Nitratdienst Juni 2025


Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Mai bis Anfang Juni. Der aktuelle Beobachtungszeitraum startet mit Temperaturen zwischen 10 und 20 °C. Gegen Ende Mai stieg die Temperatur auf bis zu 25 °C an. Anfang Juni wurden dann zeitweise auch die 30 °C überschritten. An der Wetterstation Münster/Greven sind 100 mm Niederschlag gemessen worden. Im Bergischen Land und am Niederrhein sind rund 80 mm gefallen. Vergleichsweise wenig Niederschlag ist im südlichen Rheinland aufgezeichnet worden (60 mm). Die nutzbare Feldkapazität (nFk) betrug Anfang Juni in Teilen des Bergischen Landes zwischen 60 und 100 %. In den übrigen Gebieten von NRW betrug die nFk zwischen 90 und 120 %. Insofern sind die Kulturen zu diesem Zeitpunkt gut mit Wasser versorgt gewesen. Diese benötigen zurzeit viel Wasser, da der Verbrauch in der Hauptwachstumsphase besonders hoch ist. Trotz des Niederschlags ist der Unterboden auf manchen Referenzflächen so trocken gewesen, dass eine Probennahme der Schicht 60-90 cm nicht möglich gewesen ist.
Auch die spät gesäten Sommerungen sind größtenteils aufgelaufen und beginnen mit dem Wachstum, während die Winterungen langsam in die Abreife wechseln. Insbesondere frühe Wintergerste wird bei entsprechender Witterung in den nächsten zwei Wochen erntereif werden. Der durchschnittliche Nmin-Wert für Wintergerste liegt bei 17 kg/ha. Der Großteil des Winterweizens befindet sich nun in der Fruchtbildung und benötigt weiterhin Stickstoff (N), nicht zuletzt auch für die Proteinsynthese. Für diesen Nitratdienst wurden 19 Referenzflächen, die mit Winterweizen bestellt sind, beprobt. Der durchschnittliche Nmin-Wert beträgt 21 kg/ha. Je nach Düngeregime unterscheiden sich die Nmin-Werte stark. Insbesondere dort, wo eine Spätgabe stattgefunden hat, sind die Nmin-Werte entsprechend hoch. So beispielsweise in Beckrath mit einem Nmin-Wert von 128 kg/ha. Grundsätzlich ist unter den Winterungen in den Schichten 30-60 und 60-90 cm kaum noch mineralischer N enthalten. Anders ist es bei den Sommerungen. Die Referenzflächen mit Zuckerrüben zeigen ein starkes Wachstum, sodass die Reihen nun auch geschlossen sind. Durch die hohe N-Aufnahme hat sich der durchschnittliche Nmin-Wert von 163 kg/ha (Nitratdienst Mai) auf nun 91 kg /ha reduziert. Auch die Kartoffeln zeigen ein starkes Wachstum, sodass sich der durchschnittliche Nmin-Wert von 238 kg/ha auf 123 kg/ha reduziert hat. Beim Mais ist die Spanne nach wie vor groß und bewegt sich zwischen 45 und 278 kg/ha. Mögliche Gründe für die unterschiedlichen Nmin-Werte innerhalb einer Kultur wurden im Vormonat erläutert und gelten nach wie vor.
- Tabelle Nitratdienst Juni 2025
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Autor: Lukas Otten