Nitratdienst März 2025


Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Februar bis Anfang März. Die Witterungsbedingungen in dieser Zeit waren relativ trocken, sodass in NRW nur ein durchschnittlicher Niederschlag von 16 mm erreicht wurde. Im Münsterland fiel besonders wenig Niederschlag. Beispielsweise wurden an der Wetterstation Münster/Greven nur rund 6 mm aufgezeichnet. In Westfalen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. In der Soester Börde sind knapp 10 mm gemessen worden. Im Rheinland (Neuss 33 mm) und im Mittelgebirge (Mettmann 43 mm) wurde vergleichsweise der meiste Niederschlag ermittelt. Hinzu kam, dass in NRW die Sonne überdurchschnittlich häufig geschienen hat. In Nörvenich wurden 152 und in Münster/Greven 141 Sonnenstunden aufgezeichnet. Als Vergleich waren es an den besagten Wetterstationen für den gleichen Beobachtungszeitraum im Jahr 2024 nur 55 bzw. 43 Sonnenstunden. Trotzdem war an sämtlichen Wetterstationen durchweg eine nutzbare Feldkapazität von 90 bis 100% gegeben. Mitte Februar und Anfang März sind die Temperaturen unter 0 °C gefallen, sodass es auch zu Bodenfrost gekommen ist. Gleichzeitig waren auch sehr warme Tage dabei, welche tagsüber 20 °C erreichten. Die geringen Niederschläge lassen darauf schließen, dass kein Sickerwasser gebildet und Stickstoff in untere Bodenschichten, die außerhalb des Wurzelraums liegen, verloren gegangen ist. Gleichzeitig haben die Temperaturen und weiterhin feuchten Böden ein Pflanzenwachstum und die Aufnahme sowie Neubildung an pflanzenverfügbaren Nährstoffen gefördert
Die Witterungsbedingungen ließen die Ackerflächen gut abtrocknen, sodass eine gute Befahrbarkeit gegeben war. Demzufolge wurden weiterhin Düngemaßnahmen aber auch die Bodenbearbeitung für die Aussaat der Sommerungen vorgenommen. Sommerungen wie Leguminosen, Zuckerrüben, Kartoffeln und Sommergetreide konnten unter guten bis sehr guten Bedingungen ausgesät bzw. gepflanzt werden, dauern aber noch weiter an. Die Winterungen präsentieren sich aktuell gut. Im Durchschnitt der Nitratdienstflächen, die mit Wintergerste bestellt sind, kann ein Nmin-Wert von 55 kg/ha angegeben werden. Durch die Stickstoffdüngung wurde der Nmin-Wert im Boden erhöht, sodass dem aktuellen Bedarf entsprochen wird. Die Wintergerste in Bornheim wurde im Februar und März mit insgesamt 110 kg N/ha gedüngt. Analysiert wurde ein Nmin von 70kg/ha. Im Vergleich dazu betrug dieser im Vormonat 25 kg/ha. Der durchschnittliche Nmin-Wert bei Winterweizen liegt derzeit bei 86 kg/ha. Die Referenzfläche in Borkenwirthe wurde wenige Tage vor der Nmin-Probennahme Anfang März mit 160 kg gesamt Stickstoff (N) aus Gülle gedüngt. Dies ließ den Nmin-Wert von 14 auf 91 kg /ha steigen. Für die organische Düngung spricht auch der erhöhte Ammonium-N-Wert von 64 kg /ha. Die Winterweizenfläche in Lage wurde am 05. März mit rund 50 kg N/ha als erste Gabe beaufschlagt. Der Nmin-Wert hat sich im Vergleich zum Vormonat von 50 kg/ha auf 149 kg/ha erhöht. Bei diesem Beispiel kann man annehmen, dass der aufgebrachte N das Bodenleben aktiviert bzw. für einer Vermehrung der Mikroorganismen gesorgt hat. Diese wiederum haben N aus der Organik freigesetzt. Diesem Prozess kam die Vorkultur Zuckerrübe zu Gute, da hier durch das Rübenblatt und Wurzelreste leicht umzusetzender N vorgelegen hat. Der Winterraps befindet sich aktuell in der Hauptwachstumszeit und hat einen hohen N-Bedarf. In den nächsten 2 Wochen wird hier die Düngung abgeschlossen sein, um das N-Angebot abzudecken. Für Winterraps ergibt sich aktuell ein durchschnittlicher Nmin-Wert von 55 kg/ha. Auf den Referenzflächen mit abfrierenden Zwischenfrüchten (ZF) wurden teilweise schon organische Dünger aufgebracht und eingearbeitet. Somit ist eine Interpretation der Nmin-Werte schwierig. Die Analyseergebnisse zeigen aber, dass sich der Nmin von 34 auf 46 kg/ha erhöht hat. Die winterharten ZF wie Roggen oder Grünroggen lassen durch einen Rückgang der Nmin-Werte eine weitere stetige N-Aufnahme vermuten. Je nach Standort und die dort vorherrschenden Bedingungen ist aber auch eine leichte Erhöhung der Nmin-Werte möglich.
- Tabelle Nitratdienst März 2025
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Autor: Lukas Otten