Modernisierung der Lehrwerkstätten Rind

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Integrierte Ausläufe vertikale Futterlager und innovative Fütterungsroboter zur landwirtschaftlichen Ausbildung


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Kälberhaltungssysteme im praktischen Vergleich


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Klassische Liegeboxenlaufställe mit strukturiertem Auslauf zur Förderung der Bewegung Futteraufnahme und Liegen im Freien


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Verschiedene Hallensysteme für die Kälber und Milchviehhaltung


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Außenklimakontakt durch das Cabriodach und freie Lauf- und Liegefläche


Mit der Modernisierung der Lehrwerkstätten Rind imVBZL Haus Düsse wird für die Ausbildung von landwirtschaftlichen Auszubildenden im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung in der Tierhaltung ein Bereich geschaffen, im dem sie aktuelle Aspekte einer nachhaltigen und zeitgerechten Milcherzeugung erleben können.

Neben den klassischen Elementen moderner Tierhaltung als Grundlage für den praxisorientierten Unterricht in den Fächern Haltung, Technik sowie Fütterung und Rinderzucht werden in den Lehrwerkstätten Rind verschiedene Hallensysteme, Stallsysteme aber auch alternative Haltungsverfahren zur Vertiefung des Fachwissens sowie für die Vermittlung von vielseitigen Kenntnissen und Fertigkeiten demonstriert. Die Veranschaulichung dieser alternativen und innovativen Lösungsansätze soll die landwirtschaftlichen Auszubildenden für aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen sensibilisieren. Im Fokus geht es darum, zu zeigen, wie die Aspekte Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aber auch Digitalisierung und Automatisierung mit einer ökonomischen Milcherzeugung vereint werden können.

Die voranschreitende Digitalisierung erfordert die aktive Einbindung der digitalen Systeme in die Ausbildung, damit die Daten- und Digitalkompetenz von Landwirten und Landwirtinnen gefördert wird. Die Lehrwerkstätten Rind werden in Zukunft, durch moderne digitale Technologien und Robotic, die Einbindung in die Ausbildung verstärken.

Das Bauprojekt erfolgt in 2 Abschnitten. Im ersten Abschnitt werden die Bereiche „Mehrzonenstall“ mit den Schwerpunkten Tierwohl und Nachhaltigkeit und eine Futterzentrale mit innovativen Ansätzen zur Futterlagerung in vertikalen Futterlagern sowie der automatisierten Wiederkäuerfütterung erbaut. In diesem Bereich wird der Stall die traditionelle Bauweise von Liegeboxenlaufställen durchbrechen. Neben den bewährten Funktionsbereichen für Ruhen und Bewegung werden neue Bereiche wie z.B. integrierte Laufhöfe und Freiflächen implementiert bzw. integriert. Dadurch verlagern sich die typischen Funktionsbereiche, die Entfernungen steigen und die Bewegungsmuster der Milchkühe ändern sich positiv. Alle Kühe sollenZugang zu den unterschiedlichen Zonen im Stall bekommen. Die Teilnehmer der überbetrieblichen Ausbildung erfahren hautnah, inwieweit die angebotenen Systeme den Anforderungen und Ansprüchen der Kühe sowie einer betriebszweigbezogenen Nachhaltigkeit entsprechen.

Im Bauabschnitt zwei werden dann der Roboterstall und der Kälberbereich erbaut. In diesem Bereich werden ca. 80 Milchkühe durch automatische Melk- und Fütterungssysteme versorgt. Die Schwerpunkte liegen hier im Bereich Digitalisierung und Automatisierung und darin, verschiedene Konzepte, Varianten und Systeme für die Kälberhaltung zu veranschaulichen. Die Teilnehmer der überbetrieblichen Ausbildung erleben neue Stallsysteme und Managementansätze in der Kälberaufzucht. Dadurch wird die Diskussion um klassische Stallsysteme und Arbeitsroutinen belebt. Gleichzeitig sind die Teilnehmer aufgefordert, im Rahmen der Ausbildung, die neuen Routinen selber umzusetzen. Die Aufzucht der Bullenkälber intensiviert die Diskussion um die Wertschätzung männlicher Kälber und zeigt Wege auf, die Rindfleischproduktion aus Deutschland zu optimieren und ökonomisch zu gestalten.

Bauabschnitt 1

  • Mehrzonenstall – Tierwohl und Nachhaltigkeit
  • Lehrwerkstatt Futterzentrale – Hochsilos und automatisierte Fütterung

Bauabschnitt 2

  • Roboterstall – Digitalisierung und Automatisierung
  • Kälberaufzucht und Kälberhaltung – Konzepte, Varianten und Systeme

Die Modernisierung der Lehrwerkstätten Rind am Standort Haus Düsse wird durch das Bundesinstitut für Berufsbildung, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, sowie dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Projektpartner

Bauherr: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Architekt: Niedersächsische Landgesellschaft mbH, Hannover
Tragwerksplanung: Werner Bauingenieure GmbH, Unna
Fachplanung TGA: GET Ingenieurgesellschaft für Energietechnik mbH, Arnsberg
Freianlagen: NSI NOLTING + SCHWANDT, Seelze

Das Projekt wird gefördert vom:

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