Landessortenversuche Winterweizen 2025


Die nordrhein-westfälische Anbaufläche für Winterweizen hat sich zur Ernte 2025 auf etwa 239.000 ha erholt und lag damit fast genau auf dem Niveau von 2023. Anders als im Vorjahr blicken die meisten Betriebe auf eine gute Ernte zurück, die so vor allem auf schwächeren Standorten nicht sicher zu erwarten war. Auch die diesjährigen Qualitäten lagen auf einem überdurchschnittlichen Niveau, das für eine geplante B-Vermarktung aber trotzdem nicht immer ausreichend war. Abhängig von der geplanten Verwertung, den bodenklimatischen Bedingungen und der betrieblichen Kulturführung kann die Sortenwahl einen erheblichen Einfluss auf eine erfolgreiche Produktion nehmen.
Meist besser als erwartet
Anders als im Vorjahr gestaltete sich die Aussaat des Winterweizens im Herbst 2024 überwiegend ohne Probleme und die meisten Bestände konnten rechtzeitig und gut etabliert werden. Die nachfolgend kühle und feuchte Witterung führte zu einer eher verhaltenen Herbstentwicklung, die allerdings nicht grundsätzlich negativ zu bewerten gewesen ist. Mit der im Frühling einsetzenden Trockenheit begannen die Bestände zunehmend zu differenzieren: Besonders auf leichten Standorten die überwiegend auf eine organische Nährstoffversorgung angewiesen sind, war vor allem frühen Sorten eine etwas schwächere Bestandsentwicklung anzusehen, die aber teils dadurch kompensiert werden konnte, dass diese auch die verbliebene Winterfeuchte etwas besser nutzen konnten und zum Zeitpunkt der ersten Hitzephasen ab Mitte Juni und später Anfang Juli bereits deutlich weiter entwickelt waren. Das weitere Wachstum und damit die Ertragsbildung wurden überwiegend vom Standort und den regionalen Niederschlägen bestimmt. Insgesamt konnten die meisten Bestände ihren Wasserbedarf bis zur Kornfüllung entweder aus dem Boden oder über die gerade rechtzeitig zu Ostern einsetzenden Regenfälle decken. Die hohe Sonnenstrahlung begünstigte die photosynthetische Leistung während der Hauptwachstumsphase.
Begünstigt durch die immer wieder kühle und vor allem zu Vegetationsbeginn trockene Witterung blieb der Krankheitsdruck in den meisten Beständen und auch bei deutlich reduziertem Pflanzenschutzeinsatz sehr gering. Mehltau blieb selten länger als ein paar Tage aktiv und ein stärkerer Befall mit Gelbrost wurde nur in sehr wenigen Regionen beobachtet. Maßnahmen gegen Blattseptoria waren nur zum Schutz der unteren Blattetagen angeraten und selbst ein bestehender Befall konnte sich selten auf den kritischen oberen Blattapparat ausbreiten. Braunrost trat spät und fast nur in den Niederungen auf. Der Wachstumsreglereinsatz diente überwiegend nur zur Absicherung der Bestände.
Die Weizenernte verlief insgesamt sehr durchschnittlich und begann Mitte Juli im südlichen Rheinland und endete Mitte August in den ostwestfälischen Mittel- und Höhenlagen. Während die meisten frühen Bestände ohne Probleme gedroschen werden konnten, verzögerten im weiteren Ernteverlauf regionale Niederschläge immer wieder den Einsatz der Mähdrescher. Dies führte allerdings nur vereinzelt dazu, dass die Ernte auch bei zu hohen Kornfeuchten fortgesetzt und anschließend nachgetrocknet wurde, um Qualitätsverluste zu vermeiden. Die bisher aus der Praxis gemeldeten Erträge fielen überwiegend gut aus und lagen bis auf einzelne schwache Standorte über dem langjährigen Durchschnitt. Auch bei den erreichten Qualitäten deutet sich an, dass sowohl die Proteingehalte als auch die Hektolitergewichte auf einem für nordrhein-westfälische Maßstäbe eher hohen Niveau lagen. Getrübt wird die Stimmung vor allem durch die aktuell geringen Marktpreise, die selbst bei Ablieferung von Brot- und Backweizenqualitäten langfristig kaum ausreichen werden, um die steigenden Produktionskosten zu decken.
Wie gesund soll oder muss es sein?
Wie gesund eine Sorte sein muss, hängt nicht nur von Standort, Witterung und Fruchtfolge, sondern auch von den betrieblichen Bedingungen ab. Besonders auf den Getreideanbau spezialisierte Betriebe, die sich intensiv nicht nur mit der Sortenwahl, sondern auch mit dem standort- und jahresspezifischen Pflanzenschutzbedarf befassen, können auch weniger standfeste oder blattgesunde Sorten erfolgreich anbauen, wenn sich mit diesen ein deutlich höherer Erlös realisieren lässt. Dabei entscheidend sind vor allem der tatsächliche Getreidepreis (inklusive differenzierter Qualitäten) und die Pflanzenschutzkosten, die beide wirtschaftlichen Schwankungen unterliegen. Betriebe, in denen das Geld mit anderen Kulturen oder mit der Viehhaltung verdient wird und in denen der Getreidebau eher nebenbei läuft, oder die bewusst reduzierten Pflanzenschutz betreiben stellen deutlich andere Ansprüche an die Sortenwahl.
Daraus resultiert ein breites Spektrum an Sortenempfehlungen, das sowohl durchschnittlich pflanzenschutzintensive Sorten (z.B. KWS Donovan, Debian) als auch insgesamt gesunde Sorten (z.B. Exsal, SU Jonte, LG Optimist, SU Fiete, Spectral) umfasst. Als relativ guter Indikator für den durchschnittlichen Pflanzenschutzbedarf einer Sorte kann die in den Versuchen ermittelte Ertragsdifferenz zwischen den behandelten Stufen (B2/B3) und der unbehandelten Stufe (B1) angenommen werden. Diese liegt bei gesunden Sorten auch mehrjährig meist nur bei 5-10%, kann bei besonders anfälligen Sorten und bei hohem Krankheitsdruck (z.B. Braunrost 2024) aber auf bis über 50% ansteigen. Diese Sorten erfordern für eine erfolgreiche Kulturführung eine intensive Beobachtung und einen gezielten Pflanzenschutz, der auch mit entsprechenden Kosten verbunden ist und daher auch den Deckungsbeitrag beeinflusst.
Abgesehen davon empfiehlt es sich für eine gezielte Sortenwahl, auch die Stärken und Schwächen der einzelnen Sorte zu betrachten. Während einige Sorten insgesamt sehr „rund“ sind (z.B. RGT Reform, Willcox, Chevignon, RGT Kreuzer), haben andere ausgeprägte Vor- und Nachteile. Beispielsweise ist LG Optimist zwar einerseits sehr winterhart und sehr resistent gegenüber Gelb- und Braunrost, dafür aber lageranfällig und wird daher bevorzugt für Standorte ohne übermäßige Stickstoffnachlieferung und Betriebe mit einem gezielten Wachstumsreglereinsatz empfohlen. Die früh sehr blattgesunden Sorten SU Fiete, SU Tammo und Informer hingegen erfordern bei erhöhtem Befallsdruck spätestens zur Blüte einen angepassten Pflanzenschutzeinsatz gegenüber Braunrost und gegebenenfalls Ährenfusarium. Bei der insgesamt sehr gesunden Sorte Winner sollte früh auf Mehltau geachtet werden.
Während sich die meisten Blattkrankheiten mit einem angepassten Pflanzenschutzeinsatz relativ gut kontrollieren lassen, ist die Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium kritischer zu betrachten. Auch wenn der Befall nicht regelmäßig auftritt und besonders in Maisfruchtfolgen auch andere Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes (Nacherntemanagement, Bodenbearbeitung) dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren, kann eine zu hohe DON/ZEA-Belastung zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen: Bei sehr hohem Befall kann gegebenenfalls eine gesamte Partie nicht mehr vermarktet oder verwertet werden. Da auch die meisten Pflanzenschutzmittel höchstens eine 50- bis 60%ige Wirkung erzielen, kommt in diesem Zusammenhang der Sortenwahl eine besondere Bedeutung zu. Sorten mit einer sehr hohen Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium (z.B. Informer, Debian, Celebrity) sollten möglichst nicht in Maisfruchtfolgen angebaut werden, sondern bevorzugt Sorten mit einem geringen bis sehr geringen Befallsrisiko (z.B. Exsal, LG Optimist, Intensity, RGT Kreuzer, Akasha, RGT Konzert, Spectral, Winner), die nur bei sehr hohem Befallsdruck einen entsprechenden Fungizideinsatz erfordern.
Was ist Qualität?
Wie sich die Qualität einer Sorte oder Partie definiert, hängt auch davon ab, wen man fragt: Während es für den Müllereibetrieb vor allem relevant ist, welche Mehlausbeute er aus einer definierten Menge an Korn gewinnen kann, ist es für die Backindustrie entscheidend, welche Volumenausbeute sich mit dem Mehl realisieren lässt und wie der Teig beschaffen ist. Auch da sich diese Eigenschaften nur in aufwendigen Versuchen bestimmen lassen, haben sich in der Praxis indirekte Qualitätsmerkmale zur Bewertung der Mahl- und Backeigenschaften etabliert. Dazu zählen der Proteingehalt, die Fallzahl, das Hektolitergewicht und der Sedimentationswert. Bei der Zuordnung einer neuen Sorte in eine der vier deutschen Qualitätsgruppen (E, A, B, C) wird darüber hinaus die Wasseraufnahme bewertet. Anderseits spielen bei der Zulassung weder der Proteingehalt noch das Hektolitergewicht eine Rolle.
Daraus resultiert, dass viele in der Beschreibenden Sortenliste als Qualitäts- (A) oder Brot- und Backweizen (B) aufgeführte Sorten in der Praxis oft nicht die vom Handel geforderten Qualitäten selbst für eine B-Vermarktung erreichen. Dies gilt vor allem für den Proteingehalt von 11,5% (gegebenenfalls auch 11,0-12,0%), der in Nordwestdeutschland zusätzlich durch die oft hohen Kornerträge reduziert wird und nicht nur von vielen B-Sorten (z.B. RGT Kreuzer, Spectral, Chevignon, Debian, Complice, LG Tomjol), sondern selbst von manchen A-Sorten (z.B. LG Optimist, Willcox, Pondor) häufig nicht erreicht wird. Bei anderen Sorten führt das geringe Hektolitergewicht regelmäßig zu Abzügen (z.B. LG Kermit, Informer) und wieder andere haben deutliche Probleme mit der Fallzahl/-stabiltät (z.B. SU Tarroca). Besonders extrem ausgeprägt ist der Unterschied zwischen Einstufung und tatsächlicher Vermarktbarkeit etwa bei der neuen Sorte KWS Friese, die zwar gute Mahl- und Backeigenschaften aufweist, aufgrund ihres geringen Proteingehalts und Hektolitergewichts unter nordrhein-westfälischen Anbaubedingungen aber fast immer nur als Futterweizen vermarktet werden kann. Auch die in Deutschland nicht offiziell geprüfte Sorte Champion, die vom Züchter zwar als B-Sorte angegeben wird, erzielt in der Praxis nur C-Qualität.
Bei anderen Sorten stimmen zwar die für den Handel relevanten indirekten Qualitätseigenschaften, diese wurden aufgrund ihrer zu schlechten Mahl- und Backeigenschaften in den Wertprüfungen aber nur als Futterweizen eingestuft (z.B. RGT Konzert). Die neue Sorte Balzac wird aufgrund einer nur 0,4% zu geringen Volumenausbeute (= kleinere Brötchen) vorerst nur als C-Qualität bewertet, wird mit den Proben der Ernte 2025 aber erneut mahl- und backtechnisch untersucht.
Die teils unterschiedlichen Qualitätsdefinitionen stellen alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette vor Herausforderungen, auch weil in Nordrhein-Westfalen fast die gesamte Weizenernte über den Landhandel vermarktet wird und nicht, wie in manchen ostdeutschen Anbaugebieten, größere Partien auch sortenrein direkt an die Mühlen verkauft werden. Die nachfolgenden Sortenempfehlungen orientieren sich daher an den Qualitätskriterien des Handels und zielen vor allem darauf ab, die Mindestanforderungen für eine abschlagsfreie Vermarktung zu erreichen.
Dabei bleibt zu beachten, dass neben der Sortenwahl auch die Standortbedingungen, der Witterungsverlauf und die individuelle betriebliche Kulturführung einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und vor allem den zu erreichenden Proteingehalte nehmen. Betriebe die eine B-Vermarktung anstreben, müssen sich daher auch mit einer standort- und sortenangepassten Düngestrategie auseinandersetzen. Ob sich dieser zusätzliche Aufwand bei den aktuell geringen Preisaufschlägen gegenüber Futterweizen betrieblich lohnt, ist auch für reine Marktfruchtbetriebe letztlich auch eine ökonomische Entscheidung.
Ergebnisse der Landessortenversuche 2025
Die Landessortenversuche der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zur Ernte 2025 wurden unter weitestgehend guten Bedingungen im Zeitraum vom 07.10.2024 bis 24.10.2024 gesät. Auch wenn sich nachfolgend nicht alle Bestände optimal entwickelten, konnte eine gegebenenfalls schwächere Herbstentwicklung durch eine höhere Bestockung im Frühling überwiegend ausgeglichen werden. Allein am Standort Greven zeigten sich spätestens im Mai optisch sehr deutlich die negativen Auswirkungen eines anhaltenden Wassermangels. Der Krankheitsdruck war vor allem im Vergleich zum Vorjahr sehr gering und außer etwas frühem Mehltau und spätem Braunrost ließ sich selbst in der unbehandelten Kontrolle kein stärkerer Befall auf den oberen Blattetagen feststellen.
Die Ernte der nordrhein-westfälischen Versuche begann früh am 18.07.2025 auf Gut Ving (Nörvenich), verzögerte sich aber vor allem in Westfalen durch wiederholte Niederschläge, die ein ausreichendes Abtrocknen der Bestände verhinderten. Die letzten Versuche wurden in den Mittel- und Höhenlagen bei Blomberg-Holstenhöfen wurden daher erst am 19.08.2025 geerntet. Die durchschnittlichen Erträge bei angepasstem/intensivem Pflanzenschutz reichten von 88,7 dt/ha in Greven bis 117,2 dt/ha in Blomberg. Der vollständige Verzicht auf Fungizide und ein geringer Wachstumsreglereinsatz führten, anders als im sehr befallsintensiven Vorjahr, zu durchschnittlichen Ertragsverlusten von nur etwa 2-8%. Die durchschnittlichen Proteingehalte schwankten zwischen den einzelnen Versuchen deutlich von 10,4-12,7%.
Geprüft wurden etwa 32-36 Sorten (inklusive regionaler Anhangsorten), darunter 8 Neuzulassungen aus der Wertprüfung und 2 Sorten aus der vorjährigen EU-Sortenprüfung. Die Ergebnisse werden für die länderübergreifende und mehrjährige Verrechnung für die einzelnen Anbaugebiete durch insgesamt 7 Versuche aus Niedersachsen und 2 Versuche aus Hessen ergänzt.
Sortenwahl
Wie wichtig es ist, sich bei der Sortenwahl auf mehrjährige Ergebnisse zu verlassen zeigen die letzten zwei Jahre: Während zur Ernte 2024 einige Sorten durch Staunässe, Kälteschäden und/oder den Befall mit Braunrost deutlich benachteiligt wurden, liegen die relativen Erträge zur Ernte 2025 wieder deutlich enger beisammen. Die meisten Sortenempfehlungen erfolgen daher frühestens nach zwei Jahren, wenn sich neben dem Ertragspotential auch die Ertragsstabilität einer Sorte zuverlässiger bewerten lässt.
Elitesorte(n)
Betriebe, die sich für den Anbau einer qualitätsbetonten E-Sorte entscheiden, erreichen damit relativ zuverlässig mindestens B-Qualität und gegebenenfalls sogar A-Qualität und können dann einen deutlich höheren Marktpreis realisieren. Bedingung ist allerdings, dass nicht nur der Proteingehalt, sondern auch das Hektolitergewicht und die Fallzahl den hohen Qualitätsanforderungen des Handels entsprechen.
Exsal (E) kann zur Ernte 2025 nicht an die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres anschließen, sondern erzielte in allen Anbaugebieten nur unterdurchschnittliche Kornerträge. Diese lassen sich nicht immer durch eine bessere Vermarktung kompensieren. A-Qualität wurde zur diesjährigen Ernte nur in einem Versuch erreicht, B-Qualität allerdings in 6 von 8 Versuchen. Abgesehen von der sehr hohen Qualität sprechen vor allem die guten Anbaueigenschaften für die Sorte: Exsal ist sehr standfest sowie blatt- und ährengesund und erlaubt damit auch eine deutlich pflanzenschutzreduzierte Kulturführung.
Qualitätssorten
Wer „B“ will, muss „A” sagen: Betriebe die relativ zuverlässig B-Qualität erreichen möchten, kommen im aktuell geprüften Sortiment fast nicht daran vorbei, sich für den Anbau einer A-Sorte zu entscheiden. Da seit dem Wegfall des Proteingehalts als Qualitätsmerkmal für die Zulassung allerdings auch viele ertragsbetontere Sorten offiziell als A-Sorte beschrieben werden, sollten Betriebe die eine zuverlässige B-Vermarktung anstreben, sich zusätzlich mit den einzelnen Qualitätseigenschaften befassen und vor allem auf einen ausreichenden Proteingehalt achten. Futterbaubetriebe hingegen können vom Anbau einer A-Sorte nur selten profitieren, da diese meist entweder zu geringe Kornerträge erreichen oder Schwächen in den Anbaueigenschaften aufweisen, die eine intensivere Kulturführung erfordern.
RGT Reform (A) zählt nach wie vor zu den Standardsorten, mit denen man „nicht viel falsch“ machen kann. Mehrjährig hat sich die Sorte sowohl in den Versuchen als auch in der Praxis als sehr ertrags- und qualitätsstabil bewiesen und erzielte auch zur diesjährigen Ernte ein gutes Ergebnis. Mehrjährig allerdings lassen sowohl spezialisierte Ackerbaubetriebe als auch Futtermittelproduzenten mit der Sorte den maximalen Ertrag liegen, ohne dafür auf einen angepassten Pflanzenschutz verzichten zu können.
KWS Donovan (A) profitierte diesjährig von dem geringeren Braunrostdruck, der sich im Vorjahr selbst bei angepasstem Pflanzenschutzeinsatz negativ auf den Ertrag ausgewirkt hatte. Besonders die sehr gute Kombination aus überdurchschnittlichem Kornertrag und Proteingehalt begründet, warum die Sorte mehrjährig zu den Hauptempfehlungen bei den A-Sorten zählte. KWS Donovan ist relativ standfest und kompensiert auch schwierige Anbaubedingungen oder potentielle Auswinterungsschäden relativ gut. Kunden die KWS Donovan gekauft haben, interessierten sich auch für rostwirksame Fungizide.
SU Jonte (A) erzielte zur Ernte 2025 nur ein schwaches Ergebnis und fällt damit auf das mehrjährige Ertragsniveau des deutlich älteren RGT Reform zurück. Andererseits berichten viele Betriebe, dass sie mit der Sorte insgesamt zufrieden seien, auch da diese im direkten Vergleich sowohl früh blattgesünder ist, als auch relativ hohe Proteingehalte erzielt. SU Jonte ist bei frühen bis mittleren Aussaatterminen sehr ertragsstabil und im Vergleich zu einigen anderen empfohlenen A-Sorten einfach zu führen.
LG Optimist (A) überzeugt auch diesjährig wieder mit überdurchschnittlichen Kornerträgen und einer insgesamt sehr guten Blatt- und Ährengesundheit (Ausnahme: Mehltau). Positiv zu bewerten ist die sehr hohe Winterfestigkeit, negativ allerdings die sehr hohe Lagerneigung, die in der aktuellen Sortenbeschreibung auf 7 abgewertet wurde. Daraus resultierend wird LG Optimist nur für Betriebe empfohlen, die diese Schwäche durch eine angepasste Standortwahl und Kulturführung kompensieren können. Der Proteingehalt der Sorte ist, auch beeinflusst durch die relativ hohen Kornerträge, nur leicht unterdurchschnittlich und daher für eine zuverlässige B-Vermarktung nicht immer ausreichend.
SU Tarroca [A] kann auch im zweiten Prüfjahr mit sehr hohen Proteingehalten bei durchschnittlichen Kornerträgen überzeugen, präsentierte sich in der Praxis allerdings als noch weniger fallzahlstabil als erwartet. Als mögliche Ursache wird eine (hitzebedingt) nicht optimale Abreife diskutiert, da auch frühe Erntetermine betroffen sind. Da die Fallzahluntersuchungen der diesjährigen Versuche noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich das tatsächliche Ausmaß des Problems noch nicht quantifizieren, allerdings wurde bereits in den vorjährigen Sortenempfehlungen darauf hingewiesen. Da die anderen Qualitätsanforderungen relativ zuverlässig erfüllt werden, bleibt die eingeschränkte Sortenempfehlung bestehen.
SU Magnetron (A) zählt zu den extrem proteinbetonten Sorten, erzielt aber durchschnittlich nur relativ geringe Kornerträge. Die Sorte ist damit nur für Betriebe interessant, die gezielt mindestens B-Qualität erreichen möchten. SU Magnetron ist im Herbst sehr frohwüchsig, bleibt später aber kurz und ist auch daher sehr standfest. Die Sorte ist stark auswinterungsgefährdet. Die durchschnittliche Fallzahl ist höher als bei SU Tarroca, nach aktueller Sortenbeschreibung allerdings nicht sehr stabil.
Willcox (A) erfüllt im aktuell geprüften A-Sortiment am ehesten die Anforderungen einer „runden“ Sorte ohne ausgeprägte Schwächen. Die Sorte ist tendentiell etwas länger aber trotzdem relativ standfest und früh sehr blattgesund. Als nicht optimale Anbaueigenschaften sind die etwas geringere Winterhärte und die leicht überdurchschnittliche Anfälligkeit gegenüber Braunrost und Ährenfusarium zu nennen. Die vor allem in den westfälischen Regionen guten Kornerträge korrelieren mit einem geringeren Proteingehalt.
Die neu geprüften Sorten KWS Friese (spät, standfest und gesund, Futterweizen mit A-Qualität), sowie Kumpel und Filius (gesund, qualitätsbetont) konnten im ersten Prüfjahr nicht ausreichend überzeugen.
Brot- und Backsorten
Der überwiegende Anteil der in Nordrhein-Westfalen angebauten Sorten fallen in die Kategorie der Brot- und Backsorten, auch wenn dies oft nicht bedeutet, dass diese auch als B-Weizen verarbeitet werden. Dies liegt zum einen an den regionalen Verwertungs- und Vermarktungsstrukturen, zum anderen aber auch daran, dass die ertragsbetonteren Sorten unter den nordrhein-westfälischen Anbaubedingungen regelmäßig nicht die für eine B-Vermarktung erforderlichen Proteingehalte erreichen. Daraus resultieren abhängig von den betrieblichen Zielsetzungen unterschiedliche Schwerpunkte bei der Sortenwahl.
SU Fiete (B) erreicht mehrjährig Proteingehalte auf oder sogar über dem Niveau vieler A-Sorten und zählt damit zu den besonders qualitätsbetonten B-Sorten. Als Futterweizen hingegen erzielt SU Fiete durchschnittlich zu geringe Kornerträge, die vor allem zur diesjährigen Ernte relativ enttäuschen. Positiv zu bewerten sind die relativ gute Standfestigkeit und die sehr gute frühe Blattgesundheit. Aufgrund der relativ späten Reife ist die Sorte vor allem für Betriebe geeignet, denen Informer zu spät ist, die aber trotzdem die Ernte entzerren möchten und dafür eine leicht zu führende qualitätsbetonte Sorte suchen.
Chevignon [B] zeigt nach den zwei feuchteren Ernten 2023 und 2024 diesjährig wieder ein normales Ergebnis mit durchschnittlichen Kornerträgen bei allerdings schwächeren Proteingehalten, die für eine geplante B-Vermarktung nicht immer ausreichend sind. Aufgrund des insgesamt sehr „runden“ Profils aus relativ früher Abreife und durchschnittlicher Standfestigkeit sowie Blatt- und Ährengesundheit wird die Sorte vor allem auf früheren Standorten und um die Ernte zu entzerren empfohlen. Auffällig ist, dass die Sorte diesjährig einen stärkeren Befall mit Blattseptoria zeigte als erwartet. Dies weist darauf hin, dass der Pilz sich an die Resistenzen der Sorte angepasst hat und diese leichter überwinden kann.
Debian (B) wird bundesweit fast nur noch in Nordrhein-Westfalen geprüft, vor allem weil die Sorte relativ anspruchsvoll in der Kulturführung ist. Dies liegt zum einen an der frühen Lagerneigung und zusätzlich an der hohen Anfälligkeit gegenüber fast allen bekannten Blattkrankheiten und Ährenfusarium. Betriebe, die bereit sind sich auf die Sorte einzulassen und einen intensiveren Pflanzenschutz durchzuführen, werden mit potentiell sehr hohen Kornerträgen belohnt. Die durchschnittlichen Qualitäten sind allerdings eher gering und für eine B-Vermarktung nicht immer ausreichend. Aufgrund der frühen Wüchsigkeit ist Debian eher für späte Aussaaten geeignet, die sich auch positiv auf die Standfestigkeit auswirken.
RGT Kreuzer (B) hätte grundsätzlich das Potential zu einer Hauptempfehlung für die Futternutzung, konnte diesjährig in Nordrhein-Westfalen allerdings leider nicht ausgewertet werden, da das Versuchssaatgut aufgrund von verdecktem Auswuchs nur einen schwachen Feldaufgang zeigte. Die teils sehr dünnen Bestände erzielten zwar trotzdem noch einen durchschnittlichen Kornertrag, der für die Sorte aber nicht als repräsentativ bewertet werden kann. Ansonsten kann RGT Kreuzer vor allem in den westfälischen Anbaugebieten mit sehr stabilen und überdurchschnittlichen Erträgen überzeugen und bietet sich aufgrund der guten Winterhärte und Standfestigkeit sowie relativ guten Blatt- und Ährengesundheit sowohl für hoch stickstoffversorgte Standorte als auch für eine pflanzenschutzextensive Kulturführung an. Der durchschnittlich sehr geringe Proteingehalt schließt eine B-Vermarktung weitestgehend aus.
Spectral (B) ist im direkten Vergleich zu RGT Kreuzer zwar nur durchschnittlich winterhart, dafür aber noch weniger anfällig gegenüber Mehltau und Blattseptoria und dabei mindestens ebenso standfest. Die durchschnittlichen Kornerträge und Proteingehalte liegen auf annähernd identischem Niveau. Aufgrund der späten Abreife scheint die Sorte für gut wasserversorgte Standorte etwas besser geeignet, hat bisher aber auch auf leichten Böden nicht enttäuscht. Spectral ist eine Hauptempfehlung vor allem für pflanzenschutzextensivere Betriebe mit dem Ziel der Futterproduktion
SU Tammo (B) erzielte zur Ernte 2025 ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr und überzeugt mehrjährig vor allem durch eine sehr ausgewogene Kombination aus Kornertrag und Proteingehalt bei gleichzeitig guter früher Blattgesundheit. SU Tammo ist im direkten Vergleich zu SU Fiete deutlich frohwüchsiger und daher eher für spätere Aussaattermine und eine frühere Ernte ausgelegt. Die aktuelle Saatgutverfügbarkeit ist allerdings noch eingeschränkt.
SU Marathon (B) und LG Tomjol (B) wurden beide diesjährig erstmals geprüft und zeigen ein hohes Potential sich zukünftig zu bedeutenden Sorten zu entwickeln. Beide Sorten sind nach Züchterangaben relativ winterhart, früh sehr blattgesund und überdurchschnittlich resistent gegenüber Braunrost und Ährenfusarium. Die zu erwartenden Proteingehalte sind bei hohen Kornerträgen für eine B-Vermarktung grenzwertig, allerdings bieten sich beide Sorten auch für eine Futternutzung an. SU Marathon ist im direkten Vergleich etwas später reif. Saatgut ist für beide Sorten nur sehr begrenzt erhältlich.
Die sehr frühe Sorte Complice (B) erscheint vor allem deshalb nicht mehr in den Sortenempfehlungen, da mit Winner für die Futternutzung und (regional geprüft) Intensity sowie gegebenenfalls Celebrity für die Brot- und Backweizenvermarktung zwei erfolgreiche Alternativen im frühen Sortiment bestehen.
Sorten zur Futternutzung
Sorten, die in den Mahl- und Backversuche nicht die Kriterien für eine A- oder B-Sorte erfüllen, lassen sich meist nur als Futterweizen vermarkten. Dennoch haben auch diese Sorten ihre Berechtigung und können oft mit noch höheren Kornerträgen oder sehr guten Anbaueigenschaften überzeugen.
KWS Keitum (C) erzielt mehrjährig und über alle Anbaugebiete hinweg betrachtet nach wie vor die höchsten Kornerträge im gesamten Sortiment. Dieses hohe Ertragspotential täuscht auch über die teils nur mäßigen Anbaueigenschaften hinweg, die eine mindestens angepasste Kulturführung erfordern. Als größter Nachteil der Sorte ist allerdings nicht der höhere Pflanzenschutzbedarf zu nennen, sondern die geringe Winterhärte, die vor allem in den Mittel- und Höhenlagen ein nicht zu unterschätzendes Anbaurisiko bedeutet. Nur mäßige Pflanzenschäden kann die Sorte allerdings relativ gut kompensieren.
Winner [C] hat sich vor allem auf frühen Standorten mehrjährig als sehr standfeste und insgesamt gesunde Futtersorte bewährt und bietet sich vor allem dort sowohl zur Ernteverfrühung als auch in Maisfruchtfolgen an. Abgesehen von der etwas höheren Anfälligkeit gegenüber Mehltau ist auch bei dieser Sorte die größte Schwäche die nur begrenzte Winterhärte. Winner ist nicht CTU-tolerant!
Shrek [C] erzielt im ersten Prüfjahr in allen Anbaugebieten überdurchschnittliche Erträge und ist im direkten Vergleich zu KWS Keitum winterhärter, standfester, und gegebenenfalls auch etwas gesünder zu bewerten. Die sortentypisch sehr grüne Ähre ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.
Sorten mit regionaler Prüfung
Sorten, die aufgrund ihrer Anbau- und/oder Qualitätseigenschaften vor allem für einzelne Anbaugebiete relevant sind oder werden könnten, werden aufgrund der begrenzen Versuchskapazitäten nur an bestimmten Standorten geprüft. Diese Sorten sind grundsätzlich nicht weniger empfehlenswert, eignen sich häufig aber bevorzugt nur für bestimmte Standorte oder regionale Verwertungsmöglichkeiten.
KWS Imperium (A) kann vor allem auf frühen Standorten und bei trockenen oder heißen Bedingungen mit guten Erträgen überzeugen. Die Sorte ist winterhart, blattgesund und fusariumresistent und erzielt durchschnittlich hohe Proteingehalte und Fallzahlen. Aufgrund der sehr hohen Lagerneigung wird der Anbau allerdings nur für bestimmte Betriebe und Standorte und für späte Aussaattermine empfohlen.
Polarkap (A) ist sehr winterhart, durchschnittlich standfest und blattgesund und bietet sich aufgrund des hohen Proteingehalts vor allem für die sichere B-Weizenproduktion in Mittel- und Höhenlagen an.
Informer (B) erzielt in den Mittel- und Höhenlagen nach wie vor durchschnittliche Erträge, überzeugt aber vor allem durch die sehr gute frühe Blattgesundheit. Die Sorte ist im Herbst sehr breitwüchsig und später langstrohig und besitzt damit ein gutes Unterdrückungsvermögen. Informer ist sehr spätreif.
Celebrity [B] ist im direkten Vergleich zu Intensity oder Complice noch etwas früher und erzielt vor allem auf leichten Standorten durchschnittlich sehr hohe Kornerträge. Das Auswinterungsrisiko ist hoch, die Standfestigkeit und Blattgesundheit aber zufriedenstellend. Kritisch zu bewerten ist vor allem die sehr hohe Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium, die bei der Kulturplanung beachtet werden muss.
Champion stand zwar nie in einer offiziellen deutschen Vorprüfung, wurde auf besonderen Wunsch der regionalen Beratung aber bereits zur Ernte 2024 in die nordrhein-westfälischen Landessortenversuche aufgenommen. Dort geprüft erreichte die Sorte zwar nicht den englischen Weltrekord von 179,6 dt/ha, in den Versuchen in Blomberg aber sogar etwas höhere Erträge als KWS Keitum. Die auch mehrjährig sehr hohen Erträge begründen eine eingeschränkte Anbauempfehlung, auch wenn die Sorte im direkten Vergleich zu KWS Keitum zwar standfester aber auch anfälliger gegenüber Blattkrankheiten ist.
Intensity (A) kann im ersten Prüfjahr vor allem in den nordrhein-westfälischen Anbaugebieten mit teils sehr hohen Kornerträgen überzeugen und erzielte dabei trotzdem noch einen fast durchschnittlichen Proteingehalt. Als sehr frühe Sorte mit genetisch hohem Rubisko-Anteil ist Intensity vor allem für den eher qualitätsorientierten Anbau in der Köln-Aachener Bucht und auf leichteren Standorten geeignet. Positiv zu bewerten sind im direkten Vergleich zu Complice oder Obiwan die bessere Standfestigkeit und Blattgesundheit sowie die sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium. Die Winterhärte ist vor allem für den Anbau in den Mittel- und Höhenlagen allerdings nicht ausreichend.
Spätsaaten als Notwendigkeit
Winterweizen gilt zwar insgesamt als spätsaatverträglich, dennoch führt eine deutlich spätere Aussaat oft zu etwas geringeren Erträgen. Bei spät räumenden Vorfrüchten (z.B. Zuckerrüben, Körnermais), bei schwierigen Aussaatbedingungen (z.B. 2023) oder zum integrierten Management von Ackerfuchsschwanz kann eine Spätsaat trotzdem notwendig und mit der passenden Sorte auch zweckmäßig sein.
Anders als im Vorjahr, in dem für die Spätsaat nur enge Zeitfenster bestanden, konnten alle Versuche zur Ernte 2025 im Zeitraum vom 13.11.2024 bis 05.12.2024 etabliert werden. Die Jugendentwicklung erfolgte allerdings nur zögerlich und die meisten Bestände holten erst im späteren Frühling deutlich auf. Mit durchschnittlich 94,4-104,6 dt/ha wurden in den drei nordrhein-westfälischen Versuchen zwar insgesamt gute Erträge erzielt, diese lagen aber trotzdem etwa 10-20% geringer als in der Normalsaat.
Als überdurchschnittlich ertragsstark präsentierten sich in den Spätsaatversuchen ein- oder mehrjährig vor allem die Sorten LG Optimist, Debian, KWS Keitum und Winner. Deutlich schwächer im Vergleich zur Normalsaat hingegen schneiden SU Jonte und eingeschränkt auch RGT Kreuzer und Spectral ab. Ausgehend nur von den Sorteneigenschaften ist darüber hinaus zu erwarten, dass sich die Sorten Exsal, SU Magnetron, SU Tammo, Shrek und KWS Imperium sowie die sehr frühreifen Sorten Intensity und Celebrity bevorzugt für eine späte Aussaat eignen oder von dieser sogar profitieren können.
Als Wechselweizen zur späten Herbstaussaat werden KWS Jordum und Mohican empfohlen.
Stoppelweizen statt Getreidewechsel?
Der Anbau von Weizen nach Weizen resultiert zwar durchschnittlich in geringeren Erträgen und einem höheren Pflanzenschutzbedarf, ist abhängig von den Marktpreisen oder der geplanten Verwertung aber nach wie vor eine Alternative zum Anbau von Wintergerste, -triticale oder -roggen. Bei der Sortenwahl sollte auf eine geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten geachtet werden, die von Weizen auf Weizen übertragen werden. Dazu zählen Schwarzbeinigkeit, Halmbruch, Blattseptoria, DTR und Ährenfusarium. Darüber hinaus sollten die Sorten eine gute Jugendentwicklung und Bestockungsfähigkeit aufweisen, um die schlechteren Aussaatbedingungen und die geringere Nährstoffverfügbarkeit zu kompensieren.
Da sich nicht alle diese Sorteneigenschaften von den allgemeinen Beschreibungen ableiten lassen, wurden auch in den diesjährigen Stoppelweizenversuchen ausgewählte Sorten auf ihre Anbaueignung nach Weizen geprüft. Bei Erträgen von durchschnittlich 84,9-103,2 dt/ha zur Ernte 2025 erzielten ein- oder mehrjährig LG Optimist, RGT Kreuzer, Spectral und KWS Keitum sowie eingeschränkt Winner gute Stoppelweizenerträge. Ausgehend nur von den Sorteneigenschaften scheinen darüber hinaus auch Exsal, SU Jonte, SU Fiete, Shrek und Intensity für den Stoppelweizenanbau geeignet.
Darüber hinaus hat es sich beim Anbau von Stoppelweizen durchschnittlich bewährt, das Saatgut zusätzlich mit Latitude XL zu beizen, um die Wurzeln vor einem Befall mit Schwarzbeinigkeit zu schützen. Allein auf Standorten mit bekannt niedrigem Befallsrisiko ist eine solche Maßnahme nicht wirtschaftlich. Die zusätzliche Beizung mit Latitude XL bei einer geplanten Aussaat nach Mais, Raps, Kartoffeln oder Zuckerrüben hingegen führte durchschnittlich sogar zu Mindererträgen und wird daher nicht empfohlen.
- Tabellen: Landessortenversuche Winterweizen 2025
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- Druckversion: Winterweizen - Ergebnisse der Landessortenversuche 2025
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- www.sortenberatung.de
Ansprechpartner
- Johannes Roeb, Telefon: 0221 5340-514
Autor: Johannes Roeb, Heinz Koch