Nitratdienst Mai 2025

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Kartoffeldamm lässt Nmin-Werte steigen

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang April bis Anfang Mai. Der aktuelle Beobachtungszeitraum startet mit Temperaturen zwischen 10 und 20 °C. In der ersten Maiwoche sanken die Temperaturen auf 5 bis 10 °C und gebietsweise kam es zu leichtem Nachtfrost. Mitte Mai bewegte sich die Temperatur wieder Richtung 20 °C. Im südlichen Rheinland und am Niederrhein sind 72 bzw. 61 mm Niederschlag gefallen. Im Münsterland und Mittelgebirge waren es 44 bzw. 35 mm Niederschlag. Der Großteil des Niederschlags fiel in der letzten Aprilhälfte. Für das Münsterland und Mittelgebirge wurde an den Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes Münster/Greven und Bad Salzuflen im Mai kein nennenswerter Niederschlag gemessen. Dies spiegelt sich auch in der nutzbaren Feldkapazität wider, die unter 40 % liegt.

Für die Aussaat von Mais passten die Bedingungen jedoch gut, sodass der Großteil der Maisanbaufläche ausgesät ist. Gleiches gilt für die Pflanzung von Kartoffeln. Auch hier profitierte man von den trockenen Bodenbedingungen, wobei es für einen stabilen Dammaufbau vielerorts schon zu trocken gewesen ist. Die Winterungen wie Getreide und Raps sind nun vollständig in der generativen Phase. Hier ist auf leichten Standorten deutlicher Trockenstress zu erkennen. Oftmals auch in Kombination mit Stickstoffmangelsymptomen, da gedüngter, mineralischer Stickstoff nicht in Lösung gegangen ist.

Die Referenzflächen mit Wintergetreide zeigen einen Rückgang der Stickstoffnachlieferung aus dem Boden. Im Durchschnitt aller Wintergerstenflächen hat sich der Nmin auf 19 kg/ha reduziert. Im Winterweizen wurde im Beobachtungszeitraum auf einigen Flächen die letzte Gabe von Stickstoff ausgebracht. So auch beispielsweise in Lage, wo Ende April rund 60 kg N/ha gedüngt wurden. Auf dieser Fläche reduzierte sich der Nmin-Wert trotzdem von 164 auf 45 kg/ha. Eine mögliche Erklärung ist das Ausbleiben von Niederschlag seit der letzten Düngung. Man muss also davon ausgehen, dass der Stickstoff aus dem Düngerkorn noch nicht in nennenswertem Maße in Lösung gegangen ist, da Wasser an der Oberfläche fehlte.

Anders sieht es bei den Sommerungen aus. Dort fallen aufgrund der intensiven Bodenbearbeitung und organischen sowie mineralischen Düngung die Nmin-Werte erwartungsgemäß überwiegend hoch aus. Der Nmin-Mittelwert aller Zuckerrübenflächen liegt bei 163 kg/ha. Je nach Vorkultur, Bodenbearbeitung und gedüngtem Stickstoff ergeben sich die abgebildeten Nmin-Werte von 88 bis 311 kg/ha. Einen deutlich höheren durchschnittlichen Nmin-Wert zeigen die Kartoffeln. Dem Anbauverfahren geschuldet ergibt sich ein Mittelwert von 238 kg/ha. Die abgebildete Spanne geht von 128 bis 304 kg/ha. In diesem Jahr sind einige Referenzflächen mit Mais bestellt worden. Auch im Mais kommt es wie oben erwähnt durch unterschiedliche Rahmenbedingungen zu unterschiedlich hohen Nmin-Werten. An dieser Stelle ist es aber nicht sinnvoll einen Mittelwert zu bilden, da sie Spanne der Nmin-Werte von 18 bis 257 kg/ha reicht.

Autor: Lukas Otten