Wie viel Stickstoff ist im Ackerboden?

Bodenprobenahme auf dem Feld

Seit 2009 berichtet der Nitratdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen jeden Monat über den Stickstoffgehalt in nordrhein-westfälischen Ackerböden. Hierzu werden auf insgesamt 92 landwirtschaftlichen Referenzflächen monatlich Bodenproben gezogen und auf den Gehalt an mineralisiertem Stickstoff (Nmin) untersucht. Nmin setzt sich aus Nitrat- und Ammoniumstickstoff zusammen und ist ein wertvoller Nährstoff für Getreide, Mais oder Raps. Aus den Ergebnissen der Bodenanalysen leiten die Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes der jeweiligen Pflanzen sowie der Witterung während des Beobachtungszeitraums Handlungsempfehlungen für eine umweltgerechte Stickstoffdüngung für die Landwirtinnen und Landwirte in NRW ab.

Die Flächen sind auf alle ackerbaulichen Regionen in NRW verteilt, sodass Unterschiede in Bodenart und Klima gut repräsentiert werden. Die hohe Anzahl an Referenzflächen garantiert zudem, dass die wichtigsten ackerbaulichen Kulturen wie zum Beispiel Winterweizen, Wintergerste, Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais jedes Jahr vertreten sind. Somit ist es möglich, Unterschiede in einzelnen Regionen festzustellen. Der Nmin-Gehalt wird in drei Bodenschichten, 0 bis 30, 30 bis 60 und 60 bis 90 cm, von Monat zu Monat untersucht, sodass genaue Aussagen über den Nmin-Vorrat getroffen und konkrete Düngeempfehlungen gegeben werden können. Ziel ist, den Stickstoffvorrat möglichst gut auszunutzen, was sowohl ökonomisch sinnvoll ist als auch der Umwelt dient. Der Nitratdienst NRW kann hier jedoch lediglich eine grobe Orientierung über das Nmin-Geschehen geben. Die Landwirtinnen und Landwirte sollten ihre Flächen mit Hilfe von eigenen Bodenproben untersuchen, um den Düngebedarf zu identifizieren.

Die Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer nutzen die Ergebnisse auch bei ihren Beratungsterminen mit Landwirtinnen und Landwirten oder bei Fortbildungsveranstaltungen. Der Nitratdienst sowie ein Archiv der letzten Jahre ist hier zu finden:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.02.2023