Asiatischer Laubholzbockkäfer in NRW gefunden

Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)
Asiatischer Laubholzbockkäfer. Foto: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben am 6. Oktober im Stadtgebiet von Bornheim in der Nähe von Bonn erstmals in NRW einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer festgestellt. Dieser gefährliche Holzschädling steht seit Jahren ganz oben auf der Fahndungsliste der Pflanzenschützer in ganz Europa. In Deutschland wurden die Käfer bisher nur einmal in der Nähe von Passau nachgewiesen. Die 3 bis 4 cm großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit bis zu 10 cm langen Fühlern tragen den lateinischen Namen Anoplophora glabripennis. Die Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu 3 cm dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume.

Schadbild des Asiatischen Laubholzbockkäfers
Massive Holzschäden durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer an einem Ahorn

Bei dem Befall in Bornheim wurden, der Jahreszeit entsprechend, keine frei fliegenden Käfer mehr gefunden. Aufgefallen waren die über 20 befallenen Ahornbäume durch zahlreiche Bohrlöcher der Käfer. Nachgewiesen wurden Käferlarven in verschiedenen Stadien. Die Experten des Pflanzenschutzdienstes vermuten, dass die Käfer, wie auch zuvor in den USA, Österreich und Bayern, über befallenes Verpackungsholz aus China den Weg nach Nordrhein-Westfalen gefunden haben.

Der Asiatische Laubbockholzkäfer gilt als gefährlich, da er nicht nur geschwächte, sondern auch gesunde Bäume befällt. Die Weibchen legen ihre Eier in die Rinde der Bäume. Aus diesen Eiern schlüpfen nach zwei Wochen Larven, die sich in das Innere des Baumes   hineinbohren. Die Bäume sehen zunächst geschwächt aus und sterben später ab. Zwischen Juni und August schlüpfen die Käfer und hinterlassen ein etwa 12 mm großes Ausflugloch.

Die befallenen Bäume in Bornheim werden jetzt unter Aufsicht des Pflanzenschutzdienstes mitsamt der Wurzeln aus dem Boden gezogen und an Ort und Stelle verbrannt. Andere Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht möglich. Im Umkreis von 2 km um das Befallszentrum führt der Pflanzenschutzdienst regelmäßig Kontrollen an den Bäumen durch. Genaue Aussagen über die mögliche Gefahr durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer sind schwierig, da es bisher kaum Erfahrungen gibt, wie sich die fernöstlichen Insekten unter deutschen Klimabedingungen entwickeln. Große Schäden gab es in den USA, wo der Käfer erstmals 1996 in New York entdeckt wurde. Dort sind seither über 5 000 befallene Bäume gerodet worden. Die Bekämpfung hat alleine in New York seit dieser Zeit rund 3,5 Mio. Dollar pro Jahr gekostet. Hinzu kommen enorme Summen für den Wert der möglicherweise befallenen Bäume.

Umfangreiche Informationen sowie Bilder zum Asiatischen Laubholzbockkäfer und einen Vergleich der Schadbilder verschiedener Holzbockkäfer finden Sie in dieser PDF-Datei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA):

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 12.10.2005