Landesinitiative Bestandsmonitoring gefährdeter Schafrassen

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Die Schwarzköpfigen Fleischschafe gelten seit 2022 als gefährdet und waren 2023 erstmals Teil des Bestandsmonitorings für gefährdete Rassen.


Coburger FuchsschafeBild vergrößern
Coburger Fuchsschafe sind laut TGRDEU als Beobachtungspopulation eingestuft und werden entsprechend in ihrem Bestand überwacht. Sie sind aufgrund ihres „goldenen Vlies‘“ beliebt.


Projektziel

Die Schafzucht ist durch eine große Rassevielfalt und eine hohe Anzahl gefährdeter Rassen gekennzeichnet. Bei der Zentralen Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland (TGRDEU) sind 87 in Deutschland gezüchtete Schafrassen gelistet. 25 davon gelten als einheimische Schafrassen, von diesen gelten 22 als gefährdet.

In Nordrhein-Westfalen werden 43 Schafrassen im Herdbuch gezüchtet, 19 davon sind einheimische gefährdete Rassen.

Mit der Landesinitiative unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen das Monitoring der gefährdeten Rassen mit dem Ziel diese genetische Vielfalt zu erhalten.

Projektinformationen

Die Registrierung von Zuchtschafen und deren Abstammung ist seit vielen Jahren Grundlage bundesweit abgestimmter züchterischer Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Ressourcen gefährdeter Schafrassen. In dem Zucht- und Reproduktionsprogramm (ZRP) werden die vom nationalen Fachprogramm „Tiergenetische Ressourcen“ (TGRDEU) in der Roten Liste als phänotypische Erhaltungspopulation (PERH), Erhaltungspopulation (ERH), Beobachtungspopulation (BEO) oder als nicht gefährdet (NG) eingestuften Rassen systematisch beobachtet.

Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an der Finanzierung dieser Aufgabe im Rahmen dieser Landesinitiative, indem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer NRW in Zusammenarbeit mit der Schafzüchtervereinigung NRW die Erhebung und Verarbeitung dieser Daten übernehmen. Dies erfolgt durch jährliche Besuche der (Herdbuch-)Zuchtbetriebe sowie einer Beurteilung von neu ins Zuchtbuch einzutragender Tiere. Schafe ohne vollständigen Abstammungsnachweis, aber mit rassetypischen Merkmalen können in das Zucht- und Reproduktionsprogramm aufgenommen und gefördert werden, wenn sie bei einem Betriebsbesuch vom Verband als reinrassige Zuchttiere anerkannt werden.

Die erhobenen Daten werden über das Internet an die bundesweite Datenbank serv.it Ovicap übermittelt, die bereits seit dem Jahr 2012 als Basis für eine verbandsübergreifende Populationsanalyse der gefährdeten Rassen genutzt wird.

Arbeitsschwerpunkte

  • Beurteilung und Bewertung der Zuchtschafe
  • Erhaltung von gefährdeten Schafrassen
  • Förderung der genetischen Vielfalt
  • Auswertung der Daten
  • Weitergabe zur Populationsanalyse und Herdbuchzucht

Durchführungszeitraum

Mehrjährige Aufgabe nach Schwerpunktbildung

Förderung

Die Arbeiten wurden finanziert durch das Ministerium Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

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