Wilhelm Engelbertz verstorben

Der frühere Präsident der ehemaligen Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, Wilhelm Engelbertz, ist am 8. Oktober im Alter von 84 Jahren verstorben. Wilhelm Engelbertz wurde 1921 in Attendorn-Silbecke im Kreis Olpe geboren. Bereits mit 18 Jahren übernahm er nach der landwirtschaftlichen Lehre den elterlichen Betrieb. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft kehrte er 1948 nach Hause zurück und widmete sich sogleich wieder dem Betrieb, den er Mitte der 50er Jahre erfolgreich auf Milch- und Fleischproduktion umstellte. 1956 absolvierte Wilhelm Engelbertz die Meisterprüfung in der Landwirtschaft.

Schon sehr früh begann Wilhelm Engelbertz, sich ehrenamtlich zu engagieren. 1955 wurde er Vorstandsmitglied der Bäuerlichen Bezugs- und Absatz-Genossenschaft Helden. Kurz darauf übernahm er den Vorsitz der Waldwirtschaftswirtschaftsgenossenschaft Helden sowie den Vorsitz der Jagdgenossenschaft. Beide Ämter bekleidete er mehr als 20 Jahre lang. Sein politisches Geschick stellte Wilhelm Engelbertz als Mitglied der Gemeindevertretung Helden, als Mitglied der Amtsvertretung Attendorn sowie vor allem von 1961 bis 1978 als Mitglied des Kreistages Olpe und der Landschaftsversammlung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe von1979 bis 1989 unter Beweis.

Die Bauern seiner Heimat wählten Engelbertz 1960 zum Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes von Olpe. 27 Jahre lang setzte Engelbertz sich in dieser Funktion für seine Berufskollegen ein. Von 1967 bis 1979 war er Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. Von 1978 an hatte Wilhelm Engelbertz mehr als 20 Jahre lang den Vorsitz der Landeskulturgesellschaft Sauerland und machte sich hier um die Land- und Forstwirte in der Region und die Verbindung zu den Mitbürgern verdient. Zu seinen weiteren Aktivitäten für den landwirtschaftlichen Berufsstand gehörte sein Wirken im Aufsichtsrat der Deutschen Bauernsiedlung, im Beirat der Westdeutschen Genossenschaftszentralbank, im Vorstand der Verbindungsstelle Landwirtschaft – Industrie, im Aufsichtsrat des Landwirtschaftsverlages Münster-Hiltrup, im Beirat der Provinzial-Versicherung sowie im Vorstand der LVM-Rechtsschutzversicherung.

Zur Landwirtschaftskammer kam Wilhelm Engelbertz 1970 und wurde sogleich zum Kreislandwirt von Olpe gewählt; er übernahm den Vorsitz des Berufsbildungsausschusses bei der Kammer. Besonders lag ihm die Förderung des Berufsnachwuchses am Herzen. So initiierte er 1969 die Westfälisch-Lippische Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung auf dem Lande, die 1978 ihre Fortsetzung in der Gründung des Ländlichen Bildungswerkes Westfalen-Lippe e. V. fand.

1978 wählte die Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe Wilhelm Engelbertz zum Präsidenten. In diesem Amt glänzte er bis zu seinem Ausscheiden 1987 mit dem Wissen, den Fähigkeiten und Erfahrungen, die er zuvor in langen Jahren und vielfältigen Ämtern auf politischer und berufsständischer Ebene erworben hatte. Sachlichkeit und Gelassenheit, Gerechtigkeit und Freundlichkeit sowie ein feiner, hintergründiger Humor waren ebenso prägende Merkmale von Wilhelm Engelbertz wie sein großes Wissen, sein Sachverstand und sein politisches Geschick.

Seine Verdienste um den landwirtschaftlichen Berufsstand und das Allgemeinwohl wurden 1981 mit der Schorlemerplakette in Gold des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes gewürdigt. 1984 wurde Wilhelm Engelbertz das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, 1987 die Goldene Plakette der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe und 1988 die Goldene Ehrennadel des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe verliehen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 12.10.2005