Nitratdienst September 2025

Zwischenfrucht profitiert von feuchter WitterungBild vergrößern
Zwischenfrucht profitiert von feuchter Witterung.

Der Nitratdienst informiert über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs (Nmin) im Zeitraum von Anfang August bis Anfang September. Der Beobachtungszeitraum war zunächst durch überwiegend sonniges Wetter geprägt, wurde jedoch gegen Ende August zunehmend wechselhaft. Die Tageshöchsttemperaturen lagen zwischen 15 und 25 °C und waren damit etwas niedriger als im vorherigen Zeitraum. In Nordrhein-Westfalen fielen durchschnittlich 35 mm Niederschlag. Anfang September kam es lokal zu Starkregenereignissen mit über 100 mm Niederschlag innerhalb kurzer Zeit. Der vergleichsweise niedrige Mittelwert verdeutlicht die ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge – beispielsweise wurden im Münsterland und in Ostwestfalen stellenweise nur etwa 15 mm Niederschlag gemessen. Laut Deutschem Wetterdienst ist der Boden im Rheinland gut durchfeuchtet, während im Münsterland unterhalb der Krume weiterhin Trockenheit herrscht. In den Bodenschichten von 30–60 cm und 60–90 cm ist kaum Wasser angekommen.

Auf Stoppelfeldern sowie auf Flächen mit Stoppelbearbeitung hat der Niederschlag das Auflaufen von Ausfallgetreide begünstigt. Auch frisch gesäte Zwischenfrüchte und Winterraps profitierten von den feuchten Bedingungen und fanden gute Voraussetzungen zum Keimen vor.

Silomais wurde aufgrund der Trockenheit – insbesondere auf leichten Böden – mit hohen Trockensubstanzgehalten (TS) gehäckselt, um einem weiteren Anstieg entgegenzuwirken. Die Niederschläge Anfang September führten hier zu einer leichten Entspannung.

Die Referenzflächen mit Zuckerrüben weisen mit durchschnittlich 36 kg /ha für die Jahreszeit typische Nmin-Werte auf. Die Beprobung der tiefen Schicht (60–90 cm) musste jedoch vielerorts entfallen, da der Boden zu trocken und hart war. Durch den Niederschlag kann die Rübe weiterhin Stickstoff aufnehmen, sofern sie nicht zeitnah gerodet wird.

Frisch gesäte Rapsflächen zeigen – abhängig von Bodenbearbeitung und Düngung – Nmin-Werte zwischen 39 und 70 kg/ha. Häufig wird im Herbst flüssiger Wirtschaftsdünger ausgebracht, dessen Stickstoffanteil sich in den Nmin-Proben widerspiegelt.

Auf Maisflächen reichen die Nmin-Werte von 10 bis 152 kg/ha. Besonders auf leichten Böden hat der Niederschlag einen Mineralisationsschub ausgelöst – etwa in Bocholt-Barlo, wo der Nmin-Wert im Vergleich zum Vormonat um 76 kg/ha gestiegen ist. Auffällig ist die Fläche in Geldern, auf der nach ZF-Gras ein vergleichsweise niedriger Nmin-Wert festgestellt wurde. Dies könnte auf die hohe Stickstoffaufnahme und -abfuhr der Vorfrucht zurückzuführen sein. Zu beachten ist, dass auf dieser Fläche keine Beprobung der tiefen Schicht (60–90 cm) erfolgte.

Der Großteil der Referenzflächen befindet sich derzeit im Status „Stoppeln“ bzw. „Stoppelbearbeitung“. Je nach Zeitpunkt der Ernte und Bodenbearbeitung zeigen die Nmin-Werte eine Zunahme oder Abnahme. Besonders beim Strohverbleib werden kurzfristig erhebliche Stickstoffmengen durch Bodenorganismen gebunden, die mit der Zeit teilweise wieder freigesetzt werden. Auf Flächen mit Zwischenfrüchten gilt dies ebenfalls – hier kommt zusätzlich die Stickstoffaufnahme der Zwischenfrucht hinzu.

Autor: Lukas Otten