THG-Bilanzierung von Energiefruchtfolgen am Beispiel eines Feldexperiments Methodik und Ergebnisvariabilität

Robert Simon et al.*, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Zusammenfassung

Um den Biogasprozess hinsichtlich seiner Treibhausgas(THG-) emissionen bewerten zu können, ist zunächst eine Beurteilung der zugrunde liegenden Fruchtarten notwendig. Eine solche Bewertung ist nicht nur für bereits etablierte Fruchtarten (Silomais), sondern insbesondere auch für evtl. bodenschonendere Alternativen sinnvoll. In einem Feldexperiment wurden in den Jahren 2007-2010 an drei bayerischen Standorten (Freising: feucht-kühl; Ansbach: trocken; Straubing: feucht-warm) unterschiedliche Erstfrucht-/Zweitfruchtkombinationen und Untersaatvarianten hinsichtlich ihrer Ertragsfähigkeit geprüft. Als Referenzfrucht wurde Silomais verwendet. Die THG-Emissionen der Kultursysteme wurden auf der Grundlage der experimentellen Daten berechnet; sie berücksichtigen den Einsatz fossiler Energie und die damit verbundenen CO2-Emissionen, die Humusreproduktion und die Lachgasemissionen. Die Energiebilanz wurde als Prozessanalyse (Hülsbergen 2003, Küstermann et al. 2007) durchgeführt. Sie umfasst alle direkten und indirekten Energieinputs bis zum Lager (Kraftstoff, Saatgut, Düngung, Pflanzenschutz, Geräte und Maschinen). Die Kalkulation der daraus resultierenden THG-Emissionen erfolgte auf Basis aktueller Emissionsfaktoren, die N2O-Emissionen wurden nach IPCC (2006) berechnet. Die Humusbilanzierung erfolgte unter Berücksichtigung der Standortbedingungen, der Erträge und N-Düngung mit der dynamischen Humuseinheiten-Methode (Hülsbergen 2003; Brock et al. 2013)

Die Treibhausgasbilanz ausgewählter Kultursysteme (Freising im Jahr 2009) lässt sich der Tabelle auf Folie 22 (siehe Vortrag) entnehmen. Wird die Änderung im Humusgehalt in die Rechnung einbezogen, sind die flächen-, sowie produktbezogenen THG-Emissionen bei der Variante mit Kleegrasanteil niedriger als beim Silomais.

Um die Ergebnisse von Treibhausgasbilanzen richtig interpretieren zu können, ist die Kenntnis der verwendeten Emissionsfaktoren notwendig. Die bei der Bilanzierung verwendeten Methoden und Annahmen haben einen bedeutenden Einfluss sowohl auf Anbau, als auch auf Lachgasbilanz und Humussequestrierung.

Literatur auf Nachfrage.

* E. Sticksel, D. Hofmann, H. Schmid, J. Eder, K.-J. Hülsbergen

Ergebnisse der Diskussion nach dem Vortrag

In dieser Arbeit ist die statistische Auswertung noch nicht abgeschlossen. Der Hauptfokus der Arbeit liegt momentan auf der Energiebilanz des vorgestellten Versuchs. Im nachfolgenden Projekt wird die gesamte Fruchtfolge mit reingenommen, hier sollte die Humusbilanz ausgeglichen sein.