Wärme aus halmgutartiger Biomasse – Rahmenbedingungen und Perspektiven

Strohballen

Siebzig Teilnehmer informierten sich Ende Oktober im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse über die Rahmenbedingungen und Perspektiven zum Thema „Wärme aus halmgutartiger Biomasse“.

Im Jahr 2009 wurden im deutschen Wärmemarkt 8,8 % auf der Basis erneuerbarer Energien gewonnen. Auf die Biomasse entfiel dabei ein überragender Anteil von 92 %. Nach dem Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) soll der Anteil Erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung bis zum Jahr 2020 auf 14 % gesteigert werden. Der erneuerbare Wärmeanteil wird sich somit in 10 Jahren nahezu verdoppeln müssen. Durch diese ehrgeizige politische Zielsetzung eröffnen sich neue Chancen für landwirtschaftliche Biomassen wie z.B. Miscanthus, Stroh und Abfallgetreide. Der Biomasseaktionsplan „Bioenergie.2020.NRW“ als länderspezifischer Teil des nationalen Biomasseaktionsplanes schätzt die ungenutzten Reserven im Strohbereich auf 600.000 Tonnen pro Jahr.

Im Tagungsverlauf wurde deutlich, dass die Nutzung von alternativen biogenen Festbrennstoffen hohe Anforderungen an die Feuerungs- und Filtertechnik stellt. Im Vergleich zu Holz, so konnten die Referenten der Tagung darlegen, ist halmgutartige Biomasse durch erhöhte Gehalte an Stickstoff, Schwefel, Kalium und Chlor gekennzeichnet, was zu einer entsprechend höheren Bildung von Emissionen und Staub führt. Weiterhin stellen der hohe Aschegehalt sowie der niedrige Ascheerweichungspunkt Herausforderungen an die Technik dar. Vor diesem Hintergrund wurden im Tagungsverlauf Kesseltechniken, die Wirtschaftlichkeit von Feurungsanlagen und Anwendungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Kesselgrößen dargestellt.
Parallel zur Tagung konnte die Energielehrschau besichtigt werden.

Die Vorträge als pdf-Datei: