Nitratdienst Oktober 2025

Zuckerrüben am FeldBild vergrößern
Zuckerrüben zeigen aktuell hohe Stickstoffaufnahme.

Der Nitratdienst informiert über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs (Nmin) im Zeitraum von Anfang September bis Anfang Oktober. Der Beobachtungszeitraum zeigte sich in NRW herbstlich wechselhaft mit regionalen Unterschieden in Sonnenscheindauer und Niederschlagsmengen. Die durchschnittlichen Temperaturen lagen zwischen 13 und 14 °C, wobei es im Münsterland am wärmsten war. Ende September wurde es nochmals deutlich wärmer, sodass die 25 °C-Marke überschritten wurde. Die nächtlichen Tiefstwerte lagen knapp über 5 °C. Die Sonnenscheindauer war in den Regionen NRWs relativ ähnlich, wobei Kleve mit 110 Sonnenstunden vorne lag. Am wenigsten Sonne wurde an der Wetterstation in Nörvenich aufgezeichnet. Den höchsten Niederschlag verzeichnete die Wetterstation in Mettmann mit 94 mm. Im Münsterland und Teilen Südwestfalens fielen etwa 85 mm. Den geringsten Niederschlag gab es in Nörvenich (südliches Rheinland) mit rund 30 mm. Im Durchschnitt fielen im Beobachtungszeitraum 59 mm Niederschlag. Laut Deutschem Wetterdienst waren die Böden in NRW Anfang Oktober wassergesättigt (nutzbare Feldkapazität 100 %). Gleichzeitig betrug die Bodentemperatur etwa 10 °C.

Die oben beschriebene Witterung konnte intensiv für Erntearbeiten und die Feldbestellung genutzt werden. Während Kartoffeln, Zuckerrüben und Silomais weiterhin geerntet wurden, wurde die Aussaat der Wintergerste weitestgehend abgeschlossen. Dank der Bodentemperaturen über 10 °C waren die Bodenmikroorganismen weiterhin aktiv und haben Stickstoff mineralisiert, wodurch dieser pflanzenverfügbar wurde. Die Bodenbearbeitung und der damit verbundene Sauerstoffeintrag begünstigten die Mineralisation zusätzlich. Die frisch mit Wintergerste bestellten Referenzflächen weisen im Durchschnitt 62 kg/ha Nmin auf. Der mineralisierte Stickstoff konzentriert sich dabei größtenteils in der Schicht von 0 bis 60 cm – dies gilt auch für Winterraps. Unter Raps wurden durchschnittlich 55 kg/ha gemessen. Der Raps konnte in den letzten Wochen viel Biomasse bilden, steht jedoch je nach Region und Aussaattermin sehr unterschiedlich. Dennoch lässt sich sagen, dass dem Raps in diesem Jahr ausreichend Stickstoff zur Verfügung stand – und weiterhin steht. Die noch stehenden Zuckerrüben wuchsen nach der Erholung von der Trockenphase im Sommer und Spätsommer kräftig weiter und nehmen Stickstoff wie ein Schwamm auf. Durch die Ernte und die dabei entstehenden Ernterückstände wird schnell umsetzbarer Stickstoff freigesetzt – dies wird sich in den kommenden Monatsberichten zeigen. In der Tabelle ist zu erkennen, dass in einigen Fällen die Beprobung der Schicht von 60 bis 90 cm nicht möglich war, da der Boden weiterhin zu trocken und hart ist. Dies erschwert den Vergleich der Nmin-Werte in der gesamten Tiefe von 0 bis 90 cm. Dennoch ist zu erkennen, dass in abgeernteten und bearbeiteten Referenzflächen eine leichte Verlagerung des mineralisierten Stickstoffs in die Schicht von 30 bis 60 cm stattgefunden hat. Auch die Zwischenfrüchte (ZF) leisten ihren Beitrag und reduzieren durch die kontinuierliche Stickstoffaufnahme den Nmin-Gehalt.

Auflagen zur Düngung bei der Herbstbestellung beachten

Die Sperrfrist für Düngemittel mit wesentlichem Stickstoffgehalt auf Ackerland gilt seit dem 01.10. Alternativ dürfen Festmist (von Huf- oder Klauentieren), Kompost oder Champost bis zum 31.10. (für nitratbelastete Flächen) bzw. bis zum 30.11. (für nicht-nitratbelastete Flächen) ausgebracht werden. Dabei handelt es sich um eine vorgezogene Düngung, die bei der DBE für die erste Hauptkultur im Folgejahr berücksichtigt werden muss. Details zu den Auflagen finden Sie unter www.duengung-nrw.de oder bei der Beratung an den Kreisstellen.

Autor: Lukas Otten