Nitratdienst November 2025

Getreidefeld im HerbstBild vergrößern

Der Nitratdienst informiert über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs (Nmin) im Zeitraum von Anfang Oktober bis Anfang November. Der Beobachtungszeitraum war überwiegend herbstlich, mit für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen an einzelnen Tagen. Anfang November wurden Tagestemperaturen von bis zu 18 °C erreicht. Am wärmsten war es im Rheinland mit durchschnittlich 14,1 °C, am kältesten im Bergischen Land mit durchschnittlich 12,7 °C. An den Wetterstationen wurde im gesamten Zeitraum kein Frost verzeichnet. Die Niederschläge konzentrierten sich vor allem auf Ende Oktober. Dabei fiel im Bergischen Land am meisten Regen: An der Wetterstation in Remscheid wurden 138 mm gemessen. Vergleichsweise wenig Niederschlag gab es in Werl mit 41 mm. Im Durchschnitt sind in NRW 71 mm gefallen. Durch den Niederschlag hat die Durchfeuchtung des Oberbodens (0–60 cm) deutlich zugenommen, sodass die nutzbare Feldkapazität Mitte November bei rund 100 % liegt. Der Unterboden ist jedoch je nach Standort weiterhin sehr trocken. Die Sonnenscheindauer war in den Regionen ähnlich und betrug durchschnittlich 69 Stunden.

Die günstige Witterung wurde genutzt, um noch Winterweizen auszusäen sowie Kartoffeln und Zuckerrüben zu ernten. Die Maisernte ist größtenteils abgeschlossen. Durch Bodenbearbeitung und die Ernte von Wurzelfrüchten kommt es zwangsläufig zu einer Durchmischung und Belüftung des Bodens. In Kombination mit den zeitweise hohen Temperaturen für November führte dies zu Mineralisationsschüben. Beispielsweise in Kevelaer zeigt sich nach der Zuckerrübenernte und Weizenaussaat eine Steigerung des Nmin von 11 auf 79 kg/ha. Ebenso lässt sich das auf die Stoppelbearbeitung nach Mais in Bocholt Barlo übertragen. Hier erhöhte sich der Nmin von 58 auf 136 kg/ha.

Bei Wintergerste ist eine leichte Stickstoffaufnahme erkennbar. Bei Winterweizen und -roggen ist die Entwicklung sehr unterschiedlich und oft noch im Keimblattstadium, weshalb auf eine nähere Betrachtung verzichtet wird. Winterraps hingegen zeigt ein stetiges Wachstum und eine zunehmende Stickstoffaufnahme bei gleichzeitig niedrigen Nmin-Werten im Unterboden. Im Vergleich zum vorherigen Beobachtungszeitraum hat sich der Nmin-Wert von durchschnittlich 55 kg/ha auf 37 kg/ha reduziert.

Da es im Beobachtungszeitraum keinen Frost gab, wuchsen die Zwischenfrüchte (ZF) weiter und legten an Masse zu. Bei abfrierenden ZF wie Senf, Ölrettich und Phacelia hat sich der Nmin-Wert ähnlich wie beim Raps von 56 kg/ha auf 33 kg/ha reduziert.

Autor: Lukas Otten