Gewässerentwicklung


Rund 50.000 km Gewässer durchziehen Nordrhein-Westfalen und bilden ein dicht verzweigtes Netz, dass alle Teile des Landes miteinander und mit angrenzenden Regionen verbindet. Die Bedeutung intakter Gewässer als Lebensraum, aber auch als Wander- und Ausbreitungswege für Tier- und Pflanzenarten liegt auf der Hand.
Gewässer besitzen aber auch wichtige Funktionen beispielsweise für die Be- und Entwässerung von Flächen, für die Ableitung von Niederschlägen oder für den Gütertransport. Zur Stärkung der ökologischen Funktionen gibt es vielerorts Projekte, in denen gemeinsam mit der Landwirtschaft Gewässer durch geeignete Maßnahmen renaturiert oder optimiert werden.

Brölnebenbächeprojekt zur Reduzierung von Feinsedimenteinträgen
Dank einer stark verbesserten Gewässerqualität hat sich die Fischfauna in NRW sehr positiv entwickelt. Seit etlichen Jahren wird mit Erfolg versucht, den Lachs und andere Wanderfische wieder anzusiedeln. Dem Gewässersystem der Sieg und der Bröl kommt in diesem Zusammenhang ein besonderer Stellenwert zu. Wichtig ist die Reduzierung von Sedimenteinträgen.

Uferrandstreifen und Gewässerrandstreifen
Uferrandstreifen sind nutzungsbeschränkte bzw. nutzungsfreie gewässerbegleitende Flächen unterschiedlicher Breite, die wichtige Funktionen im Rahmen des Gewässerschutzes erfüllen. Zum einen dienen sie als Pufferzone der Verminderung stofflicher Einträge ins Gewässer, zum anderen stellen sie wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten dar.

„Blaue Richtlinie“ für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer
Die Richtlinie für die Entwicklung naturnaher Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen - auch als die Blaue Richtlinie bekannt - beschreibt, wie naturnahe Fließgewässer geschützt und strukturell beeinträchtigte Fließgewässer möglichst naturnah weiterentwickelt werden können. Sie wurde im Jahr 2010 unter Mitarbeit verschiedener Akteure, unter anderem der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, erarbeitet.

WRRL-Umsetzungsbeispiele mit besonderer Partizipation der Landwirtschaft
Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und -ökologie beanspruchen in der Regel landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die daraus resultierenden Konfliktpotenziale sind nur durch eine möglichst frühe Beteiligung und Information aller betroffenen Akteure sowie durch eine konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit abzubauen.