zeigt auch auf den Referenzflächen eine Reduktion der Nmin-Werte im Vergleich zum vorherigen Nitratdienst. Beispielsweise reduzierte sich auf der Fläche in Brakel der Nmin-Wert in der Tiefe 0 bis 90 cm von 114 auf 55 kg/ha. Ebenso wie der Raps zeigten auch die Zwischenfrüchte (ZF) nach wie vor eine große Aktivität. Dies liegt unter anderem auch an den fehlenden Frostereignissen, sodass auch nicht winterharte ZF weiterwachsen bislang weiterwachsen, bzw. aktiv sein konnten. Im Beobachtungszeitraum liegt der durchschnittliche Nmin-Wert für ZF in der Tiefe 0 bis 90 cm bei 53 kg/ha. Unter den hauptsächlich angebauten Zwischenfrüchten ZF-Ölrettich und ZF-Senf ca. 20 kg/ha.

Autor: Lukas Otten