Geschichte von Haus Düsse
Haus Düsse
In der Chronik ist das "Rittergut Ostinghausen" erstmals 1231 erwähnt. Den Namen "Haus Düsse" erhielt das Gut nach seiner Fertigstellung als Wasserschloß im Jahre 1655 von seinem damaligen Besitzer Adrian von der Düssen.
Im Jahre 1907 wechselte Haus Düsse, nachdem es im Besitz verschiedener westfälischer Adelsgeschlechter war, an den Provinzialverband Westfalen. Bereits im Jahre 1927 fanden erste Viehpflege- und Melkerschulungen statt, da in der landwirtschaftlichen Praxis ein Mangel an gut ausgebildetem Personal bestand. Daneben wurde auch der landwirtschaftliche Nachwuchs in Milchgewinnung, Fütterung, Viehpflege und -haltung ausgebildet. Im Jahre 1937 kaufte die Landesbauernschaft, der Vorläufer der heutigen Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, das Provinzialgut. Der Besitz umfaßte seiner Zeit 93 ha nebst Schloß, Pferdestall, Kuhstall, Schweine- und Sauenstall sowie 2 Scheunen. Noch im September 1937 wurde die Melkerschule erweitert und eine Probemastanstalt für Schweine errichtet.
Nach der Übernahme durch die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe im August 1950 wurde entsprechend des großen Bedarfs an landwirtschaftlichen Fachkräften die Aus- und Fortbildungstätigkeit sowie das Versuchswesen intensiviert. Hierzu wurden neue Milchviehstallungen und die neue Mastprüfungsanstalt für Mastschweine in den sechziger Jahren erbaut.
Überbetriebliche Ausbildungsstätte für Tierproduktion des Kammergebietes Westfalen- Lippe wurde das Landwirtschaftszentrum Haus Düsse im Jahre 1968 durch die Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Die vorhandenen Lehrwerkstätten wurden modernisiert oder neu errichtet, und durch Erweiterung der Übernachtungs- und Betreuungseinrichtungen den sprunghaft angestiegenen Teilnehmer- und Besucherzahlen angepaßt.
1996 wurde auf Haus Düsse das Zentrum für nachwachsende Rohstoffe, das für ganz NRW tätig ist, eingerichtet. Im Rahmen des Zentrums hat ebenfalls der Hanfverein seinen Sitz.
Weitere Ausbaustufen des Landwirtschaftszentrums unterstreichen die zentrale Nutzungsmöglichkeit von Haus Düsse für die Aus- und Fortbildung, sowie zur anschaulichen Beratung. In den letzten Jahren sind folgende Maßnahmen durchgeführt worden, um den gestiegen Anforderungen gerecht zu werden:
1990 | Angliederung der Leistungsprüfung in der Tierzucht für das Land Nordrhein- Westfalen. |
1991 | Bau der Kälberquarantänestation (LPA Eickelborn) |
1992 | Umbau Bullenstall (LPA Eickelborn) |
1993 | Neubau Schweinemastoffenstall |
1994 | Bau des Offenfrontstalles für Milchkühe |
1995 | Einrichtung Ebereigenleistungsprüfung |
1995 | Eröffnung des Biokraftwerkes |
1996 | Umbau Bullenstall (LPA Eickelborn) |
1997 | Errichtung des Zentrums für nachwachsende Rohstoffe |
1999 | Neubau Bullenmaststall |
1999 | Haus Düsse unter neuem Namen: Landwirtschaftszentrum (LZ) Haus Düsse |
2000 | Umbau Färsenstall |
2000 | Errichtung der Ökologischen Schweinehaltung |
2002 | Umbau des Melkstandes im Milchviehstall |
2002 | Bau der Kreisstelle Soest auf dem Gelände von Haus Düsse |
2002 | Bau eines neuen Quarantänestalles für die LPA Rind |
2003 | Errichtung eines neuen Schweinemaststalles mit integrierter Ferkelaufzucht |
2003 | Bau einer Biogasanlage für das Zentrum nachwachsende Rohstoffe |
2003 | Neubau einer Hüttenanlage für die Kälberaufzucht |
2003 | Umbau des alten Kälber- u. Jungviehstalles zum Kuhstall mit automatischen Melksystem |
2004 | Einrichtung des Zentrums für Elektronikeinsatz in der Landwirtschaft (ZEL) |
2004 | Einrichtung einer Berufsschulklasse für Landwirtschaft des Lippe Berufskollegs Lippstadt |
2005 | Umbau und Modernisierung der Sauenhaltung |
2006 | Lehrschau für erneuerbare Energien eröffnet |
2006 | Zuständigkeit für die Überbetrieblichen Ausbildung Tierproduktion für ganz NRW |
2007 | Umbau der Legehennenhaltung |
2008 | Neubau einer Fahrsiloanlage |
2009 | Umbau des Versuchstechnikums Schweinemast |
2010 | Umgestaltung der Baulehrschau |
Umbau der LPA Schwein | |
2013 | Umbenennung in "Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse" |