Landesinitiative Erprobung einer Erosionsschutzberatung

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Erosionsschutzstreifen, der direkt in einer Erosionsrinne angelegt wurde

Landesinitiative „Beratung zur Sicherung nicht marktfähiger Umweltleistungen der Landwirtschaft“ - Erprobung einer Erosionsschutzberatung

Projektziel

Ziel dieser Landesinitiative ist die Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts zur Erosionsminderung, um den Bodenabtrag von Ackerflächen infolge zunehmend auftretender Starkniederschläge zu reduzieren. Schwerpunktthemen sind die Integration von Maßnahmen zur Erosionsminderung, die auch positive Effekte auf Biodiversität und Gewässerschutz haben, sowie die Entwicklung eines landesweit übertragbaren Beratungskonzeptes. Es werden innovative Ansätze getestet und evaluiert und auf Basis dessen zielführende Änderungen an bestehenden Erosionsschutzmaßnahmen angestoßen.

Projektinformationen

Die Zunahme von Stark- und Dauerregen führt insbesondere in Regionen mit topografisch bewegtem Relief zu einer Zunahme von Erosionsereignissen. Auf den betroffenen Flächen kommt es zum Abtrag von humosem Bodenmaterial, was eine irreversible Reduzierung der Bodenfruchtbarkeit zur Folge hat. Des Weiteren kann abgeschwemmtes Bodenmaterial gravierende Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zur Folge haben. Erosion hat daher nicht nur für den Landwirt selbst negative Konsequenzen, auch die Bevölkerung und die Politik nehmen diese Ereignisse nicht mehr ohne weiteres hin.

Es lässt sich ein wachsendes Problembewusstsein sowohl auf Seiten der landwirtschaftlichen Betriebe als auch der Kommunen und Behörden in betroffenen Regionen beobachten. Allerdings zeigt sich in der Praxis häufig, dass wirksame Maßnahmen nur unzureichend umgesetzt werden. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Mit Blick auf die Bewirtschaftung ist ein Grund, dass Erosion häufig nicht nur einzelne Ackerflächen betrifft, sondern hinsichtlich Ursprung und Wirkung ein schlagübergreifendes Ereignis darstellt. Punktuelle, einzelflächenbezogene Erosionsschutzmaßnahmen wirken daher vor allem in komplexen Hangsituationen weniger gut als schlagübergreifend abgestimmte Ansätze.

Bei der Verantwortung von Kommunen ist festzustellen, dass insbesondere Baugebiete jüngeren Datums in ungünstigen Geländesituationen angelegt wurden, die eine Überschwemmungsgefahr bergen. Zudem werden Pflegearbeiten an Gräben und Gewässern teilweise vernachlässigt.

Im Rahmen der Landesinitiative werden in Zusammenarbeit mit betroffenen Kommunen und Bewirtschaftern Ansätze zur nachhaltigen Senkung des Erosionsrisikos entwickelt. Die erforderlichen Arbeitsschritte umfassen die Erfassung der Ausgangslage, die Identifikation und Veranschaulichung von besonderen Problemstellungen sowie die Wirksamkeitsabschätzung konkreter Lösungsmöglichkeiten. Dabei kommen folgende Werkzeuge zum Einsatz:

  • Einsatz von Drohnen zur Erstellung hochaufgelöster Luftbilder
  • Einsatz von Software zur Abschätzung des potenziellen Bodenabtrages unter Berücksichtigung von Klimafaktoren, Topographie, Bewirtschaftung und Fruchtfolge (ABAG interaktiv)
  • Modellierung des oberflächlichen Wasserabflusses mit Geografischen Informationssystemen

Anhand der Landesinitiative wurden in Abhängigkeit von der spezifischen Problemstellung Erfolgsfaktoren für die Erosionsschutzberatung identifiziert.

Die anschauliche Darstellung der Ausgangslage und möglicher Lösungen mithilfe entsprechender Software hat sich bewährt. Dabei muss die gesamtbetriebliche Situation betroffener Betriebe, insbesondere hinsichtlich Fruchtfolgegestaltung und Flächenausstattung, Berücksichtigung finden. Die Umsetzung von Fördermaßnahmen im Rahmen der GAP, die primär der Förderung der Biodiversität dienen, zugleich aber auch erosionsmindernd wirken, beispielsweise das Anlegen von Brachen oder Blühstreifen auf besonders gefährdeten Teilschlägen, hat sich als erfolgreicher Ansatz erwiesen.

Durchführungszeitraum

2024 fortlaufend

Förderung

Die Arbeiten werden finanziert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ansprechpartner