Ergebnisse der Feldbesichtigung 2012

Ergebnisse der Feldbesichtigung 2012 überwiegend positiv

Von den 13.231 Hektar der angemeldeten Vermehrungsflächen wurden im Rahmen der diesjährigen Feldbestandsprüfung insgesamt 12.371Hektar mit Erfolg geprüft. Das entspricht einer Feldanerkennungsquote von 93,5%. Der Anteil der Flächen, die noch vor Beginn der Feldbesichtigung zurückgezogen worden sind, fiel mit 3,2 % höher aus als in den Vorjahren. Hier spiegeln sich die Auswinterungsprobleme wider. 3,1 % der angemeldeten Flächen wurden ohne Erfolg besichtigt. Bei etwas weniger als der Hälfte dieser Flächen konnte das Anerkennungsverfahren gemäß § 8 Abs. 2 der Saatgutverordnung trotzdem noch fortgesetzt werden, weil die festgestellten Mängel später bei der Aufbereitung durchaus noch behoben, das heisst heraus gereinigt werden können. Endgültig aberkannt wurden 1,7 % der angemeldeten Flächen.

Beim Vergleich der Ergebnisse über die Fruchtarten von 2007 bis 2012 fällt auf, dass in diesem Zeitraum in 2012bei Wintergetreide die guten Anerkennungsquoten aus den beiden vergangenen Jahren nicht erreicht werden konnten. Bei Sommergetreidefallen die jahresbedingten Schwankungen deutlich größer aus. Die Ergebnisse bei Sommergetreide werden immer wieder sehr stark durch das Auftreten von Flughafer in Hafervermehrungen beeinflusst (2008 und 2009). Bei den Leguminosen gab es wie schon im vergangenen Jahr größere Probleme in der Feldbesichtigung. Die Anerkennungsquoten bei den Öl- und Faserpflanzenschwanken über die Jahre gesehen in einem Bereich zwischen 89 und 97%. Bei den Gräsern fällt die Anerkennungsquote mit 88,8% höher aus als in den beiden Jahren zuvor und erreicht damit das Niveau der Jahre 2007 bis 2009.

Aberkennungsgründe

Verschiedene Ursachen können zu Aberkennungen führen. Im Durchschnitt der Jahre zeichnet sich dabei aber ab, dass besonders in Getreidevermehrungen sehr oft ein zu hoher Besatz mit Fremdgetreide vorgefunden wurde. Der Besatz mit Unkraut bzw. schwer trennbaren Arten rangiert an zweiter Stelle. Flughafer taucht in allen Jahren als Aberkennungsgrund auf. Dabei schwankt die Größenordnung in Abhängigkeit des Jahres aber in einer ausgesprochen weiten Spanne. So war der Besatz mit Flughafer in 2010 und 2011 kein großes Problem, in 2012 dagegen wieder etwas mehr. Daneben sind auch noch andere Gründe für Aberkennungen verantwortlich, wie etwa die Unterschreitung der vorgeschriebenen Mindestentfernung bei Fremdbefruchtern, ein fehlender Trennstreifen zu benachbarten Mähdruschfrüchten, ein unzureichender Kulturzustand oder ein fehlendes Schild.

Fazit für die Praxis

  • Im Rahmen der Feldbesichtigung gab es in diesem Jahr relativ wenige Probleme. Die Anerkennungsquote fiel im Mittel über alle Fruchtarten mit fast 93,5% gut aus.
  • Die hohen Anerkennungsquoten in 2010 und 2011 belegen, dass die Vermehrungsbetriebe in NRW in der Lage sind, gute und saubere Vermehrungsbestände aufzubauen und der Anerkennung vorzustellen.
  • Die Ergebnisse zeigen aber auch die jahresbedingten Schwankungen und machen deutlich, vor welch unterschiedliche Probleme die Vermehrer immer wieder gestellt werden.
  • Die Arbeit der Feldbesichtiger ist eine wesentliche Grundlage für die sachgerechte Durchführung der Hoheitsaufgabe Saatgutanerkennung.

Autor: Holger Dietzsch