Facharbeit

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Einordnung der Facharbeit in den Bildungsgang

Der zweijährige Bildungsgang  „Fachschule für Agrarwirtschaft – Fachrichtung Landwirtschaft“ führt für die Studierenden zum Titel „Staatlich geprüfte/r Agrarbetriebswirt/in“ (Bachelor Professional / DQR  Niveau 6) und befähigt die Absolventen

  • zur Leitung eines landwirtschaftlichen Unternehmens,
  • zur Wahrnehmung verantwortungsvoller Tätigkeiten in Agrarunternehmen, im Agrarbusiness oder in Agrarbehörden sowie
  • zum Erwerb der allgemeinen FHSR   und zur Aufnahme eines bundesweiten Studiums an einer Fachhochschule.

Im 2. Fachschuljahr ist ein individuell ausgearbeitetes Projekt von den Studierenden zu dokumentieren (Facharbeit) und zu präsentieren (projektbezogenes Fachgespräch). Die Gesamtnote wird im Fach „Projekt“ im Jahreszeugnis ausgewiesen und ist zulassungsrelevant zur Prüfung „Staatlich geprüfte/r Agrarbetriebswirt/in“.

Je nach individuellen Schwerpunkten können die Studierenden in der Facharbeit

A) ein unternehmensbezogenes Thema bearbeiten,

indem der Managementprozess in einem ausgewählten landwirtschaftlichen Unternehmen nachvollzogen und in Form eines Businessplans dokumentiert wird.

Der Schwerpunkt dieser Facharbeit liegt in der Aufbereitung und Beurteilung von Unternehmenskennzahlen sowie der Gestaltung der unternehmerischen Zukunft durch Planungsrechnungen.

Gliederung:

  1. Unternehmensanalyse - IST-Situation
    • Betriebliche Kapazitäten
    • Finanz- und Erfolgswirtschaftliche Situationen
    • Produktionstechnische Ergebnisse
  2. Potenzialanalyse - Verbesserte IST-Situation
    • Kapazitätsauslastungen
    • Kosten- und Leistungsreserven
    • Effizienzmaßnahmen
  3. Unternehmensentwicklung - Planung
    • Unternehmensziele und -strategien
    • Projektbeschreibungen
    • Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Eine Beratung erfolgt durch den Fachlehrer des Lernfeldes 1 – Unternehmensführung.

B) eine wissenschaftliche Aufarbeitung von praxisrelevanten Themen

in allen Lernfeldern bzw. einer Kombination von Lernfeldern durchführen. Hierbei kann zwischen zwei Formen der Facharbeit unterschieden werden:

  • Experimentelle Facharbeit:
    Es handelt sich um eine empirische Studie, welche auf landwirtschaftlichen Betrieben oder mit Unterstützung von Organisationen der Agrarwirtschaft durchgeführt wird. In der Ausgangssituation wird eine praxisnahe wissenschaftliche Fragestellung bzw. Hypothese aufgestellt, die in der Facharbeit aufbereitet und beurteilt wird. Hierzu erfolgen eine eigene Datenerhebung, die Auswertung dieser Daten und die Interpretation der Ergebnisse mit Hilfe bisherig veröffentlichten Erkenntnissen auf dem Themengebiet. Grundlage der Datenerhebung können sowohl auf dem eigenen Betrieb als auch auf externen Betrieben ermittelte Ergebnisse oder zur Verfügung gestellte Datensätze von Unternehmen sein.
     
    Beispiele von Facharbeiten ehemaliger Studierender:
    • Untersuchung zur Gewichtsentwicklung von Saugferkeln und möglichen Einflussfaktoren in einem Praxisbetrieb
    • Experimenteller Versuch zur praktischen Anwendung verschiedener Futterkurven in dem Fütterungsmanagement von Zuchtsauen in der tragenden und laktierenden Phase
    • Exemplarische Status Quo Erhebung zum Einsatz von Fleischrindersperma in Milchviehbetrieben in NRW
    • Allgemeiner Aufbau und Ableitungen von Handlungsmöglichkeiten einer Milchleistungsprüfung anhand verschiedener Beispielbetriebe und des Betriebes Vogel GbR
    • Vergleich der genomischen Zuchwerte gegenüber töchterbasierenden Zuchtwerten unter Einfluss der Kuhfamilien im Exterieur
    • Shredlage-Einsatz in der Milchviehfütterung - Auswirkungen und Effekte in einem Praxisbetrieb
        
  • Literarische Facharbeit:
    Es handelt sich um eine theoretische Abhandlung. In der Ausgangssituation wird eine praxisnahe wissenschaftliche Fragestellung bzw. Hypothese aufgestellt, die in der Facharbeit aufbereitet und beurteilt wird. Hierzu wird das Themengebiet kritisch ausgearbeitet, Fachliteratur zusammengefasst, reflektiert und im Anschluss bewertet.
     
    Beispiele von Facharbeiten ehemaliger Studierender:
    • Optimierung der Fruchtbarkeit in der Milchviehhaltung unter Berücksichtigung von Synchronisationsprogrammen und homöopathischen Alternativen
    • Initiative Tierwohl - Kriterien und Umsetzungsstrategien für die zukünftige Schweinehaltung