Regen verwässert Honigernte

Honigernte am Bienenstand

Nordrhein-Westfalens Imker konnten in diesem Jahr eine gute bis überdurchschnittliche Honigernte erzielen, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Mit 30 bis 35 Kilogramm Honig je Bienenvolk können die Imker zufrieden sein. Ein noch besseres Ergebnis wurde durch die starken Regenfälle und das stürmische Wetter in den vergangenen Wochen verhindert. Im Frühjahr entwickelten sich die Bienenvölker auf Grund des allgemein guten und sonnigen Wetters rasant und schon Mitte Mai konnte der erste Frühjahrshonig geschleudert werden. Im Sommer fanden die Bienen dann weniger Futter als noch im Frühjahr erwartet.

Obwohl es in diesem Jahr ungewöhnlich viele Blattläuse gab, fiel der Honigtau, die zuckerhaltige Ausscheidung der Blattläuse als Bienenfutter aus, weil in dieser Zeit kein geeignetes Flugwetter für die Bienen herrschte. Das Futterangebot für die Bienen, der Imker spricht von Tracht, endete dann sehr plötzlich mit Beginn der Regenperiode. Imker, die nicht rechtzeitig schleudern konnten, mussten herbe Verluste hinnehmen, da die Bienen den schon eingebrachten Honig selber aufzehrten, um ihre Brut zu erhalten.

In NRW sind knapp 9 100 Imker im Deutschen Imkerbund organisiert. Sie betreuen derzeit 60 700 Bienenvölker. Freizeit- und Nebenerwerbsimkereien charakterisieren die Struktur der Imkerschaft im Lande. Es werden im Durchschnitt nicht mehr als sieben Völker gehalten.

Nur ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Honigs wird durch eigene Ernte gedeckt. Mehr als 80 Prozent des Pro-Kopf-Verbrauches müssen importiert werden. Da Honig auf dem Weltmarkt knapp und teuer geworden ist, bietet sich als Alternative der Deutsche Honig vom Imker um die Ecke an. Heimische Honige werden in diesem Jahr etwa ab vier Euro je 500-Gramm-Glas angeboten.

Wer etwas für den Erhalt der heimischen Lebensräume tun will, sollte Honig beim Imker kaufen, denn nur hierdurch wird die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen nachhaltig gesichert. Früchte und Samen sind wichtige Nahrungsgrundlagen für die heimische Tierwelt.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.08.2004