Ist es wirklich Feuerbrand?

FeuerbrandBild vergrößern
Cotoneaster: Befallene Triebspitze

Seit einigen Wochen gehen beim Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW zahlreiche Meldungen besorgter Hobbygärtner ein, deren Obst- und Ziergehölze welken oder absterben. Bei der Recherche stößt man schnell auf die Feuerbrandkrankheit. Sie wird durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst und führt an den Bäumen zum Absterben von Trieben und Ästen. Zu den Hauptwirten des Feuerbrandes zählen Apfel, Birne, Rot- und Weißdorn, aber auch Cotoneaster, Feuerdorn und Eberesche. Keine Gefahr besteht für Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen oder Zwetschgen.

Im Diagnoselabor des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW ergaben die Untersuchungen der eingesendeten Verdachtsproben bisher jedoch keinen Nachweis der Bakterienkrankheit. Aufgrund des feuchten Wetters im Frühjahr hatten Pilze ideale Wachstumsbedingungen. Einige Pilzkrankheiten verursachen Symptome, die denen des Feuerbrandes ähneln. Zu diesen zählen welkende Triebspitzen oder eintrocknende Zweige und Äste. In diesem Jahr spielt zusätzlich die Trockenheit der vergangenen Jahre eine besondere Rolle. Gehölze reagieren verzögert mit der Ausbildung von Trockenschäden. Auch heiße und sonnige Tage im Anschluss an eine längere Regenperiode führen zu Schäden an Laubbäumen. Blätter welken, bilden Blattflecken oder fallen ab.

Es lohnt sich also in diesem Jahr besonders genau hinzuschauen. Typisch für den Feuerbrand sind welkende Äste und Triebe mit braun-schwarz verfärbten Blättern oder Blütenständen. Das erkrankte Gewebe ist von dem gesunden scharf abgegrenzt. Bei eintrocknenden Trieben biegt sich die Triebspitze nach unten. Die Blätter bleiben aber fest am Zweig.

Eine direkte Bekämpfung des Feuerbrandes ist nicht möglich. Damit sich die Krankheit nicht weiter verbreitet und weitere Pflanzen schädigt, sollten erkrankte Triebe entfernt und vernichtet werden. Verwendete Schnittwerkzeuge müssen nach dem Schnitt desinfiziert werden. Weitere Informationen gibt es hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.07.2021