Landessortenversuche Silomais 2008

Silomaisernte
Silomaisernte bei guten Bedingungen.

Silomais 2008: Rekorderträge und Top-Qualitäten

Silomais brachte 2008 verbreitet Spitzenerträge und sehr gute Futterqualitäten. Norbert Erhardt berichtet über die Landesortenversuche Silomais und gibt Sortenempfehlungen für das Jahr 2009.

Die Landwirtschaftskammer NRW prüfte 2008 an 8 Standorten Silomaissorten in den Landessortenversuchen. Da durch personelle und strukturelle Veränderungen im bergischen Land kein Sortenversuch für die Übergangs- und Höhenlagen mehr durchgeführt werden kann, wurden erstmalig im Hochsauerlandkreis 2 Versuche angelegt. Die nordrhein-westfälischen Ergebnisse aus den Höhen- und Übergangslagen werden mittlerweile im dritten Jahr gemeinsam mit den Ergebnissen vom niedersächsischen Standort Uslar verrechnet. Um der Bedeutung des Silomaisanbaus auf den leichteren Böden in Niederungslagen gerecht zu werden, fließen jetzt erstmalig auch die Ergebnisse vom Versuchsstandort Lohne der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in die Serienauswertung für die Niederungslagen NRW ein.

Das frühe Sortiment in den Niederungslagen umfasste 2008 18 Sorten. Im für den Silomaisanbau in Niederungslagen wichtigen mittelfrühen Sortiment stehen mittlerweile 41 Sorten, 25 davon im ersten oder zweiten Prüfjahr, was den rasanten Sortenwechsel im Maisanbau verdeutlicht. Näheres zu den Versuchsstandorten und das durchschnittliche Ertrags- und Qualitätsniveau in den Einzelversuchen kann der Übersicht 4 entnommen werden. An 4 Niederungsstandorten werden auch mittelspäte Sorten (S 260 bis S 280), die in NRW in erster Linie für die Energiemaisnutzung im Anbau stehen, als gesondertes Sortiment mit einem späteren Erntetermin geprüft. Um die Sortimente bzw. die Erntetermine an den einzelnen Standorten vergleichen zu können, wird die mittelspäte Verrechnungssorte PR39F58 (S 260) in der Serie mittelfrüher Sorten mit geprüft. PR39F58 kam mit den Bedingungen 2008 aber eher schlechter zurecht, was sich in der späten Abreife und unterdurchschnittlichen Energie- und Stärkeerträgen zum Zeitpunkt der Ernte in diesem Sortiment bemerkbar macht. Sehr gute Ergebnisse lieferte diese zahnmaisbetonte Sorte in den LSV bisher im Jahr 2006, offensichtlich auf Grund der damals hervorragenden Abreifebedingungen im Herbst. Über die Ergebnisse dieser Prüfungen mittelspäter Maissorten wird in einem gesonderten Beitrag zur Sortenwahl im Energiemaisanbau berichtet.

Am rheinischen Standort Beckrath waren nach Bodenfrost in der Auflaufphase um den 3. Mai viele Keimlingsausfälle und im weiteren Verlauf vermehrt schwache Einzelpflanzen festzustellen. Auf Grund dieser Unregelmäßigkeiten wurden die Silomaisversuche in Beckrath bereits vor der Ernte abgebrochen.

Zügige Jugendentwicklung

Die Jugendentwicklung verlief in den Versuchsbeständen weitgehend zügig und störungsfrei. In der Praxis machten sich auf sehr leichten Sandstandorten im Münsterland allerdings   die zum Teil sehr kalten Nächte in der ersten Junidekade bemerkbar. Selbst hüfthohe Bestände präsentierten sich zwischenzeitlich blau-violett, was in diesem Wachstumsstadium weniger auf mangelnde Unterfußdüngung sondern vielmehr auf Kältestress zurückzuführen sein dürfte. Die tiefen Nachttemperaturen im Juni dürften ebenfalls für die sporadisch aufgetretene Fingerkolbigkeit einzelner Sorten verantwortlich sein. In den Silomaisversuchen war dies an der Sorte Torres an den Standorten Merfeld und Milte zu beobachten, was sich jedoch weder im qualitativen noch im ertraglichen Abschneiden der Sorte bemerkbar machte.

Während des Längenwachstums war an den Versuchsstandorten Neulouisendorf und Milte bei den Sorten NK Zorrero, ES Bombastic und Sebastiano an bis zu 5% der Pflanzen „ green-snapping“ zu beobachten. Durch das Abrechen der Pflanzen in Höhe des Kolbenansatzes waren die betroffenen Pflanzen für den Ertragsaufbau verloren. Nach dem Ausbleiben von   Gewitter- und Schauerneiderschläge am Standort Dülmen-Merfeld war hier zum Fahnenschieben  in Abhängigkeit von der Bodengüte beginnender Trockenstress zu beobachten. Der Mais reagierte darauf auf mit zum Teil heterogenem Längenwachstum. Gerade noch rechtzeitige Niederschläge in der ersten Juliwoche und die anschleißend immer ausreichende Wasserversorgung ermöglichten dann aber auch in Merfeld eine zügige Blüte und hatten gleichmäßige Kolbenanlagen zur Folge.

In den Versuchen blühte der Mais früh, zuerst ab dem 7. Juli in Merfeld, woraus schon ein  gewisser Entwicklungsvorsprung gegenüber durchschnittlichen Jahren zu erkennen war.   Auf Grund der späteren Aussaat und natürlich der Höhenlage kamen die Sorten zuletzt ab dem 18. Juli in den sauerländischen Versuchen zur Blüte. Als Frühblüher zeigten sich die Sorten Adenzo, Patrick, Expert, Salgado, Saludo, Sensation, Amadeo und Amatus,   während die Sorten DKC 2960, NK Nekta, PR39T45, PR39W45 und Sebastiano zuletzt das Stadium der weiblichen Blüte erreichten.

Gute Bedingungen für die Kolbenfüllung

Mit den hohen Temperaturen in der zweiten Julihälfte kam die Kolbenfüllung bzw. die Stärkeproduktion sehr rasch in Gang und wurde bei anhaltend günstigen Wachstumsbedingungen bis Ende August auch nicht unterbrochen. Frühe Sorten erreichten bereits in der ersten Septemberdekade mit T-Gehalten im Korn von mehr als 58 Prozent die optimale Silomaisreife. Mit den deutlich kühleren Temperaturen im September verlangsamte sich dann aber die Entwicklung, so dass sich 2008 ein relativ großes Zeitfenster für die Silomaisernte ergab. Insbesondere dort, wo es bereits im Juni zu höheren Niederschlägen kam, war ab Anfang August beginnender Befall mit Turcicum-Blattflecken zu erkennen. Am Versuchsstandort Neulouisendorf trat der Befall sehr früh, allerdings nur nesterweiser um einzelne sehr anfällige Sorten auf, während es im Kreis Warendorf am Versuchsstandort Milte zu großflächigen Befall über die gesamte Versuchsfläche kam. Hier konnte der Befall auch sortenspezifisch differenziert erhoben werden. Die entsprechende Bonitur kann den Sortimentsübersichten 1 und 2 entnommen werden. Anhand des nesterweisen Auftretens der Blattkrankheit in Neulouisendorf, war aber deutlich zu erkennen, dass der frühe Befall über die Einschränkung der Fotosyntheseleistung Ertragseinbußen von bis zu 20 % mit sich brachte. Beulenbrand blieb sowohl in den Versuchen wie auch in der Praxis 2008 ohne Bedeutung. In Neulouisendorf   war Mitte September bei einzelnen Sorten Befall mit Stängelfäule festzustellen. Da der Bestand sich überwiegend noch grasgrün präsentierte, waren die befallenen Pflanzen sehr gut durch das vorzeitige Absterben zu erkennen. Mit bis zu 20 % befallener Pflanzen waren im frühen Sortiment die Sorten Amadeo, Saludo, Sensation, Expert, LG 3211 Lars und NK Falkone betroffen. Im mittelfrühen Sortiment war lediglich bei der Sorte Alumic vergleichbarer Befall zu erkennen.

Hohe T-Gehalte, gute Futterqualität zur Ernte

Auf Grund technischer Probleme konnte mit der Versuchsbeerntung erst verspätet am 11. September in Merfeld begonnen werden. Die frühen Sorten hatten hier zu diesem Zeitpunkt bereits durchschnittliche T-Gehalte von über 39 Prozent erreicht. Im Mittel der Versuchsstandorte wurden die frühen Sorten in den Niederungslagen 2008 mit durchschnittlich 37,4 % T gehäckselt. Bei gleichzeitiger Beerntung hatten aber auch die mittelfrühen Sorten bereits 34,9 % erreicht, so dass davon auszugehen ist, dass auch bei diesen Sorten die Stärkeeinlagerung zum Zeitpunkt der Versuchsbeerntung weitgehend abgeschlossen war. Im Mittel der Versuche und Sorten resultierten daraus 2008 sehr hohe Stärkegehalte, die insbesondere bei den frühen Sorten zum Teil über   40 Prozent  im Mittel der Standorte lagen. Durch deutlich niedrigere Stärkegehalte fallen lediglich die mittelfrühen Sorten Ronaldinio, Aventura, Taxxoa, Filippo, Sebastiano und ES Titania auf. Hervorzuheben ist ebenfalls die sehr hohe Energiekonzentration einzelner Sorten. Mit mehr als 7,0 MJ NEL/kg T erreichen einige Sorten diesbezüglich schon mit Kraftfutter vergleichbare Qualitäten. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass in den Sortenversuchen Frischmaisproben untersucht werden. Entsprechend müssen noch gewisse Abzüge für Gär- bzw. Silierverluste in Ansatz gebracht werden. Hinsichtlich der Futterqualität heben sich wie in den Vorjahren die frühen Sorten Saludo, Adenzo und Salgado hervor. Im mittelfrühen Sortiment zeichnen sich die Sorten LG3220 Logo und Torres durch zweijährig deutlich überdurchschnittliche Energiekonzentrationen aus.

Bei höchster Energie- und Stärkekonzentration, konnte im frühen Sortiment mit der Sorte Saludo sowohl in diesem, wie auch im dreijährigen Mittel der höchste Energie- und Stärkeertrag erzielt werden. Dreijährig hohe Energie- und Stärkeerträge lieferte in diesem Sortiment weiterhin die Sorte Amadeo und zweijährig Kalvin und NK Falkone.

Im mittelfrühen Sortiment konnten 2008 die höchsten Stärke- und Energieerträge mit den zweijährig geprüften Sorten Torres, Winn und Mintal, sowie mit den neuen Sorten Ricardinio und Marcelinio erzielt werden. Im dreijährigen Mittel schneiden in diesem Sortiment die Sorten Ronaldinio, gefolgt von PR39T13 und Clemente ertraglich am besten ab.

Hohe Erträge auch in Höhen- und Übergangslagen

Auch in den Höhen- und Übergangslagen konnten 2008 verbreitet gute Erträge mit Silomais erzielt werden. Allerdings lassen die Versuchsergebnisse aus diesem Jahr auf größere Standortunterschiede schließen, da der Mais zumindest in den Höhenlagen nicht immer optimal ausreifen konnte. So kann den Standortdaten in Übersicht 4 entnommen werden, dass der Mais auch in den Versuchen an den beiden sauerländischen Standorten mit durchschnittlichen T-Gehalten von 28,5 bzw. 29,0 % im Gegensatz zum niedersächsischen Uslar im Sortimentsmittel zu früh geerntet wurde. Gleichzeitig ist der erhebliche Einfluss der Maisabreife auf die Stärkegehalte und die Energiekonzentration des Erntegutes zu erkennen, die bei zu früher Ernte erwartungsgemäß deutlich niedriger ausfallen. Die frühe Versuchsbeerntung im Sauerland war aber unabdingbar, da der Mais auf den Betriebsflächen um die Versuche geräumt wurde, so dass das Risiko von Wildschweinschäden in den Versuchsparzellen zu groß gewesen wäre.

Höchste Stärke- und Energiekonzentrationen, die durchaus das hohe Niveau der Niederungslagen erreichen, lieferten im Sortimentsmittel vor allen anderen Sorten die frühen Sorten Adenzo und NK Bull, sowie speziell 2008 auch die Sorte Amadeo. Bei vorzeitiger Ernte im Sauerland heben sich diesbezüglich auch noch die Sorten Salgado und LG3220 Logo ab. Als ausgesprochen frühreif zeigten sich an diesen Orten auch noch die Sorten Expert und Patrick, sowie die neuen Sorten Sphinxx und Aadhoc. Höchste Energie- und Stärkeerträge erzielen im dreijährigen Standortmittel die Sorten Saludo und Amatus, wobei diese beiden Sorten 2008 allerdings unterdurchschnittliche Stärkeerträge lieferten. Die höchsten Trockenmasseerträge brachten in den Höhen- und Übergangslagen die Sorten Clemente und Padrino, sowie auch hier die neuen Sorten Marcelinio und Ricardinio. Mit zunehmender Höhenlage, sollte die Sortenwahl in den Höhenlagen immer vor dem Hintergrund des Abreifeverhaltens der Sorten erfolgen. Die Frühreife der Sorte erhöht dabei die Anbausicherheit und lässt auch in ungünstigen Jahren zufriedenstellende Futterqualitäten in der Maissilage erwarten. Der Zwang zum Anbau frühreifer Sorten nimmt dabei mit der Höhenlage deutlich zu.

Sortenempfehlung

Für den Silomaisanbau in NRW empfiehlt die Landwirtschaftskammer nur Sorten, die ihr Leistungsvermögen mindestens zweijährig in den Landessortenversuchen unter Beweis gestellt haben. In die Empfehlung werden die Sorten aufgenommen, die mehrjährig überdurchschnittliche Energie- und /oder überdurchschnittliche Stärkeerträge erzielen konnten. Einjährig geprüfte Sorten sollten nur kleinflächig im Probeanbau getestet werden. Dies gilt insbesondere nach Jahren mit guten Wachstumsbedingungen wie 2008, da nicht abzuschätzen ist, wie eine neue Sorte unter anderen Verhältnissen zum Beispiel auf Trockenstress reagiert. Um die Sortenwahl zu erleichtern sind in den Empfehlungstabellen 5 und 6 die Vorzüge der empfohlenen Sorten in den unterschiedlichen Leistungsmerkmalen durch entsprechende „+“ und „-„ Zeichen wie gewohnt hervorgehoben. Dazu sind die Versuchsergebnisse jahres- und für die Niederungslagen auch sortimentsübergreifend verrechnet und relativiert worden.

Ein „Minuszeichen“ hat nicht zu bedeuten, dass die entsprechende Sorte zum Beispiel ertraglich schlecht einzustufen ist, besagt aber schon, dass andere empfohlene Sorten bei diesem Merkmal aus den LSV besser zu beurteilen sind. Die Einstufung im Bereich der Abreife verändert sich analog mit der zunehmenden Reifezahl der Sorten. Bei gleichzeitiger Ernte werden die mittelfrühen Sorten diesbezüglich immer schlechter abschneiden. Dennoch bieten sich diese Sorten für den Silomaisanbau in Niederungslagen an, wenn erfahrungsgemäß genügend Vegetationszeit für die Abreife zur Verfügung steht und entsprechend für die Abreife genutzt werden kann.  Die Energie- und Stärkekonzentration kann auch über die Anbautechnik und die Häckselhöhe gesteuert werden, wenn durch Hochschnitt oder eine geringere Bestandesdichte der Kolbenanteil in der Silage erhöht werden kann. Ebenso wie der Anbau von absoluten Qualitätssorten, die ertraglich nicht ganz das Leistungsniveau der Spitzensorten erreichen, können diese Instrumente einzelbetrieblich dort interessant werden, wo ausreichend Maisflächen zur Verfügung stehen, bzw. Mais günstig zugekauft werden kann.  

Bei der Sortenwahl Ertrag und Qualität beachten.
 
In Abhängigkeit von der Futterration und der Flächenausstattung im Betrieb kann es sinnvoll sein, Maissilagen mit höherer Energie- und Stärkekonzentration zu produzieren und dafür geringfügige Abstriche beim Energie- und Stärkeertrag in Kauf zu nehmen. Die höhere Nährstoffkonzentration in der Maissilage erhöht die Trockenmasseaufnahme aus dem Grobfutter je Kuh und Tag, wodurch Kraftfutter eingespart werden kann. Insbesondere bei günstigen Zukaufsmöglichkeiten für Mais wie zuletzt im Herbst 2008 kann die Futterkostenersparnis die Kosten für den zusätzlichen Maisanbau bzw. den Maiszukauf übertreffen. Deshalb sollte bei der Sortenwahl neben dem ertraglichen Abschneiden verstärkt auch auf die qualitativen Eigenschaften der Sorten geachtet werden. In Jahren mit ungewöhnlich hohen Erträgen und daraus resultierenden großen Futterreserven kann über die Schnitthöhe bei der Silomaisernte zusätzlich steuernd eingegriffen werden.

So sind die empfohlenen Sorten zu beurteilen:

Dreijährig geprüfte frühe Sorten (alphabetisch geordnet):

Amadeo S 220 / K 230 : mittel- bis l angwüchsige Zweinutzungssorte mit im dreijährigen Mittel sehr früher Abreife, mittlere Energiedichte, hoher Stärkegehalt und -ertrag, Trockenmasse- und Energieerträge mittel. Empfehlung auch für Übergangslagen.

Aurelia, S 220 / ca. K 220 : mittel- bis langwüchsige Sorte, frühreif, sonst dreijährig durchschnittliche Qualitäten und Erträge. Aurelia zeigte sich in den beiden vergangenen Jahren sehr anfällig gegenüber Turcicum-Blattflecken.

Delitop , S 220 / K 230 : mittellange Zweinutzungssorte mit sehr früher Abreife, durchschnittliche Energiekonzentration bei sehr hohem Stärkegehalt, Trockenmasseertrag unter-, Energieertrag durchschnittlich, hoher Stärkeertrag. 2008 nicht mehr geprüft. Delitop kam mit den trockenen Bedingungen 2006 relativ gut zurecht.

NK Bull S 200 / - : k urze bis mittellange qualitätsbetonte Silomaissorte mit sehr früher Reife, deutlich unterdurchschnittlicher Trockenmasseertrag, durchschnittlicher Energieertrag, aber hoher Stärkeertrag, hohe Energiedichte und sehr hohe Stärkegehalte. 2008 nur noch in Höhenlagen geprüft, auch dort sehr gute Qualitäten aber unterdurchschnittliche Erträge.

PR39G12, ca. S 220 / ca. K 220 : l angwüchsige Sorte mit etwas späterer Abreife als andere frühe Sorten, Trockenmasse- und Energieertrag   durchschnittlich, Stärkeertrag hoch.   2008 nur noch in Höhenlagen geprüft.

Saludo, S210/ - : frühreife Silomaissorte mit hoher Energie- und sehr hoher Stärkekonzentration, mittlerer Trockenmasse- , hoher Energie- und Stärkeertrag. Sehr gute Ergebnisse in Übergangs- und Höhenlagen.

Xxira , S 220/ - : mittel- bis langwüchsige, frühreife Silomaissorte mit hohem Trockenmasseertrag, unterdurchschnittliche Energiekonzentration, Stärkegehalt, Stärke- und Energieertrag dreijährig durchschnittlich. Xxira kam mit den trockenen Bedingungen 2006 relativ gut zurecht.

Dreijährig geprüfte mittelfrühe Sorten

Aventura , S 240/ - : langwüchsige Silomaissorte mit späterer Abreife aber hohem Trockenmasseertrag, mittlere Energiekonzentration, unterdurchschnittlicher Stärkegehalt und - ertrag, hoher Energieertrag. Aventura  kam mit den trockenen Bedingungen 2006 relativ gut zurecht.

Clemente, S 230/ - : langwüchsige Silomaissorte mit mittlerer Abreife und durchschnittlicher, Energiekonzentration, Stärkegehalt unterdurchschnittlich, hoher Trockenmasse- und Stärkeertrag, Energieertrag sehr hoch. Empfehlung auch für günstige Übergangslagen.

Goldosse S 230 / - : mittellange Sorte, mit früher Abreife und durchschnittlicher Energiekonzentration, aber sehr hohen Stärkegehalt, Trockenmasse- und Energieertrag unterdurchschnittlich, hoher Stärkeertrag.

Agro Lux, S 240/ - : lang- und massenwüchsige Silomaissorte mit sehr hohen Trockenmasseerträgen, spätere Abreife und entsprechend sehr niedriger Stärkegehalt, Energieertrag hoch, Stärkeertrag im dreijährigen Mittel durchschnittlich.

Asteri CS, S 240/ - : lang- und massenwüchsige Silomaissorte mit hohem Trockenmasseertrag, spätere Abreife, unterdurchschnittliche Energiekonzentration und   niedriger Stärkegehalt, durchschnittlicher Energie- und Stärkeertrag.

PR39T13, S 250/ K 250: massenwüchsige, sehr spätreifende Sorte mit sehr hohen Trockenmasse- und Energieerträgen. Energiekonzentration und Stärkegehalt mittel, aber hoher Stärkeertrag.

Ronaldinio , S 240/ ca. K 240: lang- und massenwüchsige Sorte mit sehr hohen Trockenmasse- und Energieerträgen. Zum Zeitpunkt der Versuchsbeerntung im dreijährigen Jahres- und Standortmittel sehr niedrige Stärkegehalte, die aber noch für einen hohen Stärkeertrag ausreichen.

Zweijährig geprüfte frühe Sorten

NK Falkone, S 210/ K 210: mittellange, sehr frühe Zweinutzungssorte mit sehr hohem Stärkegehalt und hohem Stärkeertrag. Trockenmasse- und Energieertrag aber unterdurchschnittlich. Geringe Anfälligkeit für Turcicum-Blattflecken.

Kalvin , S 220/ K 200: mittellange Zweinutzungssorte mit mittlerer Abreife. Sehr hoher Stärkegehalt und Stärkeertrag bei durchschnittlichen Trockenmasse- und Energieerträgen.

Sensation, ca. S 220/ - : frühe Silomaissorte mit hohem Stärkegehalt und –ertrag. Trockenmasse- und Energieertrag durchschnittlich.

Zweijährig geprüfte mittelfrühe Sorten

LG 3220 Logo, S 230/ K 230: mittellange Qualitätssilo- und Körnermaissorte mit höchster Energie- und Stärkekonzentration im mittelfrühen Sortiment. Mittlere Abreife. Durchschnittlicher Energie- und hoher Stärkeertrag.

Padrino, S 230/ K 210: massenwüchsige Zweinutzungssorte mit mittlerer Abreife und hohem Trockenmasseertrag. Stärkekonzentration unterdurchschnittlich. Energie- und Stärkeertrag mittel. Auffallend gute Jugendentwicklung.

ES Bombastic, S 240/ K 220: massenwüchsige Zweinutzungssorte mit auffallend ausladenden Kolben und späterer Silomaisreife. Hohe Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträge, aber unterdurchschnittliche Energie- und Stärkekonzentration.

Filippo, S 240/ - : langwüchsige, massenwüchsige Silomaissorte mit sehr hohem Trockenmasseerträgen, aber sehr niedrigen Stärkegehalten. Energieertrag über-, Stärkeertrag unterdurchschnittlich. Spätere Silomaisreife.

NK Nekta, S 240/ K 240: mittellange Zweinutzungssorte mit späterer Abreife. Im zweijährigen Mittel durchschnittliche Qualitäten und Erträge.

PR39W45, S 240/ - : mittellange Silomaissorte mit sehr hohen Trockenmasse- und hohen Energie- und Stärkeerträgen. Spätere Abreife und unterdurchschnittlicher Stärkegehalt. Geringe Anfälligkeit für Turcicum-Blattflecken.

Winn, S 240/ - : massenwüchsiger Silomais mit sehr hohen Trockenmasse-, Energie- und Stärkeerträgen. Spätere Abreife, mittlere Energie- und Stärkekonzentration.

Maritimo , S 250/ K 240: relative kompakte Zweinutzungssorte. Trotz späterer Abreife sehr hoher Stärkegehalt und –ertrag. Mittlerer Energie- und Trockenmasseertrag.

Mintal , S 250/ - : sehr späte, mittellange Silomaissortemit sehr hohem Trockenmasse- und Stärkeertrag. Energiekonzentration unter-, Stärkegehalt durchschnittlich.

PR39T45, S 250/ - : sehr späte, mittellange Silomaissorte mit hohem Trockenmasse- und Energieertrag. Stärkehalt unterdurchschnittlich, mittlerer Stärkeertrag.

Torres, S250/ K 260: späte Silomaissorte mit im zweijährigen Mittel absolut überdurchschnittlichen Trockenmasse- Energie- und Stärkeerträgen. Mittlere Energie- und Stärkekonzentration.

Für die Höhenlagen empfehlen sich zusätzlich die frühen Sorten Patrick, Salgado, Expert und Silas. Die Frühreife bringt insbesondere mit zunehmender Höhenlage Sicherheit in den Silomaisanbau

Sorten für den Probeanbau

Für den Probeanbau 2008 empfehlen sich die mittelfrühen Sorten Ricardinio ( S 230, K 220) und die Sorte Amaryl (S250, K 230) auf Grund der einjährig sehr hoher Trockenmasse- Energie- und Stärkeerträge. Ebenfalls mit sehr hohen Erträgen machte die Sorte Marcelinio auf sich aufmerksam. Von dieser auffallend froh und extrem massenwüchsigen Sorte steht aber kaum Saatgut zur Verfügung, so dass von der Empfehlung für den Probeanbau abgesehen werden muss.

Autor: Norbert Erhardt