Obstbäume: Schneiden statt schnippeln

Obstbaumschnitt
Obstbaumschnitt

Wer in diesem Jahr viel Obst in seinem Garten ernten will, der sollte jetzt mit dem Schnitt von Kern- und Beerenobst beginnen, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Obstschnitt sorgt nicht nur für guten Ertrag und Qualität, sondern fördert auch das Abtrocknen der Kronen nach sommerlichen Regenfällen und vermindert die Gefahr von Pilzinfektionen, wie Schorf.

Obstbäume sollten nicht bei Temperaturen unter minus fünf Grad geschnitten werden, weil das Holz dann brüchig ist und Schnittwunden schlecht verheilen. Grundsätzlich gilt: Nicht schnippeln, sondern schneiden. Also lieber eine ganze Astpartie herausnehmen, als mehrere Zweige zu stutzen. Je mehr Schnittstellen entstehen, desto mehr Wunden hat der Baum. Die Äste müssen so geschnitten werden, dass keine Aststümpfe stehen bleiben. Schnittstellen, die größer als ein Zwei-Euro-Stück sind, mit einem scharfen Messer glatt schneiden und mit Wundverschlussmittel bestreichen.

Beim Schnitt des Beerenobstes ist darauf zu achten, dass alte Boden- und Basistriebe herausgenommen werden. Das gilt vor allem für Stachelbeeren. Ist in diesem Jahr der Stachelbeermehltau aufgetreten, müssen alle Triebspitzen und schwache Triebe entfernt werden. Bei Johannisbeeren ist der Ertrag von einer guten Verzweigung abhängig. Deshalb wird der Haupttrieb um ein Drittel eingekürzt, damit er sich verzweigen kann.

Stämmchen werden ähnlich behandelt wie Büsche. Damit sie nicht auseinanderbrechen, die herabhängenden Zweige einkürzen und den Stamm an einem Holzpfahl befestigen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.02.2006