Arbeitsprogramm

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Heines Rauhweizen

Das Arbeitsprogramm hat sich in drei Phasen entwickelt:

  1. Phase: Erfassen des Status quo
  2. Phase: Aufbau der Sorten, Datensammlung, Bewertung
  3. Phase: Vernetzung möglicher Akteure

Zunächst wurde nach alten Sorten von Feldfrüchten und Gemüsen, die eventuell in den regionalen Familienbetrieben aus traditionellen Gründen über die Generationen erhalten wurden, gesucht.

1. Phase: Erfassen des Status quo

Die erste Projektphase war geprägt durch:

  • Erfassen der Situation des aktuellen Anbaus von Pflanzengenetischen Ressourcen in NRW
  • Demonstrationsanbau und erste Vermehrungsstufe mit Hilfe von Genbankmustern - die berühmten 10 Körner je Muster - auf Flächen des Gartenbauzentrums Köln-Auweiler und des Landwirtschaftszentrums Haus Düsse in Bad Sassendorf.
  • Aufbau und Selektion eines regionaltauglichen Sortimentes aus einer breiten Auswahl von in der Genbank eingelagerten Mustern, dass eine größtmögliche Spanne an Nutzungsoptionen bietet

2. Phase: Aufbau der Sorten, Datensammlung, Bewertung

Für die zweite Projektphase ab 2002 ergab sich das folgende Arbeitsprogramm:

  • Aufbau und Erhalt eines wirtschaftlich nutzbaren Sorten- und Saatgutpools auf ausgewählten Demonstrationsflächen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Aus ca. 600 Genbankmustern wurde ein Pool von ca. 50 Getreidevarianten (Unterarten, ehemalige Sorten, Hofsorten) vermehrt und bonitiert.
  • Sammeln von Anbaudaten unter konventionellen und ökologischen Anbaukriterien und damit Evaluierung der regionalen Anbautauglichkeit.
  • Aufbau einer Saatgutproduktion in ausgewählten Praxisbetrieben in NRW auf der Basis sortenreinen Saatgutes. Bereitstellung von entsprechenden Saatgutmustern in Größenordnungen von 5 - 30 kg für diese Betriebe.
  • Erarbeitung einer Kriterienliste zur Bewertung des Anbaues pflanzengenetischer Ressourcen in NRW.

Hierbei erfolgte eine Anlehnung an die Entwürfe der Europäischen Union zur Definition von „conservation varieties“, als Basis für eine mögliche spätere finanzielle Förderung eines Anbaues dieser Sorten. “Conservation Variety” definiert dabei eine Sorte, die natürlicherweise an die regionalen Bedingungen angepasst und gleichzeitig von Gen-Erosion - Verlust von Biodiversität durch das Aussterben pflanzlicher oder tierischer Arten - bedroht ist.

3. Phase: Vernetzung möglicher Akteure

Die dritte Projektphase läuft noch:

  • Fortführung des Vorhabens im Bereich Getreide mit Schwerpunkt auf der Auswahl wirtschaftlich nutzbarer Sortimente für Back- und Brauzwecke
  • Entwicklung eigenständiger Produkte und eigenständiger Wertschöpfungsketten für Brot und Bier als Beispiele für
    • die Einbindung von Landwirten,
    • die Einbindung rarer Getreidesorten und –arten in Handels- und Verarbeitungsstrukturen und
    • zur Unterstützung des Absatzes der Ernteprodukte.
  • Fortführung des Vorhabens im Bereich Gartenbau mit Schwerpunkt auf der Erschließung von Absatzwegen für vielfältige Tomatensorten als Frischgemüse und Verarbeitungsprodukte der Erntespitzen
  • Fortführung und Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit. Einprägsame Präsentationen stärken die Akzeptanz für diese Sorten.
  • Aufbau und Pflege der Wertschöpfungskette durch Vernetzung von Kooperationspartnern auf unterschiedlichen Verarbeitungsstufen als Grundlage für eine zukünftige Vermarktungsorganisation.

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