Expertengespräch - CO2-neutrales Ethanol aus landwirtschaftlichen Brennereien

Teilnehmer des Expertengespräches
Vorträge als pdf-Datei
Am 13.12.2007 fand im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse ein Expertengespräch zum Thema
"CO2-neutrales Ethanol aus landwirtschaftlichen Brennereien" statt, an dem 50 geladene Brenner,
Wissenschaftler und Unternehmer der Bioethanol-Branche teilnahmen. Die Veranstaltung wurde im
Rahmen des BioMotion-Projektes vom Zentrum Nachwachsende Rohstoffe (ZNR, Haus Düsse) und der
"Grünes Zentrum Agrar Service GmbH" organisiert.
Dr. Karsten Block, Referatsleiter Ackerbau und des ZNR von Haus Düsse eröffnete die Veranstaltung
mit einer kurzen Vorstellung des BioMotion-Projektes.
Dr. Thomas Senn, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hohenheim stellte energetische
Überlegungen zur Kopplung von Biogasanlagen und Brennereien zur dezentralen Produktion von
Bioethanol vor. Anhand von eigenen Studien und Versuchen erklärte Dr. Senn, dass die
Alkoholproduktion in landwirtschaftlichen Brennereien insbesondere durch die Integration einer
Biogasanlage zwecks Nutzung der Abwärme und der Schlempeverwertung in Bezug auf die
Energieeffizienz und die Treibhausgasbilanz wesentlich günstiger ist, als in industriellen
Großanlagen.
Philipp Maas-Peitzmeier untersuchte im Rahmen seiner Diplomarbeit die Wirtschaftlichkeit der
Energieerzeugung für die Brennerei mittels Schlempeverwertung in einer angegliederten Biogasanlage.
Verschiedene Berechnungen zeigten dabei, dass der Betrieb einer landwirtschaftlichen Brennerei mit
Abwärmenutzung aus einer Biogasanlage wesentlich günstiger ist, als die Bereitstellung der
thermischen Energie durch die Verbrennung von fossilem Öl.
In einem weiteren Vortrag stellte der Geschäftsführer Holger Borchers die Brennerei Rockstedt GmbH
& Co.KG vor, bei der die Alkoholproduktion in Verbindung mit einer Biogasanlage erfolgt. Pro Jahr
kann eine Kapazität von 66.000 hl Rohalkohol auf der Basis eines BHKWs, das mit Biogas, Pflanzenöl
oder Ethanol angetrieben wird, produziert werden.
Die Brennerei Rockstedt ist aktuell Gegenstand eines Projektes, das vom ttz Bremerhaven
durchgeführt wird und vom technischen Leiter Dr. Gerhard Schories vorgestellt wurde. Wichtigstes
Ziel des Projektes ist die energetische Prozessoptimierung in diesem Produktionssystem zur
Maximierung des Wirkungsgrades der eingesetzten Energie.
Dr. Douwe-Frits Broens stellte das dezentrale Konzept zur Produktion von Bioethanol von der Firma
Beethanol BV in den Niederlanden vor. Der Kreislauf im Produktionssystem Brennerei-Biogasanlage
wird dabei ergänzt durch die Nutzung des anfallenden CO2 und der Restwärme aus der Brennerei in
Gewächshäusern.
Abschließend berichtete Benedikt Sprenker vom NRW-Projekt "Regionol". Projektgegenstand ist dabei
die dezentrale Produktion von E85 und die Vermarktung im Rahmen einer regionalen Strategie. Herr
Sprenker stellte zudem den "Verein regionaler Brennereien e.V." vor und warb um Mitgliedschaften.
Vorträge als pdf-Dateien:
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Das BioMotion Projekt
Dr. Karsten Block, Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW, Haus Düsse
750 KByte
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CO2-neutrale Kraftstoffe aus dezentralen Anlagen
PD Dr. Thomas Senn, Universität Hohenheim, Stuttgart
1 MByte
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Möglichkeit der Energieerzeugung und Schlempeverwertung durch eine angepasste Biogasanlage
Philipp Maas-Peitzmeier, FH Südwestfalen, Soest
135 KByte
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Präsentation der Brennerei Rockstedt
Herr Borchers, Brennerei Rockstedt, Ostereistedt
118 KByte
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FNR-Projekt: Optimierung der Brennerei Rockstedt
Dr. Gerhard Schories, ttz, Bremerhaven
1 MByte
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Dezentrale Produktion von Biokraftstoffen in einer Bioraffinerie
Dr. Douwe-Frits Broens, Beethanol BV
434 KByte
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Regionol in NRW - Stand des Projektes und Perspektiven für Brenner
Benedikt Sprenker, BHD Warendorf, Regionol, Warendorf
534 KByte
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Bioethanol in den Niederlanden - Nationale Ziele und Bioethanol für Mobilität
Drs. Age van der Mei - Direktor Duinn, Büro Energie, Umwelt und Forschung, Groningen
2 MByte