Landwirtschaft - Mehr als Ackerbau und Viehzucht

Spargelkauf im Hofladen

Ein großer Teil der Bäuerinnen und Bauern in Nordrhein-Westfalen arbeitet nicht mehr nur mit Ackerbau und Viehzucht, sondern erwirtschaftet zusätzliches Einkommen durch die Direktvermarktung eigener Produkte oder vielfältige Dienstleistungsangebote. Dies ist das Ergebnis von Umfragen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe im Rheinland setzt nicht mehr nur auf Pflanzenbau und Tierhaltung zur Futter- und Nahrungsmittelerzeugung, sondern erwirtschaftet zusätzliches Einkommen durch Dienstleistungen, Energieerzeugung oder unternehmerische Aktivität der Familie außerhalb ihres Betriebes. In Westfalen-Lippe hat insgesamt ein Viertel der landwirtschaftlichen Familien zusätzliche Erwerbszweige im Betrieb aufgebaut.

Nach der Erhebung gibt es in Westfalen-Lippe etwa 14 500 Erwerbs- und Einkommenskombinationen in landwirtschaftlichen Betrieben. Dazu zählen Ferienhöfe, Direktvermarktung, Pferdepensionen, Weihnachtsbaumkulturen und Windkraftanlagen. Schwerpunkte bilden mit 22 Prozent die Vermietung von Hofgebäuden für Wohnungen und gewerbliche Zwecke, Pferdepensionen und Reitbetriebe mit 15 Prozent, außerlandwirtschaftliche Tätigkeit als Lohnunternehmer mit 15 Prozent und der Ab-Hof-Verkauf mit 14 Prozent.

Im Rheinland hat die Direktvermarktung mit 16 Prozent aller Betriebe den größten Anteil, meist in einem eigenen Hofladen. Die Angebotspalette reicht hier von landwirtschaftlichen Rohprodukten, wie Obst, Gemüse, Eiern und Kartoffeln, über die Herstellung von Fertigprodukten, wie Fleisch- und Wurstwaren, bis zur Vermarktung von Blumen und Weihnachtsbäumen.

Knapp 900 Bauernhöfe im Rheinland bieten Dienstleistungen aller Art an. Das Angebot reicht vom klassischen Urlaub auf dem Bauernhof über Bauernhofcafés und Restaurants, Partyservice und Event-Gastronomie bis zur Veranstaltung von Kindergeburtstagen.

Direktvermarktung und Dienstleistungsangebote auf dem Bauernhof bedeuten in der Regel viel Arbeit. Wenn Angebot und Vermarktungskonzept stimmen, können Einkommensalternativen aber wesentlich dazu beitragen, Einnahmeausfälle in der Landwirtschaft auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auszugleichen. Die Landwirtschaftskammer unterstützt landwirtschaftliche Betriebe, die Einkommensalternativen suchen oder weiter entwickeln wollen, durch eine Spezialberatung bei der Kalkulation, dem Marketing und dem Umgang mit den zahllosen gesetzlichen Auflagen, die berücksichtigt werden müssen. Angebote von Dienstleistungen der Bauernhöfe finden Sie hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 05.01.2005