Renaissance der Eiche

Holzlager

Eichenholz ist wieder im Kommen. Durch neue Verarbeitungstechniken ist die Eiche für Möbel und Furnierholz wieder sehr beliebt. Das wurde bei der 40. Münsterländer Wertholzversteigerung am vergangenen Freitag in Appelhülsen (Kreis Coesfeld) deutlich. Mehr als 1 500 Festmeter von elf verschiedenen Baumarten kamen dort unter den Hammer und erzielten einen Umsatz in Höhe von mehr als 480 000 Euro, wie die Höhere Forstbehörde der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt.

Anbieter sind Privatleute, Kommunen und die Landesforstverwaltung aus der Region. Die Käufer kommen vor allem aus der Möbelindustrie. Daher gilt die Versteigerung auch immer als Barometer für künftige Wohntrends. Denn mit 75 Prozent und 1 137 Festmetern hatte das Eichenholz den weitaus größten Anteil an der Auktion, gefolgt von Esche mit zehn Prozent, Kirsche mit sechs Prozent und Bergahorn mit fünf Prozent.

Der teuerste Stamm der Versteigerung war ein Bergahorn aus dem Forstamt Paderborn mit einem Preis von 1 660 Euro je Festmeter, gefolgt von einem Bergahorn der Fürst zu Salm-Horstmar’schen Forstverwaltung mit einem Preis von 1 210 Euro je Festmeter. Eichenstämme erzielten mit durchschnittlich 393 Euro je Festmeter 41 Prozent mehr als im Vorjahr bei deutlich besserer Qualität. Kirschen wurde für durchschnittlich 535 Euro je Festmeter zugeschlagen; 47 Prozent mehr als 2004. Auch für Bergahorn wurden um 43 Prozent höhere Preise als im Vorjahr erzielt, so dass sie im Durchschnitt 465 Euro je Festmeter erreichten. Für Eschenstämme wurde ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser geboten. Der Durchschnittserlös über alle Baumarten stieg gegenüber 2004 um 44 Prozent auf 328 Euro je Festmeter.

Für die regionale Holzwirtschaft ist die jährliche Auktion eine wichtige Möglichkeit, hochwertige Hölzer auf den Markt zu bringen. Die Münsterländer Wertholzversteigerung hat sich seit ihren Anfängen vor vierzig Jahren zu einer festen Größe etabliert. Anlässlich des runden Geburtstags fand eine Feierstunde statt, in deren Rahmen fünf von Waldbesitzern gestiftete Eichenstämme versteigert wurden. Der Erlös in Höhe von knapp 5 100 Euro kommt der Deutschen Multiplisclerose Gesellschaft in Münster zugute.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 02.02.2005