Nitratdienst November 2013


Die noch nicht abgekühlten Böden, die warme Witterung sowie die einsetzenden Niederschläge haben für günstige Mineralisationsbedingungen gesorgt. Dies lässt sich häufig auch an unbearbeiteten Flächen anhand des aktuell gemessenen Nmin-Gehaltes nachvollziehen.
Warmer Regen im Oktober
Der Nitratdienst berichtet über die Dynamik des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Oktober bis Anfang November auf den Referenzflächen. Bis Mitte Oktober war es landesweit relativ mild mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 10 und 15°C. Im Münsterland, in Ostwestfalen sowie im Sauerland und Bergischen Land fielen in diesem Zeitraum zum Teil erhebliche Niederschläge, wohingegen es im Rheinland keine nennenswerte Regenfälle gab, sodass dort die ersten Rübenkampagnen unter guten Bedingungen beginnen und viele Flächen mit Weizen bestellt werden konnten. In der dritten Oktoberdekade stiegen die Temperaturen ungewöhnlich stark an mit Tageshöchsttemperaturen von teilweise bis 20°C, sodass einerseits die Bedingungen für ein Pflanzenwachstum und entsprechende Aufnahmeraten an Stickstoff und andererseits gute Mineralisationsraten gegeben waren. In der letzten Oktoberwoche bis zum Ende des Bemessungszeitraums wurde es endlich, der Jahreszeit entsprechend, kühler. Frostereignisse blieben allerdings auch in diesem Zeitraum aus. Dafür traten landesweit immer wieder Niederschläge auf, was die Bestellung der Flächen und Ernte der Zuckerrüben zunehmend erschwerte. Im Bemessungszeitraum fielen im Landesdurchschnitt 93 mm, was deutlich über dem langjährigen Mittel liegt. Spitzenwerte von über 150 mm wurden im Bergischen Land sowie im Siegerland gemessen. Mit den Niederschlägen ging einerseits ein Abfall der Bodentemperaturen einher, andererseits wurde die nutzbare Feldkapazität überschritten, sodass Sickerwasserraten zu verzeichnen waren. Der Bemessungszeitraum war damit insgesamt sehr nass und ungewöhnlich mild.
Keine Änderungen unter Wintergerste
Auf den mit Wintergerste bestellten Flächen ist insgesamt keine Veränderung der gemessenen N
Unter den mit Winterraps bestellten Flächen sind die Nmin-Werte um 14 bis 69 kg/ha zurückgegangen. Dieser Rückgang ist ausschließlich auf das Wachstum zurückzuführen, da im Untergrund kein Anstieg der Werte zu erkennen ist. Der Winterraps ist insgesamt gut entwickelt und bis auf die Fläche in Lichtenau ist noch ausreichend mineralischer Stickstoff vorhanden. Hier könnte bei wüchsiger Witterung Mangel vorherrschen.
Leicht gefallene Werte unter Rüben
Unter den Zuckerrüben- und den noch nicht geernteten Maisflächen sind die Werte nur geringfügig gefallen. Der Stoffwechsel der Rüben war weiter aktiv und die Pflanzen haben aus allen drei Schichten etwas Stickstoff aufgenommen. Beim abgestorbenen Mais hingegen ist der Stickstoff in tiefere Schichten gewandert und teilweise ausgewaschen. Ein einheitlicher Rückgang der Stickstoffgehalte durch Aufnahme der Pflanzen ist, bis auf Phacelia, unter allen Gründüngungs-Zwischenfrüchten zu beobachten. Dabei zeigen der Zwischenfrucht-Senf sowie die Zwischenfrucht-Mischung „BetaMax“ das größte Stickstoffbindungspotenzial. Beim Senf ist fast kein mineralischer Stickstoff mehr im Boden nachweisbar und komplett in den noch lebenden Pflanzen gebunden. Noch relativ hohe Nmin-Werte sind unter dem später gesäten Grünroggen auszumachen. Das Niveau ist mit durchschnittlich gemessenen 72 kg/ha Nmin, trotz unterbliebener Düngung, relativ hoch, wenngleich die Pflanzen in den letzten Wochen analog zum Winterroggen einiges an Stickstoff aus der Krume aufgenommen haben.
- Tabelle: Nitratdienst November 2013
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Autor: Holger Fechner