Landessortenversuche Silomais 2007

Maisernte mit Class-Hächsler
Foto: Claas

Bei konstant guter Wasserversorgung wuchsen 2007 verbreitet massige Silomaisbestände heran. Insbesondere auf leichten Böden wurden Spitzenerträge gehäckselt. Norbert Erhardt, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, berichtet über die Landessortenversuche mit Silomais und gibt Sortenempfehlungen für den Silomaisanbau 2008.(Detailliert aufgelistet sind die Ergebnisse im Tabellen-Anhang, siehe unten)

Nachdem die Frühjahrstrockenheit Anfang Mai überstanden war, stand dem Mais während der gesamten Vegetation ausreichend Wasser zur Verfügung. Wurden im Vorjahr die Silomaiserträge und -qualitäten auf den leichten Böden durch Hitze und Trockenheit geschmälert, so hatte der Mais 2007 eher auf den schweren Standorten und schlecht dränenden Flächen lokal unter ständig wassergesättigten Böden zu leiden. In den Niederungslagen zog sich die Silomaisernte in Abhängigkeit von Aussaattermin und Sorte über einen relativ langen Zeitraum von Mitte September bis Mitte Oktober hin. Nach den zum Teil ergiebigen Niederschlägen im September gab es dabei insbesondere auf den nicht tragfähigen leichten Böden im Münsterland erhebliche Probleme mit der Befahrbarkeit der Flächen. Teilbereiche blieben auf extrem nassen Flächen stehen, konnten dann aber unter trockeneren Bedingungen im Oktober oft noch als Körnermais gedroschen werden. Probleme hinsichtlich der Abreife gab es in den Höhenlagen. Insbesondere im Sauerland tat sich der Mais ab Ende Juli ausgesprochen schwer. Die Blüte zog sich in den ungünstigeren Regionen bis weit in den August hinein, so dass wichtige Tage für die Stärkeeinlagerung verloren gingen. Vereinzelt litt auch offensichtlich die Befruchtung unter den ungünstigen Wetterbedingungen. Der Mais profitierte hier dann aber noch einmal von den besseren Abreifebedingungen im Oktober. Während in den Höhenlagen 2007 somit wieder einmal die Grenzen des Maisanbaus zu erkennen waren, wurden in den Niederungs- und Übergangslagen 2007 durchweg gute und ausgeglichene Silomaiserträge erzielt.

Landessortenversuche an acht Standorten

Landesortenversuche mit Silomais führte die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 2007 wieder an sechs Standorten in Niederungslagen sowie an zwei Standorten in Höhen- und Übergangslagen durch. In den Niederungslagen standen die Versuche an den bekannten Standorten:

Dülmen-Merfeld, Kreis Coesfeld (Sand, Ackerzahl = AZ 32; Bestandesdichte: 8,0 Pflanzen/m²; Aussaat: 2. Mai; Ernte: 2. und 12. Oktober.

Ostbevern-Milte, Kreis Warendorf (Sand; AZ 35; Bestandesdichte: 8,3 Pflanzen/m²; Aussaat: 20. April; Ernte: 13. September.

Delbrück-Ostenland, Kreis Paderborn (lehmiger Sand; AZ 42; Bestandesdichte: 8,7 Pflanzen/m²; Aussaat: 24. April; Ernte: 23. September.

Haus Düsse, Kreis Soest (lehmiger Schluff; AZ 64; Bestandesdichte: 8,9 Pflanzen/m²; Aussaat: 25. April; Ernte: 17. und 24. September.

Neulouisendorf , Kreis Kleve (sandiger Lehm; AZ 72; Bestandesdichte: 8,9 Pflanzen/m²; Aussaat: 19. April; Ernte: 26. September und 1. Oktober.

Beckrath, Stadt Mönchengladbach (sandiger Lehm; AZ 80; Bestandesdichte: 10,0 Pflanzen/m²; Aussaat: 26. April; Ernte: 1. Oktober.

In den Höhen- und Übergangslagen wurde erneut an folgenden Standorten geprüft:

Engelskirchen, Bergischer Kreis, 280 m ü. NN (Sandiger Lehm, AZ 42, Bestandesdichte: 10,0 Pflanzen/m², Aussaat 23.April, Ernte: 27. September .

Meschede-Enste, Hochsauerlandkreis, 300 m ü. NN (Sandiger Lehm, AZ 60, Bestandesdichte: 9,8 Pflanzen/m², Aussaat: 25. April, Ernte 11. Oktober.

Die Prüfungen umfassten in den Niederungslagen ein frühes Sortiment (bis S 220) mit 20 Sorten und ein mittelfrühes Sortiment (S 230 bis S 250) mit 33 Sorten. An den Standorten Dülmen-Merfeld, Haus Düsse und Neulouisendorf wurde auch ein Versuch mit 20 mittelspäten Sorten (S 260 bis S 280) durchgeführt. Im Sortiment für die Höhen- und Übergangslagen standen 2007 28 Sorten bis zur Siloreifezahl S 230. Am Standort Beckrath kam es infolge von Auflaufverzögerungen zu nicht wiederholbaren Sortenergebnissen, so dass nur die mittelfrühen Sorten in der Auswertung berücksichtigt werden konnten. Auch die Ergebnisse aus Meschede-Enste waren nicht auswertbar. Hier kam es zu Unregelmäßigkeiten, da der Versuch durch mehrere Starkregen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Um dennoch zu einer Sortenaussage für die ungünstigeren Anbaugebiete zu kommen, sind erneut die Ergebnisse vom niedersächsischen Standort Uslar (Solling, 220 m ü. NN, Aussaat: 24. April, Ernte: 7. Oktober) in die nordrhein-westfälische Auswertung für die Höhen- und Übergangslagen eingeflossen. Die Ernte der frühen und mittelfrühen Sorten erfolgte an allen Standorten zum selben Termin. Die Versuche mit mittelspäten Sorten wurden in der Regel etwa acht Tage später geerntet. Im Vergleich zum Vorjahr wurde mit zum Teil deutlich niedrigeren T-Gehalten gehäckselt, was auf die Wetterbedingungen im September 2007 zurückzuführen ist. Da sich kaum stabiles Erntewetter einstellte, mussten kurze Schönwetterphasen für die Versuchsbeerntung genutzt werden. Allein 0,5 mm anhaftendes Niederschlagswasser erhöhen den Frischmasseertrag schon um 5 t/ha, was bei durchschnittlichem Ertragsniveau einen um zwei bis drei Prozentpunkte niedrigeren T-Gehalt zur Folge hat.

Krankheiten und Stängelbruch

An den münsterländischen Versuchsstandorten in Dülmen-Merfeld und Milte war später Befall mit Turcicum-Blattflecken zu beobachten. Eine sortenspezifische Bonitur war zum Zeitpunkt der Silomaisernte aber noch nicht möglich, konnte aber später in den benachbarten Körnermaisprüfungen erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass der anfängliche Befall nicht ertragswirksam war. Die entsprechende Bonitur aus den Körnermaisversuchen kann in der Ausgabe 51/2007 nachgelesen werden. Beulenbrand trat 2007 überwiegend im Stängel- und Fahnenbereich auf. Anders als im Vorjahr waren die Kolben kaum betroffen. Stärkerer Befall war in Delbrück-Ostenland und Merfeld bei der frühen Sorte Kalvin und den mittelfrühen Sorten PR39T13, PR39T45, PR39W45, Agro Lux, DKC2864 und Padrino zu beobachten.

Im westfälischen Milte und am rheinischen Standort Neulouisendorf kam es während des Längenwachstums bis Ende Juni zu sortenspezifischem Stängelbruch, so genanntem green snapping. Am stärksten betroffen waren die Sorten Filippo und Padrino am Standort Neulouisendorf, wo diesen Sorten bis zu 10 % der Pflanzen für die Ertragsbildung fehlten. Als weiteres zeigten die frühen Sorten Amadeo, Patrick, Saludo und Amatus sowie im mittelfrühen Sortiment die Sorten NK Zorrero, ES Bombastic, PR39M20 und PR39W45 das Abbrechen einzelner Pflanzen. Am Standort Haus Düsse fiel etwa zum Zeitpunkt des Reihenschließens bereits die Sorte Amadeo durch irreversibles Abknicken einzelner Pflanzen im Wurzelbereich auf. An allen Standorten wurde zur Silomaisernte der Abreifegrad der Restpflanze beurteilt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 3 dargestellt. Es ist festzuhalten, dass die Sortendifferenzierungen in diesem Bereich deutlich geringer ausfallen als in früheren Jahren. Dies ist zu einem sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Blattabreife 2007 zu keinem Zeitpunkt durch Wassermangel forciert wurde. Anderseits ist festzustellen, dass in den vergangenen Jahren überwiegend großrahmige, massenwüchsige Sorten zugelassen wurden, die durch eine zügige Restpflanzenabreife so zu sagen früh gemacht wurden. Typische Stay-green-Sorten sind in den Versuchen immer seltener vertreten.

Abreiferisiko für späte Sorten

In Tabelle 4 sind die durchschnittlich erzielten Erträge und Futterqualitäten in den einzelnen Sortimenten an den Standorten dargestellt. Da frühe und mittelfrühe Sorten an den Standorten zeitgleich beerntet wurden, ergeben sich erwartungsgemäß für die frühen Sorten höhere Trockensubstanzgehalte, was auch im Standortmittel höhere Stärkegehalte und bessere Energiedichten für diese Sorten mit sich brachte. Diese besseren Qualitäten sind aber auch auf gewisse Verdünnungseffekte bei den in der Regel massenwüchsigeren mittelfrühen Sorten zurückzuführen, denn bezüglich der Trockenmasseerträge bringen diese Sorten zum Teil deutliche Vorteile mit sich. Das größere Abreiferisiko der mittelspäten Sorten wird bei der Betrachtung der Ergebnisse am Standort Merfeld deutlich. Die Versuche wurden hier in Folge der stark ausgetrockneten Böden erst am 2. Mai angelegt, so dass der Mais nicht von den diesjährig hohen Temperaturen in der zweiten Aprilhälfte profitieren konnte. Trotz der deutlich besseren Abreifebedingungen in der ersten Oktoberhälfte konnten die spätreiferen, mittelspäten Sorten am 12. Oktober im Sortimentsmittel dann mit gerade einmal 31,3 % T im Sortimentsmittel geerntet werden. Einzelne Sorten hatten noch nicht einmal 28 % T erreicht. Auf Grund dieses Abreiferisikos werden mittelspäte Sorten von der Landwirtschaftskammer für die Silomaisproduktion zu Fütterungszwecken nicht empfohlen. Abgesehen von einigen klimatisch günstigeren Standorten im Rheinland, wo auch Sorten bis zu einer Reifezahl von S 260 im Mittel der Jahre vernünftig ausreifen können, bieten sich diese oft trockenmasseertragsbetonten Sorten bestenfalls für den Einsatz zur Biogasproduktion an. Diesbezüglich wird über die Ergebnisse der mittelspäten Sorten in der nächsten Ausgabe gesondert berichtet.

Bessere Futterqualität mit frühen Sorten

Wie schon in den vergangenen Jahren, schnitten die weniger massenwüchsigen frühen Sorten NK Bull, Nescio und Adenzo hinsichtlich des Stärkegehaltes und der Energiekonzentration am besten ab. Der geringere Massenertrag hat bei diesen Sorten aber zur Folge, dass bezüglich des Stärke- und Energieertrages das hohe Niveau der großrahmigeren Sorten nicht erreicht werden kann, was bei deutlich gestiegenen Futterkosten unbedingt berücksichtigt werden sollte. Höchste Energie- und Stärkeerträge erzielen hingegen viele mittelfrühe Sorten, wobei das sehr gute, allerdings erst einjährige Abschneiden einiger neu zugelassener Sorten einen weiteren Züchtungsfortschritt erkennen lässt. Bemerkenswert ist insbesondere das Abschneiden der neuen Sorten LG3220 Logo und Maritimo, die beide durch hohe Stärkegehalte trotz der für die mittelfrühen Sorten recht frühen Erntetermine auffallen, was auf eine sortenspezifische frühe Stärkeeinlagerung schließen lässt. Andererseits ist bei der Betrachtung der Sortenleistungen in den Tabellen 1 bis 3 zu beachten, dass die Ergebnisse aus den Versuchen immer eine Momentaufnahme darstellen. So ist zumindest vor dem Hintergrund der schlechteren Abreifebedingungen im vergangenen September davon auszugehen, dass einige Sorten in den Versuchen vor dem Erreichen optimaler Stärke- und Energiegehalte geerntet wurden. Dies gilt allen voran für die Sorte Agro Max, die für die späte Stärkeinlagerung bekannt ist und für die mittelspäte, zahnmaisbetonte Vergleichssorte PR39F58 (S 260), die mit 28,1 % T im Mittel der Standorte schlichtweg zu früh geerntet wurde. Ein späterer Erntetermin hätte bei diesen Sorten oder bei Sorten mit ähnlichen Abreife- und Einlagerungsverhalten noch zu tendenziell höheren Stärke- und Energiegehalten sowie Erträgen geführt. Diese Sorten kamen mit den guten Abreifebedingungen im Herbst 2006 wesentlich besser zurecht, was bei der Betrachtung der Vorjahresergebnisse deutlich wird.

Die absolut höchsten Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträge wurden in den Versuchen 2007 mit der neuen Sorte Torres (S 250/ K 260) erzielt, die mit diesen allerdings erst einjährigen Ergebnissen alle anderen Sorten im wahrsten Sinne in den Schatten stellt. Unter den mehrjährig geprüften Sorten zeichnen sich die jetzt dreijährig geprüfte Sorte Clemente und mit zweijährigen Zahlen die Sorten Ronaldinio und PR39T13 durch hohe Erträge aus.

Keine Ergebnisse aus rauen Höhenlagen

Der Silomaisversuch vom sauerländischen Standort Meschede konnte 2007 erneut nicht in der Versuchsauswertung berücksichtigt werden. Die Sortenempfehlung für die Höhen- und Übergangslagen beruht daher allein auf den Ergebnissen vom Standort Engelskirchen und dem niedersächsischen Standort Uslar. In diesen Versuchen kam der Mais 2007 aber deutlich besser zurecht, als in den raueren Lagen des Sauerlandes. Aus den vorliegenden Sortenversuchen empfehlen sich mit mehrjährigen Ergebnissen allen voran die engverwandten Sorten Saludo, Amatus und Amadeo, sowie mit Abstrichen im Stärkeertrag auch die Sorten Clemente und Aurelia. Um die Anbausicherheit unter ungünstigen Bedingungen abzusichern, sollte bei der Sortenwahl mit zunehmender Höhenlage des Standortes die sichere Abreife der Sorten noch stärker Berücksichtigung finden. Diesbezüglich sind aus den Versuchsergebnissen Vorteile für die Sorten Silas und Patrick zu erkennen, was sich auch in den Niederungslagen bestätigt. Im gewissen Rahmen kann damit auch auf kleinräumige, schlagspezifische Unterschiede in den Höhenlagen reagiert werden. Denn erfahrungsgemäß kommt der Mais an Südhängen oder in günstigen Tallagen oft deutlich besser zurecht als an kalten Nordhängen oder in exponierten Kammlagen.

Sortenempfehlung für NRW

Für den Silomaisanbau in NRW empfiehlt die Landwirtschaftskammer nur Sorten, die ihr Leistungsvermögen mindestens zweijährig in den Landessortenversuchen unter Beweis gestellt haben. Einjährig geprüfte Sorten sollten nur kleinflächig im Probeanbau getestet werden. Dies gilt insbesondere nach Jahren mit guten Wachstumsbedingungen, da nicht abzuschätzen ist, wie eine neue Sorte unter anderen Verhältnissen zum Beispiel auf Trockenstress reagiert. Um die Sortenwahl zu erleichtern, sind in den Empfehlungstabellen 5 und 6 die Vorzüge der empfohlenen Sorten in den unterschiedlichen Leistungsmerkmalen durch entsprechende „+“ und „-„ Zeichen wie gewohnt hervorgehoben. Dazu sind die Versuchsergebnisse jahres- und für die Niederungslagen auch sortimentsübergreifend verrechnet und relativiert worden. Ein Minuszeichen hat nicht zu bedeuten, dass die entsprechende Sorte zum Beispiel ertraglich schlecht zu beurteilen ist, besagt aber schon, dass andere empfohlene Sorten bei diesem Merkmal aus den LSV besser zu beurteilen sind. Insbesondere für die qualitativen Merkmale Abreife und Stärkegehalt ist zu berücksichtigen, dass die Versuchsergebnisse eine Momentaufnahme darstellen, da frühe und mittelfrühe Sorten gleichzeitig geerntet wurden. Ein Minuszeichen in der Spalte Abreife besagt, dass die Sorte später ist als der Durchschnitt der geprüften Sorten. Daraus darf aber nicht geschlossen werden, dass diese Sorte grundsätzlich zu spät für alle Anbauregionen in NRW ist. Bei der Sortenbeurteilung fällt auf, dass die späteren Sorten hinsichtlich der Trockenmasseerträge tendenziell besser, beim Merkmal Stärkegehalt aber eher schlechter eingestuft sind. Dies beruht zum einen auf gewissen Verdünnungseffekten, also geringeren Kolbenanteilen. Anderseits war zum Zeitpunkt der Ernte die Stärkeproduktion bei einigen späteinlagernden Sorten nicht immer vollständig abgeschlossen, was im Praxisanbau unter Umständen ein gewisses Anbau- und Qualitätsrisiko dieser späteren Sorten mit sich bringt, wenn mit der Ernte nicht länger gewartet werden kann. Da bei der guten Wasserversorgung 2007 keine Anhaltspunkte über die Trockenstresstoleranz der Sorten zu gewinnen war, sind in der Empfehlungstabelle für die Niederungslagen noch einmal die Sorten gekennzeichnet, die mit den trockenen Bedingungen im Sommer 2006 offensichtlich besser zu recht kamen. Die empfohlenen Sorten sind - alphabetisch geordnet - wie folgt zu beurteilen.

Dreijährig geprüfte frühe Sorten:

Amadeo S 220 / K 230: Mittel- bis langwüchsige Zweinutzungssorte mit früher Abreife, mittlere Energiedichte, hoher Stärkegehalt, hohe Trockenmasse- und Energieerträge, Stärkeertrag im dreijährigen Mittel sehr hoch. Empfehlung auch für Übergangslagen.

Amatus, S 210/ K 220: Mittellange Zweinutzungssorte, mittlere Energie- und hohe Stärkekonzentration, durchschnittlicher Trockenmasse- und Energieertrag, hoher Stärkeertrag. Sehr gute Ergebnisse in Übergangs- und Höhenlagen.

Aurelia, S 220 / ca. K 220: Mittel- bis langwüchsige Sorte, frühreif, durchschnittliche Energie- und Stärkekonzentration, durchschnittlicher Trockenmasse- und Energieertrag, hoher Stärkeertrag. Empfehlung auch für Übergangslagen.

Delitop, S 220 / K 230: Mittellange Zweinutzungssorte mit sehr früher Abreife, durchschnittliche Energiekonzentration bei sehr hohem Stärkegehalt, Trockenmasseertrag unter-, Energieertrag durchschnittlich, hoher Stärkeertrag.

Expert, S 210 / K 240: Mittel- bis langwüchsige Sorte mit sehr früher restpflanzenbetonter Abreife, mittlerer Trockenmasse-, aber unterdurchschnittlicher Energieertrag, Stärkeertrag hoch, durchschnittliche Energiedichte, hoher Stärkegehalt. Empfehlung auch für Höhen- und Übergangslagen.

LG3197 S 220/ K 230: Mittellange Zweinutzungssorte mit früher Abreife. Qualitäts- und Ertragsparameter durchschnittlich. 2007 nicht mehr geprüft.

NK Bull S 200 / -: Kurze bis mittellange qualitätsbetonte Sorte mit sehr früher Reife, unterdurchschnittlicher Trockenmasseertrag, durchschnittlicher Energieertrag, aber hoher Stärkeertrag, hohe Energiedichte und sehr hohe Stärkegehalte. Empfehlung auch für Höhen- und Übergangslagen. Patrick, S 200/ K 220: Mittellange, frühreife Sorte. Als Silomais wird Patrick für Höhen- und Übergangslagen empfohlen. Dort durchschnittlicher Trockenmasse- und Energieertrag bei hohem Stärkegehalt und Stärkeertrag und sehr früher Abreife.

PR39G12, ca. S 220 / ca. K 220: Langwüchsige Sorte mit etwas späterer Abreife als andere frühe Sorten, Trockenmasse- und Energieertrag durchschnittlich, Stärkeertrag hoch.

Salgado S 210 / K 230: Mittel- bis langwüchsige, qualitätsbetonte Silomaissorte mit sehr früher Abreife, unterdurchschnittlicher Trockenmasse- und Energieertrag, aber sehr hoher Stärkegehalt und Stärkeertrag. Empfehlung auch für Höhen- und Übergangslagen.

Saludo, S210/ -: Frühreife Silomaissorte mit hoher Energie- und sehr hoher Stärkekonzentration, mittlerer Trockenmasse- und Energieertrag, sehr hoher Stärkeertrag. Sehr gute Ergebnisse in Übergangs- und Höhenlagen.

Silas, S 210/ K 210: Mittel- bis langwüchsige, sehr frühreife Sorte. Silas wird bei durchschnittlichem Trockenmasse- und Energieertrag auf Grund sehr früher Abreife und hoher Stärkegehalte und -erträge für den Silomaisanbau in ungünstigen Lagen empfohlen.

Dreijährig geprüfte mittelfrühe Sorten:

Aventura, S 240/ -: Langwüchsige Silomaissorte mit späterer Abreife, mittlere Energiekonzentration, unterdurchschnittlicher Stärkegehalt, hoher Energie- und durchschnittlicher Stärkeertrag, hoher Trockenmasseertrag.

Clemente, S 230/ -: Langwüchsige Silomaissorte mit mittlerer Abreife und durchschnittlicher, Energiekonzentration, Stärkegehalt unterdurchschnittlich, sehr hohe Trockenmasse- und Energieerträge, hoher Stärkegehalt. Empfehlung auch für günstige Übergangslagen.

ES Limes S 230 / K 230: Langwüchsige Sorte mit insgesamt mittleren Trockenmasse- und Energieerträgen. Stärkegehalt- und Ertrag unterdurchschnittlich. ES Limes wurde 2007 nicht mehr geprüft, wird aber weiter für den Silomaisanbau in Übergangslagen empfohlen.

Goldosse S 230 / -: Mittellange Sorte mit früher Abreife, Trockenmasse- und Energieertrag unterdurchschnittlich, sehr hoher Stärkegehalt und dadurch auch hoher Stärkeertrag.

Eurostar, ca. S 240 / ca. K 240: Langwüchsige Sorte für alle Nutzungsrichtungen, Abreife, Energie- und Stärkekonzentration unterdurchschnittlich, hoher Trockenmasse-, bei durchschnittlichem Energie- und Stärkeertrag. 2007 nicht mehr geprüft.

Gavott, S 250 / K 270: Langwüchsig, spätere Abreife. Gavott zeigte 2006 nach in Niederungslagen mehrjährig sehr hohen Erträgen einen deutlichen Ertragseinbruch. Auf Grund der Vorjahresergebnisse aber immer noch hohe Trockenmasse- und Energieerträge, bei durchschnittlichem Stärkeertrag. 2007 nicht mehr geprüft.

LG 32.26 Lukas, S 240 / K 240: Mittellange- bis langwüchsige Sorte für alle Nutzungsrichtungen bei durchschnittlicher Abreife, Energiedichte, Trockenmasse- und Stärkeertrag durchschnittlich, im dreijährigem Mittel hoher Energieertrag.

Maibi S 250 / -: Lang- und massenwüchsige Silomaissorte mit sehr später Abreife und Stärkeeinlagerung, mittlere Energiedichte, sehr hohe Trockenmasse- und Energieerträge, deutlich unterdurchschnittlicher Stärkegehalt bei niedrigem Stärkeertrag. 2007 nicht mehr geprüft.

Montello, S 230 / K 240: Mittel- bis langwüchsiger Silomais, frühreif, im dreijährigen Mittel durchschnittliche Trockenmasse- und Energieerträge, mittlere Energiedichte, Stärkegehalt und -ertrag unterdurchschnittlich. Empfehlung nur noch für Übergangslagen und günstige Höhenlagen. 2007 nicht mehr geprüft.

Nathan S 240 / K 240: Mittel- bis langwüchsige Sorte, mittlere Abreife und Energiedichte, hoher Trockenmasse- und Energieertrag, auf Grund später Stärkeeinlagerung unterdurchschnittlicher Stärkeertrag.

Phantom, S 250/ -: Mittellange, qualitätsbetonte Silomaissorte mit allerdings sehr später Abreife, durchschnittliche Energiekonzentration, mittlere Energie- und Trockenmasseerträge, hoher Stärkegehalt und -ertrag. Phantom zeigte sich in den Prüfjahren recht instabil. Nach sehr guten Ergebnissen in 2005 konnte die Sorte im trockenen Jahr 2006 nicht überzeugen.

PR39A98 S 250 /-: Langwüchsige Sorte, spätere Abreife, Stärkegehalt und Energiedichte unterdurchschnittlich, sehr hoher Trockenmasse- und hoher Energieertrag, mittlerer Stärkeertrag. 2007 nicht mehr geprüft.

Sileno S 240 / K 240: Mittel- bis langwüchsige Sorte mit späterer Silomaisreife, mittlerer Trockenmasse- und Energieertrag, hoher Stärkegehalt und -ertrag. 2007 nicht mehr als Silomais geprüft.

Zweijährig geprüfte frühe Sorten:

Xxira, S 220/ -: Mittel- bis langwüchsige, frühreife Silomaissorte. Energie- und Stärkekonzentration durchschnittlich, zweijährig hohe Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträge.

Zweijährig geprüfte mittelfrühe Sorten:

Agro Lux, S 240/ -: Lang- und massenwüchsige Silomaissorte mit sehr hohen Trockenmasseerträgen, spätere Abreife und entsprechend sehr niedriger Stärkegehalt, Energieertrag hoch, Stärkeertrag unterdurchschnittlich.

Asteri CS, S 240/ -: Lang- und massenwüchsige Silomaissorte mit hohem Trockenmasseertrag, spätere Abreife, unterdurchschnittliche Energiekonzentration und sehr niedriger Stärkegehalt, durchschnittlicher Energie- und Stärkeertrag.

DKC2960, S 240/ K 240: Mittel- bis langwüchsige, qualitätsbetonte Zweinutzungssorte, Trockenmasse- und Energieertrag unterdurchschnittlich, aber sehr hoher Stärkegehalt und hoher Stärkeertrag.

LG3237 Lentus, S 250/ K 240: Mittel- bis langwüchsig, spätere Abreife, hohe Energie- und durchschnittliche Stärkegehalte, hoher Energie- und sehr hoher Stärkeertrag.

PR39T13, S 250/ K 250: Massenwüchsige, sehr spätreifende Sorte mit sehr hohen Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträgen.

Ronaldinio, S 240/ ca. K 240: Lang- und massenwüchsige Sorte mit sehr hohen Trockenmasse- und Energieerträgen. Zum Zeitpunkt der Versuchsbeerntung im zweijährigen Jahres- und Standortmittel sehr niedrige Stärkegehalte, die aber noch für einen hohen Stärkeertrag ausreichen.

Sorten für den Probeanbau

Für den Probeanbau 2008 empfehlen sich die frühen Sorten Sensation (ca. S 220) und Kalvin (S 220/ K 200) und gleich mehrere mittelfrühe Sorten. Durch für mittelfrühe Sorten sehr hohe Stärkegehalte fallen insbesondere die offensichtlich qualitätsbetonten Sorten LG3220 Logo (S 230/ K 230) und Maritimo (S 250/ K 240) auf. Die Sorte Torres (S 250/ K 260) setzt nach einjähriger Prüfung durch höchste Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträge neue Maßstäbe. LG3220 Logo und Sensation konnten auch in den Höhen- und Übergangslagen im ersten Anbaujahr überzeugen.

Autor: Norbert Erhardt