Projektziele SilA

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Im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung zur Landwirtin oder zum Landwirt erlernen die Auszubildenden die theoretische Umsetzung und praktischen Fertigkeiten der „Guten fachlichen Praxis“ in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Dazu gehören auch theoretische und praktische Kenntnisse hinsichtlich der tierschutzsensiblen Maßnahmen zur Enthornung von Kälbern sowie Nottöten von Schweinen. Da diese Maßnahmen aufgrund der hohen Tierschutzrelevanz, des erhöhten Verletzungsrisikos für Tier und Mensch sowie der beschränkten Anwendungsmöglichkeiten vor Ort eine besondere Herausforderung in der Vermittlung der Fertigkeit darstellen, sollen im Projekt SilA „Simulationsgestütztes und immersives Lernen in der landwirtschaftlichen Ausbildung“ die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden. Ziel des Projektes ist es einen digital gestützten Demonstrator zu entwickeln, mit dem die Auszubildenden das Enthornen von Kälbern und Nottöten von Schweinen gefahrlos und ohne negative Auswirkungen für die Tiere an einem Modelltier erproben und trainieren können.

Vor dem Einsatz des Demonstrators werden die theoretischen Unterrichtsinhalte durch verschiedene Medien digital aufbereitet vermittelt. Auf einem Multitouch-Display können die Auszubildenden verschiedene Inhalte in Gruppen erarbeiten. Mithilfe von Tablets ist es möglich sich Hologramme zur Veranschaulichung im Raum präsentieren zu lassen. Die Lernenden bewegen sich dabei in der sogenannten „augmented reality“ (AR), es handelt sich also um eine Erweiterung der Realität durch das Tablet. Im weiteren Verlauf der Lerneinheit befinden sich die Auszubildenden durch eine VR-Brille in einer virtuellen Realität (VR). Hier lernen sie auf ganz unterschiedlichen Wegen. Sie bekommen Lerninhalte unter anderem über 360°-Videos vermitteln, müssen Fragen beantworten oder bewegen sie per „Point & Click“ durch den Raum. Durch diese unterschiedlichen Zugänge können die Lernenden selbstgesteuert und auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst die Inhalte erarbeiten.

Nach dem Erlernen der theoretischen Inhalte probieren die Auszubildenden das Gelernte am Demonstrator aus. Der Demonstrator besteht aus drei Einheiten: dem Modellkopf, dem Demonstratorstab und der Visualisierungseinheit. Die Bewegungsabläufe der Enthornung oder des Nottötens können mit dem Demonstratorstab am Modellkopf trainiert werden. Eine Rückmeldung und Korrektur der Bewegungen erfolgt über eine Visualisierungseinheit. Dabei werden die erforderlichen Bewegungen grafisch dargestellt und Ampelsysteme genutzt. So lernen die Auszubildenden im Beisein des Ausbilders die richten Handgriffe und Bewegungsabläufe. Diese können wiederholt werden, bis der Auszubildende sie sicher beherrscht. Eventuell vorhandene Ängste der Auszubildenden können so abgebaut werden, da sie die Handgriffe am Modelltier richtig lernen können bevor sie den Prozess der Enthornung am lebenden Tier durchführen.

Durch die Entwicklung des Demonstrators sowie der Unterrichtseinheit, können die Auszubildenden eigenständig Fakten- und Sachwissen erwerben und die erworbenen Fähigkeiten in spezielle Praxissituationen übertragen. Durch die neuen digitalen Technologien können die Auszubildenden noch besser auf ihren Berufsalltag vorbereitet werden.

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