Projekt „ValiKom transfer“ erfolgreich abgeschlossen
Überleitung in ein Folgeprojekt gelungen
Das Projekt „ValiKom transfer“ ist Ende Oktober 2024 wie geplant zum Abschluss gebracht worden. Mit der Partnerinstitution Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Landwirtschaftskammer NRW am 17.09.2024 in Osnabrück einen kleinen Projektrückblick durchgeführt, insbesondere zum Dank an die sogenannten „Berufsexperten“, also die Praxisvertreterinnen und -vertreter, die sich bei den Validierungsverfahren engagiert haben, ferner auch an die sonstigen Projektbeteiligten.
In deutlich größerem Rahmen fand am 15.10.2024 in Berlin die offizielle bundesweite Abschlussveranstaltung zum Projekt statt: www.validierungsverfahren.de/inhalt/projekt/abschlusstagung
Seit November 2024 bringt sich die Landwirtschaftskammer NRW in das zweijährige Projekt „Servicestelle Validierung“ ein, quasi ein Folgeprojekt zu „ValiKom transfer“. Bundesweit sind 10 weitere Kammern anderer Berufsbereiche in das Projekt eingebunden. Es verfolgt das Ziel, die Grundlagen und Instrumente zur Umsetzung eines neuen gesetzlichen Auftrags zu entwickeln, der kürzlich durch das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) im Berufsbildungsgesetz verankert worden ist, und andere Institutionen, die nicht in das Projekt eingebunden sind, zu beraten und zu unterstützen.
In Zukunft können sich Menschen, die über die etablierten Bildungswege bislang keinen Berufsabschluss erworben haben, sondern als „Quereinsteiger“ in einem Berufsfeld gelandet sind und hier Erfahrungen aufgebaut haben, ihre „individuelle berufliche Handlungsfähigkeit“ am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufs in einem sogenannten Feststellungs- oder Ergänzungsverfahren feststellen und bescheinigen lassen.
Wir werden über den Projektfortschritt berichten.
Neue Chancen für angelernte Arbeitskräfte
In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt ValiKom Transfer, hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zusammen mit anderen Kammern ein standardisiertes Verfahren erprobt, das angelernten Mitarbeiter/-innen die Möglichkeit bietet, ihr berufliches Können sichtbar zu machen. So haben Arbeitskräfte ohne formalen Berufsabschluss und Quereinsteiger/innen mit einschlägiger Berufserfahrung die Möglichkeit, ihre fachlichen Kompetenzen im sogenannten Validierungsverfahren unter Beweis zu stellen. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten sie ein Zertifikat, welches zeigt, inwieweit die Kompetenzen mit einem Referenzberuf, also einem deutschen dualen Ausbildungsberuf, übereinstimmen. Durch die Möglichkeit der Zertifizierung einzelner Tätigkeitsbereiche, ist eine Teilnahme auch für Personen interessant, deren Berufserfahrung nicht das gesamte Berufsbild abdeckt.
Der Ablauf des Validierungsverfahrens lässt sich in vier Schritte gliedern:
- Information und Beratung: Der oder die Teilnehmende wird von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen über den Verfahrensablauf, den Referenzberuf und die einzureichenden Dokumente informiert.
- Dokumentation: Der berufliche Werdegang wird in einem Lebenslauf dokumentiert und die beruflichen Kompetenzen werden mit Hilfe eines Selbsteinschätzungsbogens reflektiert.
- Bewertung: Vor der eigentlichen Bewertung erhalten die Teilnehmenden ein Beratungsgespräch mit einem/er Berufsexperten/in. Danach legen sie fest, in welchen Bereichen sie ihre Kompetenzen bewerten lassen möchten. Die Bewertung wird dann von Berufsexperten/innen anhand von praxisnahen Aufgaben durchgeführt.
- Zertifizierung: Nach erfolgreicher Teilnahme wird durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ein Validierungszertifikat ausgestellt, das zeigt, inwieweit die Kompetenzen mit dem Referenzberuf vergleichbar sind.
Wie zeigen Teilnehmende ihr berufliches Können?
Wie profitieren Arbeitgeber?
Wie bewertet die Landwirtschaftskammer?
Voraussetzung für eine Teilnahme an dem - während der Projektphase kostenlosen - Validierungsverfahren ist eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung und ein Mindestalter von 25 Jahren. Die Deutschkenntnisse müssen ausreichen, um sich im Arbeitsalltag verständigen zu können. Aktuell wird das Verfahren für die Berufe Landwirt/in, Hauswirtschafter/in und Gärtner/in, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau angeboten.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln wurde deutlich, dass das erfolgreiche Durchlaufen des Validierungsverfahrens für die Teilnehmenden eine selbstwertsteigernde Erfahrung darstellt, aus der sie persönlich gestärkt und zukunftsoptimistisch herausgehen.
Mehr Informationen zur Studie
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.validierungsverfahren.de oder beim Ansprechpartner der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Kontakt
Michael Bösing
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Geschäftsbereich Berufsbildung, Fachschulen
Telefon: 0251 2376-232
E-Mail:
michael.boesing@lwk.nrw.de