Die Pommes sind reif

Pommes Frites
Die Pommes sind reif

Auf nordrhein-westfälischen Äckern läuft zurzeit die Kartoffelernte auf vollen Touren. Nachdem die Speisekartoffen weitgehend vom Acker sind, sind jetzt spezielle späte Kartoffelsorten dran, die zu Pommes frites und Chips verarbeitet werden. Hauptanbaugebiet für diese Kartoffeln ist die Köln-Aachener Bucht. NRW-weit werden Kartoffeln auf knapp 31 000 Hektar angebaut, davon etwa 22 500 Hektar im Rheinland und 8 400 Hektar in Westfalen-Lippe.

Der Pommesjahrgang 2004 verspricht gut zu werden, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Regelmäßiger Regen während der Sommermonate hat viele dicke Kartoffelknollen heranwachsen lassen, aus denen sich die beim Verbraucher besonders beliebten langen Pommes frites schneiden lassen. Die Erntemenge liegt leicht über dem Durchschnitt, der für das Fritieren wichtige Stärkegehalt ist ausreichend. Weniger erfreulich sind die Erzeugerpreise. Für Übermengen, für die keine festen Anbauverträge bestehen, werden zurzeit nur zwei bis drei Euro pro Dezitonne (dt) bezahlt. Das entspricht gerade mal den Kosten für das Pflanzgut.

Für die weitere Ernte hoffen die Kartoffelbauern auf trockenes, warmes Wetter. Werden die Pommes-Kartoffeln zu kalt gerodet, bekommen die empfindlichen Knollen leicht blaue Flecken, die später im Lager faulen. Eine gute Lagerfähigkeit ist für Kartoffeln, die zu Pommes frites oder Chips verarbeitet werden sollen, Grundvoraussetzung, denn die Hersteller brauchen bis weit ins Frühjahr hinein hochwertigen Rohstoff, um die Fabriken gleichmäßig auszulasten.

In der Fabrik werden die Kartoffeln gewaschen, geschält und je nach Verwendungszweck in Stäbchen oder Scheiben geschnitten. Bei einem Ertrag von etwa 70 Tonnen pro Hektar bleiben so 40 bis 50 Tonnen Pommes frites übrig. Nur ein kleiner Teil der Pommes-Kartoffeln wird auch hier verarbeitet. Der größte Teil geht nach Holland und kommt von dort tiefgekühlt als „Holländische Pommes frites” zurück in die Supermärkte und Imbissbuden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.09.2004