Kartoffelanbau mit Drohnen-Unterstützung

Jacob van den Born
Jacob van den Borne mit einer seiner Drohnen

Fachschüler aus Kleve und Studenten aus den Niederlanden besuchen einen der fortschrittlichsten Landwirte der Niederlande

„Jacob van den Borne ist der fortschrittlichste Landwirt der Niederlande, vielleicht sogar Europas. Mit einer ganzen Armada von Drohnen, mit Sensoren und einem digitalen 3D-Bauernhof versucht der Landwirt seine Kartoffeläcker zu optimieren“, sagte Rik Hermans bereits in 2015 (Zitat aus featured – Magazin für digitale Kultur).

Dieses Statement findet man direkt, wenn man im Internet nach dem Landwirt Jacob van den Borne sucht. Jacob van den Borne beschreibt sich selber als „Präzisionslandwirt“ und versucht durch technisches Knowhow seine Pflanzen zu vermessen, zu erforschen und zu analysieren, um effizient zu produzieren, und so durch einen möglichst minimalen Produktionsmitteleinsatz (z.B. Dünger und Wasser) den größtmöglichen Ertrag pro Hektar zu erzielen. Bei seinem Handeln ist das Thema Nachhaltigkeit ein äußerst wichtiger Faktor.

Hochspannend war der Vortrag von Jacob van der Borne für die landwirtschaftlichen Fachschüler aus Haus Riswick und den Studenten der HAS University in den Bosch (NL) während eines gemeinsamen Betriebsbesuchs, den Agrobusiness Niederrhein e.V. und die HAS Universtity in den Bosch (NL) im Rahmen des INTERREG Projekts „Regional Skills Labs“ organisiert hatten. Der Betrieb van den Borne befindet sich in Reusel, einem Grenzdorf zwischen Eindhoven und Turnhout, nahe der belgischen Grenze. 2006 übernahm Jacob gemeinsam mit seinem Bruder den Hof seines Vaters.

Seine fünf gigantischen Lagerhallen haben ein Fassungsvolum von 33.000 t, worin er fast alle Kartoffeln von seiner 500 ha großen Ackerfläche einlagern kann. Weiter in die Fläche zu wachsen, war schon zur Zeit seines Vaters nicht möglich, weil bereits damals die Konkurrenz um das Ackerland groß war. Angesicht dieser Problematik musste er ein System entwickeln, mit dem er einen hohen Ertrag aus dem begrenzt verfügbaren Boden holen kann. „Ich begann mit dem GPS-gesteuerten hoch-präzisen Sensoren auf dem Trecker, um dadurch die Doppelbearbeitungen von Ackerflächen zu vermeiden. Durch Doppelbearbeitung zerstört man Mikroorganismen im Boden und verdichtet den Boden, was zur Ertragsminderung führen kann“, erklärt Jacob van den Borne. In den darauffolgenden Jahren perfektionierte er die Bodennutzung durch verschiedenste Sensoren, wie beispielsweise Stickstoffsensoren, Leitfähigkeitssenoren oder Bodenfeuchtigkeitssensoren.

Doch das ist noch nicht alles. Während seines Vortrag drückte er auf einen Knopf und im modernen Vorstellungsraum fuhr plötzlich eine Wand hoch, wohinter sich seine wertvollen Drohnen versteckten. Die Schüler waren begeistert und fasziniert, von seinen innovativen Ansätzen und den vielen unterschiedlichen Drohnen, die der Landwirt im Einsatz hat. „Die Drohnen sind mit unterschiedlichsten Kameras und Sensoren ausgestattet. So kann ich mittels der Drohen beispielsweise die Temperatur oder den Pflanzensaft der Kartoffeln messen und dadurch Krankheitsparameter auswerten“, sagt van den Borne. Seit kurzem ist er sogar offiziell angemeldet als Flughafen für Drohnen mit eigenen Landeplatz.

Durch seinen beeindruckenden Vortrag konnten die Schüler den enormen Unternehmergeist von Jacob van den Borne live erleben. Alle waren fasziniert wie viele Daten er in seinem Betrieb sammelt und auswertet und wie durchdacht sein Konzept ist. Er forderte die Schüler auf, ihre Chancen in den neuen Techniken zu sehen, denn die dabei gewonnenen Erkenntnisse über Boden und Pflanze kommen nicht nur dem Landwirt, sondern auch der Natur zugute.

Autor: Romina Montalti